Wolfgang Becker

Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Produzent
Hemer Berlin

Biografie

Wolfgang Becker wurde 1954 in Hemer/Westfalen geboren. Nach dem Abitur studierte er an der FU Berlin Germanistik, Geschichte und Amerikanistik. Danach nahm er ein weiteres Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) auf, spezialisierte sich als Kameramann und assistierte Michael Ballhaus und Istvan Szabó. Mit seinem Abschlussfilm "Schmetterlinge" machte er erstmals auf sich aufmerksam. Die Adaption einer Geschichte des britischen Autors Ian McEwan gewann den Student Film Award (i.d. Oscar für den besten Studentenfilm) in Hollywood, den Goldenen Leoparden des Filmfestivals Locarno sowie den Preis des Saarländischen Ministerpräsidenten beim Max-Ophüls-Festival 1988. Nach dem mit Begeisterung aufgenommenen Tatort "Blutwurstwalzer" (1991), drehte Becker mit dem Kindheitsdrama "Kinderspiele" (1992) ein überdurchschnittliches Fernsehspiel, das auch im Kino ausgewertet wurde.

 

1997 feierte "Das Leben ist eine Baustelle" auf der Berlinale seine Premiere und wurde zu einem bemerkenswerten Erfolg in den Kinos. Der Film brachte Jürgen Vogel, der einen unglücklich verliebten Tagträumer spielt, das Filmband in Gold beim Deutschen Filmpreis ein. Zugleich war es der erste Film der Firma "X Filme", die Becker mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt als alternatives Produktions- und Verleihmodell gegründet hatte. 2001/2002 drehte Becker den Spielfilm "Good Bye, Lenin!", der 2003 mit immensem Erfolg in den deutschen Kinos startete, auch international große Anerkennung fand und mit neun Deutschen Filmpreisen ausgezeichnet wurde.

Als Darsteller war Becker 2007 in Dani Levys Satire "Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" zu sehen, in dem er einen KZ-Kommandanten spielt. Erst bei "Deutschland "09 - 13 kurze Filme zur Lage der Nation" (2009) war er dann wieder als Regisseur aktiv. Der Episodenfilm, ein Großprojekt mehrerer bedeutender Regisseure, die auf unterschiedliche filmische Weise ihre Wahrnehmungen von Deutschland präsentieren, feierte bei der Berlinale 2009 Premiere.

Erst zehn Jahre nach dem Welterfolg von "Good Bye, Lenin!" nahm Becker erneut einen abendfüllenden Spielfilm in Angriff: Die Romanverfilmung "Ich & Kaminski" nach Daniel Kehlmann (Start: 2015) erzählt von einem selbstgefälligen Journalisten, der mit einem greisen, blinden Künstler zu einer ereignisreichen Reise durch Europa aufbricht.

Danach trat Becker erst einige Jahre später wieder in Erscheinung, als Schauspieler gab er in "Alfons Zitterbacke - Endlich Klassenfahrt!" (2022) einen Immobilienhai.

2024 nahm Becker seine nächste Regiearbeit in Angriff: "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" ist 30 Jahre nach der Wende angesiedelt und handelt von einem erfolgenlosen Videothekenbesitzer (Charly Hübner), der zuerst ungewollt zu einem Helden des Mauerfalls stilisiert wird und sich in Folge selbst mit Lügen und Halbwahrheiten in die Bredouille bringt. Die Dreharbeiten der Verfilmung von Maxim Leos gleichnamigem Roman endeten im November 2024. Doch Wolfgang Becker erlebte Fertigstellung und Aufführung seines letzten Films nicht mehr. Er verstarb am 12. Dezember 2024.

 

FILMOGRAFIE

2013-2015
  • Co-Autor
  • Regie
  • Produzent
2002-2005
  • Mitwirkung
2001-2003
  • Regie
  • Drehbuch
2002
  • Künstlerische Oberleitung
2000
  • Regie
1999/2000
  • Regie (Sonstiges)
1995-1997
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1994/1995
  • Mitwirkung
1993/1994
  • Darsteller
1991/1992
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1990
  • Regie
1990
  • Kamera
1988/1989
  • Kamera
1987/1988
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
1983/1984
  • Kamera-Assistenz
  • Standfotos
1984
  • Kamera