Corinna Harfouch erhält Hannelore-Elsner-Preis 2024

Die gefeierte Schauspielerin Corinna Harfouch wird beim Fünf Seen Filmfestival 2024 mit dem Hannelore-Elsner-Preis ausgezeichnet. Sie nimmt den Preis am 9. September in der Schlossberghalle Starnberg entgegen.

 

Corinna Harfouch ist die bisher sechste Schauspielerin, die mit der renommierten Auszeichnung gewürdigt wird. Sie folgt auf Barbara Auer, Nina Hoss, Birgit Minichmayr, Sandra Hüller und Paula Beer. Bei der Preisverleihung ist Harfouchs neuer Film "Die Ironie des Lebens" zu sehen.

Außerdem würdigt das Festival die Schauspielerin mit einer Hommage. Corinna Harfouch präsentiert am 10. September in Starnberg und Gauting drei weitere ihrer Filme: "Die Schauspielerin" von Siegfried Kühn (1988), "Was man von hier aus sehen kann" von Aron Lehmann (2022) und "Sterben" von Matthias Glasner (2024). Und im Rahmen der Veranstaltung "Literatur im Kino" ist der Film "Alles in bester Ordnung" von Natja Brunckhorst (2021) zu sehen, in dem Corinna Harfouch die Hauptrolle spielt.

Festivalleiter Matthias Helwig: "Corinna Harfouch ist eine Schauspielerin, die einen Film zum Ereignis macht, eine, für die wir ins Kino gehen. Sie kann alle und alles spielen, sie ist vielseitig und mutig in der Rollenwahl, und oft genug erkennen wir uns in ihren starken, lebensnahen und widersprüchlichen, manchmal abgründigen Figuren selbst wieder. Sie ist eine Charakterdarstellerin im besten Sinne. Man kann eigentlich immer nur staunen und zuschauen, wie sie ihre Rollen interpretiert und die dargestellten Figuren mit einer lange im Gedächtnis bleibenden Tiefe und Strahlkraft ausstattet."

Die 1954 in Suhl geborene Schauspielerin studierte an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" und war danach unter anderem an der Volksbühne, am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater engagiert. Für ihre Theaterarbeit wurde Corinna Harfouch mehrfach ausgezeichnet, so kürte sie die Zeitschrift "Theater heute" 1997 für ihre Rolle als General Harras in Frank Castorfs Inszenierung von "Des Teufels General" zur Schauspielerin des Jahres. Anfang der 80er Jahre trat sie vor die Kamera und feierte in Filmen bedeutender DEFA-Regisseure wie Roland Gräf ("Das Haus am Fluss", 1986), Siegfried Kühn ("Die Schauspielerin", 1988) und Michael Gwisdek ("Treffen in Travers", 1988) erste Erfolge. Nach der Wende schaffte sie es auch im Westen schnell ganz nach oben.

Ihre über 100 Kino- und Fernsehfilme umfassende Filmografie zeichnet sich durch eine große Bandbreite und komplexe Charakterrollen aus. Sie spielte Magda Goebbels in Oliver Hirschbiegels "Der Untergang" (2004), eine depressive Mutter in Hans-Christian Schmids Familiendrama "Was bleibt" (2012), eine alkoholkranke Kommissarin in "This is Love" von Matthias Glasner (2009), eine flüchtige DDR-Bürgerin in Margarethe von Trottas "Das Versprechen" (1994), eine kämpferische Ostdeutsche in "Das Mädchen mit den goldenen Händen" von Katharina Marie Schubert (2021), einen Filmstar in Andreas Dresens Komödie "Whisky mit Wodka" (2009), eine verbitterte Mutter und Ex-Künstlerin in Jan-Ole Gersters "Lara" (2019) und eine maliziöse Hexe im Kassenschlager "Bibi Blocksberg" von Hermine Huntgeburth (2002). Zuletzt war Corinna Harfouch in "Sterben" von Matthias Glasner auf der Leinwand zu erleben. Für ihre Rolle in diesem Film erhielt sie den Deutschen Filmpreis 2024, eine ihrer zahlreichen Auszeichnungen.

Am heutigen Donnerstag wird das gesamte Programm des 18. Fünf Seen Filmfestivals veröffentlicht.

Quelle: www.fsff.de