Am Ostersonntag, 21. April 2019, ist die Schauspielerin Hannelore Elsner nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben, wie die Anwälte ihrer Familie heute mitteilten. Sie wurde 76 Jahre alt.
Hannelore Elsner, eine der bekanntesten deutschen Schauspielerinnen, wurde am 26. Juli 1942 im oberbayerischen Burghausen geboren und schloss ihre Schauspielausbildung in München ab. Danach spielte sie an Theatern in München und Berlin, etwa an den Münchner Kammerspielen. Ersten Filmauftritten Ende der 1950er-Jahre wie in "Immer die Mädchen" folgten in den 1960er und 1970er-Jahren zahlreiche weitere Unterhaltungsfilme wie "Die Lümmel von der ersten Bank".
Auch deutsche Autorenfilmer wurden auf Hannelore Elsner aufmerksam, die bald als eine der sinnlichsten Frauen des deutschen Films galt. So spielte sie z.B. in Will Trempers mit mehreren deutschen Filmpreisen ausgezeichnetem "Die endlose Nacht" (1963) oder in "Die Reise nach Wien" (1973) von Edgar Reitz. Ab den 1970er-Jahren war Elsner auch häufig im Fernsehen zu sehen, spielte die Titelrolle in "Die schöne Marianne" (1975), hatte Auftritte im "Tatort", und drehte mit Regisseuren wie Dieter Wedel ("Schwarz Rot Gold") und Uli Edel ("Eine Art von Zorn").
Enorme Popularität erlangte Hannelore Elsner als Titelfigur Lea Sommer in der ARD-Serie "Die Kommissarin". Von 1994 bis 2006 spielte sie in mehr als 60 Episoden und erhielt mehrere Preise für ihre Darstellung. Ihr großes Kino-Comeback hatte sie erst 1999 mit Oskar Roehlers "Die Unberührbare". Für ihre beeindruckende Darstellung der exzentrischen Schriftstellerin Hanna Flanders, für die mit dem Untergang der DDR die eigenen Ideale zerbrechen, wurde Elsner im Jahr 2000 unter anderen mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. 2002 erhielt sie für ihre Rolle in Oliver Hirschbiegels "Mein letzter Film" einen weiteren Deutschen Filmpreis.
In den 2000ern übernahm Elsner Hauptrollen in mehreren Filmen von Rudolf Thome, zuletzt in "Das Sichtbare und das Unsichtbare" (2007). Für Ihre Rolle in Doris Dörries "Kirschblüten - Hanami" (2008) an der Seite von Elmar Wepper erhielt Hannelore Elsner eine weitere Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Beste Nebendarstellerin.
Daneben wirkte Elsner weiterhin regelmäßig in TV-Produktionen mit und wurde dafür u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis (2002 für "Ende der Saison"), dem Hessischen Fernsehpreis und dem Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
2005 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, 2008 den Bayerischen Verdienstorden. Weitere Filmpreise für ihr Lebenswerk sowie ein Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin folgten.
Ihren letzten Leinwandauftritt hatte sie erst in diesem Jahr in Dörries "Kirschblüten & Dämonen", post mortem wird sie in "Berlin I Love You" zu sehen sein. Hannelore Elsner hinterlässt einen Sohn.