Karl Markovics

Weitere Namen
Karl Markowics (Schreibvariante)
Darsteller, Regie, Drehbuch
Wien, Österreich

Biografie

Karl Markovics, geboren am 29. August 1963 in Wien, gehört mit seinem markanten Gesicht zu den "Charakterköpfen" des deutschsprachigen Kinos. Seine Karriere begann gleichwohl in den 1980er Jahren auf der Bühne – vom Serapionstheater bis zum Volkstheater tritt Markovics bis heute an den wichtigsten Wiener Schauspielhäusern in Erscheinung, wo er sowohl klassische, als auch zeitgenössische Rollen übernimmt und sich darüber hinaus auch als Regisseur betätigt: Im Jahr 2005 etwa inszenierte er am Volkstheater Ionescos "Die kahle Sängerin".

Seit seinem Filmdebüt 1991 in Michael Sturmingers "Hund und Katz" war Markovics häufiger in Film- und Fernsehrollen zu sehen. Neben Auftritten in Paul Harathers Road-Movie-Kultfilm "Indien" (1993) und der Satire "Hinterholz 8" (1998) machte ihn vor allem sein Part als Inspektor Ernst Stockinger in den TV-Serien "Kommissar Rex" und "Stockinger" (1994-1996) einem größeren Publikum bekannt – Erfolgsrollen, die der eigenwillige Schauspieler aus freien Stücken aufgab, um nicht "in Routine zu erstarren".

Stattdessen widmete er sich ungewöhnlichen Herausforderungen, wie in der Groteske "Drei Herren" (1998), in der er zu einem Trio von sanftmütigen Debilen gehört, das aus der Psychiatrie flieht; oder in Helmut Dietls Satire "Late Show" (1999), wo er einen schmierigen Boulevardjournalisten gibt. Eine seiner schönsten Rollen spielte Markovics in Wolfgang Murnbergers rabenschwarzer Komödie "Komm, süßer Tod" (2000) als an den Rollstuhl gefesselter Ex-Rettungswagenfahrer. Seine Wandlungsfähigkeit stellte er allerdings nicht zuletzt mit so gegensätzlichen Rollen wie der eines SS-Sturmführers in Stefan Ruzowitzkys "Die Männer ihrer Majestät" (2001) und der eines jüdischen KZ-Häftlings in "Die Fälscher" (2007, ebenfalls von Ruzowitzky) unter Beweis. Für seine Leistung in "Die Fälscher" wurde Markovics für den Deutschen Filmpreis nominiert.

In dem semidokumentarischen Spielfilm "Franz Fuchs – Ein Patriot" (AT 2007) hatte er kurz darauf die Titelrolle des ausländerfeindlichen Franz Fuchs, der zwischen 1995 und 1997 mehrere Bombenanschläge in Österreich verübte. Für Joseph Vilsmaier spielte Markovics in dem TV-Zweiteiler "Die Gustloff" (2008) einen Korvettenkapitän; in dem Kinderfilm "Hexe Lilli – Der Drache und das magische Buch" (2008) gab er einen sympathischen Bauer, der einem mysteriösen Zauber zum Opfer fällt.

Im Jahr 2009 gehörte Markovics zusammen mit anderen österreichischen Filmschaffenden zu den Gründern der "Akademie des Österreichischen Films". Im Jahr darauf wirkte er in gleich drei Filmen nach historischen Begebenheiten mit: In dem Bergsteigerdrama "Nanga Parbat" (2010) ist er der deutsche Arzt und Bergsteiger-Pionier Karl Maria Herrligkoffer; in "Henri 4" (2010) verkörpert er den französischen Hugenottenführer Gaspard de Coligny; in "Mahler auf der Couch" (2010) spielt er eine Hauptrolle als Sigmund Freud. Außerdem wirkte er in einem Gastauftritt als Fremdenpolizist in "Die verrückte Welt der Ute Bock" (AT 2010) mit, einer zwischen Dokumentation und Spielfilm changierenden Produktion über den Alltag der Wiener Flüchtlingshelferin Ute Bock.

