Wolfgang Becker ist tot

Wie heute bekannt wurde, ist Regisseur Wolfgang Becker am 12. Dezember 2024 im Alter von 70 Jahren verstorben. Berühmt wurde Becker mit seinem Film "Good Bye, Lenin!", der nicht nur vielfach ausgezeichnet, sondern auch mit mehr als 6 Millionen Zuschauer*innen der erfolgreichste Film des Jahres 2003 in Deutschland wurde.

 

1954 in Hemer/Westfalen geboren, studierte Wolfgang Becker von 1981 bis 1987 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb). Schon mit seinem Abschlussfilm "Schmetterlinge" (1987), die Adaption einer Kurzgeschichte von Ian McEwan, machte er national und international auf sich aufmerksam. Der Film erhielt u.a. einen Student Academy Award in Hollywood und den Goldenen Leoparden beim Filmfestival von Locarno.  

1994 gründete Becker zusammen mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktions- und Verleihfirma X Filme. Beckers erste Regiearbeit für X Filme, "Das Leben ist eine Baustelle" (1995-97), feierte im Wettbewerb der Berlinale 1997 Premiere und reüssierte in Folge gleichermaßen bei Kritik und Publikum. Die romantische Komödie mit Jürgen Vogel und Christiane Paul in den Hauptrollen erhielt 1997 drei Auszeichnungen beim Deutschen Filmpreis.

Mit "Good Bye, Lenin!" war Wolfgang Becker 2003 erneut im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Dort ging der Film zwar leer aus, wurde aber nach seinem Kinostart zu einem Riesenerfolg: Die Tragikomödie um die deutsche Wende mit Daniel Brühl und Katrin Sass in den Hauptrollen zählte rund 12 Millionen Besucher*innen in mehr als 60 Ländern und zahlreiche Auszeichnungen, u.a. neun Lolas beim Deutschen Filmpreis, sechs Auszeichnungen beim Europäischen Filmpreis, ein Cesar, und eine Nominierung zum Golden Globe.

Trotz des großen Erfolgs von "Good Bye, Lenin!" drehte Becker, der immer wieder auch als Darsteller auftrat, erst zehn Jahre später den nächsten abendfüllenden Spielfilm: Für die Romanverfilmung "Ich & Kaminski" (2015), abermals mit Daniel Brühl in der Hauptrolle, fungierte Becker auch als Co-Autor und Produzent.

Auch danach ließ Becker fast zehn Jahre vergehen, bevor er wieder auf dem Regiestuhl Platz nahm: Im November 2024 endeten die Dreharbeiten zu "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße". Mit der Verfilmung von Maxim Leos gleichnamigen Roman über die Tücken Deutscher Erinnerungskultur, griff Becker erneut das Thema Mauerfall auf.

Die Aufführung seines letzten Films wird Wolfgang Becker nicht mehr erleben. Er verstarb kurz nach Beendigung der Dreharbeiten am 12. Dezember 2024.