Fotogalerie
Alle Fotos (20)Biografie
Richy Müller, geboren am 26. September 1955 in Mannheim, absolvierte nach der Hauptschule eine Ausbildung zum Werkzeugmacher, bevor ihn Freunde dazu animierten, in Bochum auf die Schauspielschule zu gehen. Seinen ersten Filmauftritt hatte er 1978 in Marianne Lüdckes Fernsehfilm "Die große Flatter". Mit der Rolle des jungen Außenseiters, der in einer Berliner Obdachlosensiedlung aufwächst und kriminell wird, wurde er schlagartig bekannt. In den folgenden Jahren arbeitete er mit Regisseuren wie Reinhard Hauff ("Der Mann auf der Mauer", 1982), Wolf Gremm ("Kamikaze 1989", 1982) und Roland Emmerich ("Das Arche Noah Prinzip", 1984), spielte aber in den 80er Jahren insgesamt mehr am Theater als in Filmen.
Erst Anfang der 90er kam seine Filmkarriere wieder in Bewegung, und er spielte unter anderem in "Einer meiner ältesten Freunde" (1994) und "Die Apothekerin" (1997), beide von Rainer Kaufmann und "Das Leben ist eine Baustelle" (1997) von Wolfgang Becker, sowie in vielen Fernsehproduktionen, etwa für die Reihe "Tatort". Große Anerkennung erhielt er 2000 für die Darstellung des Vaters mit terroristischer Vergangenheit in "Die innere Sicherheit" von Christian Petzold. Im TV-Spielfilm "Zwischen Nacht und Tag" (2004) von Nicolai Rohde brillierte Müller als U-Bahnfahrer, dessen Existenz erschüttert wird, als eine Selbstmörderin sich vor seine U-Bahn wirft.
Seine Vielseitigkeit stellte er auch in den TV-Kinder- und Jugendfilmen "Die Schatzinsel" (2007) und "Der Froschkönig" (2008) sowie dem Beziehungsdrama "Ein verlockendes Angebot" (2007) mit Christiane Paul unter Beweis. In den "Tatort"-Folgen des SWR verkörpert Müller seit 2008 den Hauptkommissar Thorsten Lannert.
Im Kino war Richy Müller seit Mitte der 2000er Jahre in markanten Nebenrollen etwa in Thomas Durchschlags "Allein" (2004), Gregor Schnitzlers "Die Wolke" oder Chris Kraus' "Vier Minuten" (2006) zu sehen. Wieder unter der Regie von Kraus spielte er eine tragende Rolle im vielfach ausgezeichneten historischen Drama "Poll", das im Januar 2011 in die Kinos kam. Beim Deutschen Filmpreis 2011 wurde er dafür mit der Lola für die beste Nebenrolle ausgezeichnet.