Ernst Stötzner
Ernst Stötzner, Jahrgang 1952, studierte von 1974 bis 1976 Schauspiel in Frankfurt am Main und wurde 1979 ins Ensemble der Berliner Schaubühne berufen, dem er auch heute wieder angehört. Weitere Engagements hatte er im Lauf der Jahrzehnte unter anderem am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, dem Berliner Ensemble, am Wiener Burgtheater und am Deutschen Theater Berlin. Seit Ende der 1980er Jahre arbeitet Stötzner auch als Theaterregisseur und hat unter anderem am Schauspielhaus Zürich und dem Schauspielhaus Bochum diverse Klassiker inszeniert. 2002 wurde er als Bester Schauspieler Nordrhein-Westfalens ausgezeichnet; für seine Verkörperung des Puck in einer Inszenierung von Shakespeares "Sommernachtstraum" am Deutschen Theater Berlin erhielt er 2007 den Gertrud-Eysoldt-Ring.
Erste, kleinere Filmauftritte hatte Stötzner Mitte der 1980er Jahre. Eine größere Rolle spielte er in Bernhard Wickis mehrfach preisgekrönter Joseph-Roth-Verfilmung "Das Spinnennetz" (1989), als Schulfreund und Mordopfer eines skrupellosen Opportunisten im Deutschland der 1920er Jahre. Weitere Filmrollen folgten, aber erst ab Mitte der neunziger Jahre wirkte Stötzner neben seiner Theaterarbeit regelmäßiger in Fernseh- und Kinoproduktionen mit. In erster Linie spielte er Gastrollen in Serien wie "Bella Block", "Schimanski" und "Tatort" sowie Nebenrollen in Fernsehspielen wie Adolf Winkelmanns "Engelchen flieg" (2004) und, als engagierter Kinderarzt, in dem preisgekrönten Zweiteiler "Contergan" (2007).
Auf der Kinoleinwand sah man Stötzner in prägnanten Nebenrollen, so etwa als herrischen, repressiven Vater eines hochbegabten Sohnes in "Die Einsamkeit der Krokodile" (2000), als Liebhaber der von Corinna Harfouch gespielten Polizistin in dem Psychodrama "This is Love" (2009), sowie als einflussreichen Wirtschafsjuristen, dessen Tochter sich politisch radikalisiert, in Lars Kraumes "Die kommenden Tage" (2010).
Für seine Darstellung des untreuen Ehemannes einer depressiven Frau in Hans-Christian Schmids Familiendrama "Was bleibt" (2012) wurde Stötzner 2013 für den Deutschen Filmpreis nominiert.