Filminstitut präsentiert sich auf der Berlinale



Beim diesjährigen Berlinale-Empfang des Deutschen Filminstituts, der am gestrigen Dienstag in Berlin stattfand, stellten vier Projekte des Hauses ihre aktuelle Arbeit vor.


Das europäische Kooperationsprojekt EFG – The European Film Gateway stand dabei im Mittelpunkt. Gemeinsam mit filmportal.de, der vom Institut betriebenen zentralen Plattform zum deutschen Film, boten die beiden Internetangebote den 400 Gästen einen Ausblick auf kommende Innovationen. Ebenfalls präsentierten sich goEast, das Festival des mittel- und osteuropäischen Films, unter neuer Leitung von Gaby Babić, und das Internationale Kinderfilmfestival LUCAS.

"Wir freuen uns, im zweiten Jahr in Folge hier im Meistersaal am Potsdamer Platz unser vielfältiges Engagement für den Erhalt und die Vermittlung von Filmkultur einem interessierten Publikum präsentieren zu können", so die Direktorin des Deutschen Filminstituts, Claudia Dillmann.

Zu den Gästen aus Film, Medien, Kultur und Politik zählten unter anderem die Produzenten Stefan Arndt und Manuela Stehr, die Regisseure Volker Schlöndorff, Wolfgang Becker und Dani Levy von X Filme sowie der Produzent Artur Brauner, die ihre Archive dem Deutschen Filminstitut zur wissenschaftlichen Auswertung überlassen haben. Auch der dem Haus eng verbundene Berliner Fotograf Jim Rakete war gekommen. Mit seiner Porträtreihe deutscher Filmschaffender wird im Sommer diesen Jahres das Deutsche Filmmuseum, Frankfurt am Main, das zum Deutschen Filminstitut gehört, nach 18-monatiger Bauzeit wiedereröffnet.


filmportal.de und EFG – The European Film Gateway

Die webbasierte Publikation von filmrelevanten Inhalten und Informationen gehört zu den Kernkompetenzen des Deutschen Filminstituts. Seit 2005 online, erfährt filmportal.de gegenwärtig eine Erweiterung seiner Angebote und Netzwerkfunktionen, die durch die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung ermöglicht wird. Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, hob in seiner Rede die Bedeutung des Portals und seiner verbesserten Angebote für die Kultur- und Kreativwirtschaft hervor.

Auch ist das DIF seit zwei Jahren federführend am Aufbau des Internetportals EFG – The European Film Gateway beteiligt. Das EFGPortal ist spezialisiert auf die Suche und Darstellung digitalisierter Archivmaterialien aus den Filmarchiven und Kinematheken Europas. "Mittlerweile sind 22 europäische Partner, darunter 16 Filminstitutionen, beteiligt. Bis zum Projektende im August werden wir einen Zugang zu mehreren hunderttausend Objekten aus über 60 Sammlungen rund um den europäischen Film bieten", so Projektleiter Georg Eckes.

Luca Martinelli von der EU-Kommission stellte das neue Internetportal in den Zusammenhang der digitalen Strategie der Kommission; Jill Cousins, Direktorin der europäischen digitalen Bibliothek Europeana, unterstrich die Rolle von EFG als Zulieferer von Daten für die europäische Kulturplattform Europeana.

Festivals goEast und LUCAS
Gemeinsam präsentierten sich auch die beiden internationalen Filmfestivals des Instituts, goEast und LUCAS, der Fachwelt.

Die elfte Auflage von goEast findet in Wiesbaden vom 6. bis 12. April unter neuer Leitung statt: Seit September 2010 steht Gaby Babić an der Spitze des Festivals des mittel- und osteuropäischen Films. "Besonders freue ich mich auf unserer neue Sektion Beyond Belonging, die Filme zu grenzüberschreitenden Themen jenseits geopolitischer Trennlinien zeigt und kulturelle Identitäten und Zuschreibungen diskutieren will", so die Festivalleiterin in Berlin. Fest stehen die Hommage an den tschechischen Filmemacher und Surrealisten Jan Švankmajer und das Symposium mit dem Titel "Aufmarsch in Bildern – Die Neue Rechte im osteuropäischen Film". Auch der Großteil der Filme im international bedeutenden Wettbewerb des Festivals steht bereits.

Das Internationale Kinderfilmfestival LUCAS findet vom 4. bis 11. September in Frankfurt statt. Als bundesweit traditionsreichstes Kinderfilmfestival präsentiert es in diesem Jahr zum 34. Mal anspruchsvolle Produktionen für Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. "Die Festivalatmosphäre in Berlin ist inspirierend. Ich freue mich schon sehr darauf, für LUCAS 2011 wieder ein vielfältiges und reichhaltiges Programm zusammenzustellen", so Festivalleiterin Petra Kappler. Im September ist LUCAS das erste Festival im neuen Haus. Für eine Woche bietet es Kindern und Erwachsenen ein mit Spannung erwartetes Filmprogramm aus Kurz- und Langfilmen der unterschiedlichsten Kategorien und Genres.

Quelle:
www.das-neue-filmmuseum.de