Biografie
Geboren am 2. August 1957 in Mannheim. Die technischen Grundlagen des Filmschnitts lernt sie 1975 bei Margot von Schlieffen, 1976 ist sie als Assistentin von Ila von Hasperg am Schnitt und darüber hinaus auch an der Vertonung von Rainer Werner Fassbinders Film "Chinesisches Roulette" beteiligt. Aus der Begegnung mit Rainer Werner Fassbinder entwickelt sich eine Arbeits- und Lebensgemeinschaft, die bis zu Fassbinders Tod 1982 andauert. Nachdem sie bei der TV- und Kinoversion von "Bolwieser" am Film- und Tonschnitt beteiligt ist, arbeitet sie mit Rainer Werner Fassbinder ab "Despair – eine Reise ins Licht" (1977) als selbstständige Cutterin.
14 gemeinsame Filme entstehen, darunter die mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten "Die Ehe der Maria Braun" und "Lola" sowie das 14-teilige Werk "Berlin Alexanderplatz". Juliane Maria Lorenz ist in dieser Zeit nicht nur verantwortlich für den Filmschnitt – in "Die dritte Generation" arbeitet sie auch als Regie-Assistentin, in "Lola", "Die Sehnsucht der Veronika Voss" sowie in "Die Strafe beginnt", dem ersten Teil von "Berlin Alexanderplatz", ist sie auch als Darstellerin zu sehen.
Nach 1982 setzt sie ihre Arbeit als Cutterin für deutsche und europäische Regisseurinnen und Regisseure fort, darunter Werner Schroeter, Teresia Villaverde, Romuald Karmakar und Oskar Roehler. 1991 wird sie für ihre Montage von "Malina" mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet, 1997 realisiert Juliane Maria Lorenz ihren Dokumentarfilm über Rainer Werner Fassbinder "Life, Love & Celluloid". Zusammen mit Fassbinders Mutter Liselotte Eder baut sie in den 1980er Jahren die Rainer Werner Fassbinder Foundation auf, deren Präsidentin Juliane Maria Lorenz seit 1992 ist.
Im Jahr 2007 realisiert sie den Dokumentarfilm "Fassbinders Berlin Alexanderplatz. Ein Megafilm und seine Geschichte", 2010 gefolgt von "Fassbinders Welt am Draht - Blick voraus ins Heute". An Annekatrin Hendels Dokumentarfilm "Fassbinder" (2015) ist Lorenz als Ideengeberin, Mitwirkende und Produzentin beteiligt.