Fotogalerie
Alle Fotos (9)Biografie
André Jung wurde 1953 in Luxemburg geboren. Nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart von 1973 bis 1976 war er an diversen Theatern engagiert. Gleich zweimal, 1981 und 2002, wurde Jung von der Zeitschrift "Theater heute" mit der Auszeichnung "Bester Schauspieler des Jahres" geehrt, 2000 wurde er mit dem Rita-Tanck-Schauspielpreis der Hamburgischen Kulturstiftung ausgezeichnet. Doch auch an zahlreichen Hörspiel-, Film- und Fernsehproduktionen ist André Jung seit 1986 beteiligt.
Sein Filmdebüt markierte Alexander Kluges "Vermischte Nachrichten" (1986). Neben kleineren Rollen in Filmen wie "Das Experiment" (2001) von Oliver Hirschbiegel oder Thomas Heinemanns "Vorne ist verdammt weit weg" (2007) war er in einer Hauptrolle in "Die Besucherin" von Lola Randl zu sehen, der im Frühling 2009 in den Kinos startete. Hier verkörperte er Bruno, einen Witwer, der eine aussichtslose Affäre mit der ihm unbekannten Agnes (Sylvana Krappatsch) eingeht. Im selben Jahr wurde er für die Rolle des Krapp in Jossi Wielers Inszenierung von "Das letzte Band/Bis dass der Tag euch scheidet" (Samuel Beckett/Peter Handke) an den Münchner Kammerspielen, zu deren Ensemble er seit 2004 gehört, mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet.
2009 kam auch die Martin-Suter-Verfilmung "Giulias Verschwinden", der erfolgreichste Schweizer Film des Jahres, in die deutschen Kinos; mit dabei André Jung als über das Alter philosophierender Geburtstagsgast Lorenz. Kurz darauf arbeitete der Luxemburger in "Der letzte schöne Herbststag" zum ersten Mal mit Drehbuchautor und Regisseur Ralf Westhoff zusammen, mit dem er später in "Wir sind die Neuen" (2014) erneut kollaborieren sollte.
Dazwischen wirkte er in TV-Produktionen wie einem "Tatort" für den BR mit, aber auch mehreren Spielfilmen, darunter eine weitere Zusammenarbeit mit Lola Randl in "Die Erfindung der Liebe" (2013). Er übernahm eine Rolle als deutscher General in Schlöndorffs "Das Meer am Morgen" (2012) und war weiterhin in Franziska Buchs "Adieu Paris" (2011-13) zu sehen. Gleichzeitig blieb André Jung stets dem Theater treu. 2011 wurde er für seine Leistung in Schuberts "Winterreise" (Münchner Kammerspiele) bei der Kritikerumfrage von "Theater heute" zum zweitbesten Schauspieler des Jahres gewählt.
Zuletzt sah man Jung auf der großen Leinwand in einer kleinen Rolle in Marco Kreuzpaintners Komödie "Coming In" (2014) sowie in der schweizerisch-deutschen Koproduktion "Traumland", die im Herbst 2014 in den deutschen Kinos startete, als geschiedener Vater auf der verzweifelten Suche nach Kontakt zu seiner Tochter.