Inhalt
Rainer Werner Fassbinders Filmteil des gleichnamigen Omnibus-Films.
Dieser sehr schnell, noch Ende Oktober 1977 unter dem unmittelbaren Eindruck der Ermordung Schleyers, von Mogadischu und den Selbstmorden in Stammheim gedrehte 30-Minuten-Film lässt ungeschützter als alle anderen Teile von "Deutschland im Herbst" das Gefühl der Ohnmacht eines linken Intellektuellen spürbar werden. Nicht die verbalisierbaren politischen Aussagen geben dieser halben Stunde ihr Gewicht, sondern die Brutalität und Ehrlichkeit, mit der Fassbinder sich selbst als Mensch und als Regisseur in den Film einbringt: "Das finde ich zum Beispiel gut an ′Deutschland im Herbst′. Diese Sequenz vom Fassbinder. Da würde ich sagen, da ist jemand, der mal nicht ein Objekt braucht und ein Zeichen für seine eigenen Probleme, sondern er setzt sich selbst einer Situation aus. Nicht nur als Mann, sondern auch als Macher. Er gibt seine Ängste zu, zeigt seine kaputte Beziehung; dass sich das unter Männern abspielt, finde ich das Politischste an diesem ganzen Film. Dass man in einer solchen Zeit einen solchen Film macht, es wagt, ihn so zu machen. Da würde ich sagen, hat Fassbinder etwas von den Frauen gelernt. Damit kann man sich dann auch ganz unideologisch auseinandersetzen" (Heike Sander, zitiert nach: Christa Maerker: Gespräch mit Heike Sander und Margarethe von Trotta.
Nutzung mit freundlicher Genehmigung von Wilhelm Roth.
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