An der Seite von Liam Neeson sah man Markovics in dem Thriller "Unknown Identity" (US/FR/DE 2011) in einer kleinen Rolle als Arzt; der Film feierte im Wettbewerb der Berlinale 2011 Premiere. Ebenfalls 2011 stellte Markovics bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Spielfilm "Atmen" (AT) sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor vor. Das Drama über einen jungen Straftäter, der durch einen Job bei einem Bestattungsunternehmen resozialisiert werden soll, wurde in der Reihe Quinzaine des réalisateurs mit dem Prix Europa Cinemas Label prämiert; beim Österreichischen Filmpreis erhielt "Atmen" Auszeichnungen in sechs Kategorien, unter anderem für die Beste Regie und das Beste Drehbuch.

2012 spielte Markovics in dem niederländischen Historiendrama "Süskind" eine zentrale Rolle als Amsterdamer SS-Hauptsturmführer Ferdinand aus der Fünten; als unerwartet hilfsbereiter Ex-Boxer gehörte er zur zentralen Besetzung der Koproduktion "Eastalgia - einfach leben" (DE/UA/SR). Außerdem hatte er eine wichtige Rolle als despotischer Mathematiklehrer in der Bestsellerverfilmung "Die Vermessung der Welt". Kleinere Parts spielte Markovics als Knastbruder in Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" (US/DE 2014) und als Komponistenzwilling in Wolfgang Beckers "Ich und Kaminski" (2015).

Im Forum der Berlinale 2015 stellte Markovics seine zweite Regiearbeit "Superwelt" (AT) vor, in der eine Supermarkt-Kassiererin die Stimme Gottes hört und aus ihrem trostlosen Leben ausbricht. Beim Sarajevo Film Festival wurde der Film mit dem Cineuropa Award ausgezeichnet, Hauptdarstellerin Ulrike Beimpold erhielt für ihre Leistung den Österreichischen Filmpreis.

Anfang 2016 startete in den tschechischen Kinos die Filmbiografie "Lída Baarová" (CZ 2016), über das Leben der tschechischen Schauspieldiva (1914-2000); Markovics spielt darin die Hauptrolle von Baarovas Geliebtem: Joseph Goebbels. Im Frühjahr 2016 stand er dann für das Drama "Zwischen den Jahren" (Start: März 2017) vor der Kamera. An der Seite von Peter Kurth gab Markovics darin einen Mann, der sich nach 18 Jahren am Mörder seiner Familie rächen will.

Im Herbst 2017 wurde die erste Staffel der auch international sehr erfolgreichen Serie "Babylon Berlin" erstausgestrahlt, in der er als etwas zerstreuter österreichischer Journalist die illegalen Machenschaften der aufgelösten Reichswehr recherchiert und dabei in Gefahr gerät. Diese Rolle spielte er auch in den folgenden drei Staffeln der Serie.  

Mit der Uraufführung der Oper "Das Jagdgewehr" des Komponisten Thomas Larcher bei den Bregenzer Festspielen 2018 gab er sein Debüt als Opernregisseur.

Unter anderem in den internationalen Koproduktionen "Ein verborgenes Leben" (US DE 2019, Regie: Terrence Malick) als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde in Österreich und "Résistance" (DE GB CN US 2020) als Vater des berühmten Mimen und Widerstandskämpfers Marcel Marceau (Jesse Eisenberg) war Karl Markovics erneut auf der Kinoleinwand zu sehen.

Im Herbst 2021 fanden in München die Dreharbeiten zur Romanverfilmung "Was man von hier aus sehen kann" über eine junge Frau und ihre Großmutter statt, die in einem kleinen, abgelegenen Dorf im Westerwald in ihren Träumen den Tod vorhersehen kann. Der Film kam im Dezember 2022 in die Kinos. Für seine Nebenrolle als Optiker, der sich heimlich in die junge Frau verliebt, wurde Markovics 2023 für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Im April desselben Jahres war Markovics in dem deutsch-österreichischen Drama "Der Fuchs" in der Regie von Adrian Goiginger zu sehen. Darin spielt er den Vater der Hauptfigur, eines introvertierten Jungen, der als Soldat im Zweiten Weltkrieg eine ungewöhnliche Freundschaft mit einem jungen Fuchs schließt.

 

FILMOGRAFIE

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