Die Preise des Filmfestivals Max Ophüls Preis 2023

Am 28. Januar wurden die 18 Gewinner*innen der 44. Festivalausgabe zum ersten Mal seit 2020 wieder vor Ort in einer feierlichen Preisverleihung bekanntgegeben.

 

Im E-Werk Saarbrücken begrüßten Festivalleiterin Svenja Böttger und die Gesamtleitung Programm Theresa Winkler und Carolin Weidner die Gäste im Saal und auf der Bühne, darunter die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot, der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt sowie die Saarbrücker Kulturdezernentin und Co-Geschäftsführerin des Filmfestivals Dr. Sabine Dengel. Insgesamt wurden am Abend in den vier Wettbewerbskategorien 18 Preise – davon 14 Jury- und vier Publikumspreise – mit einer Gesamtdotierung von 118.500 EUR vergeben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Simin Sadeghi und Tobias Krell, die von zwei Gebärdendolmetscher:innen unterstützt wurden. Nach dem letzten Festivaltag am morgigen Sonntag ist das Streaming-Angebot des Filmfestivals noch bis zum 5. Februar um 23:59 Uhr verfügbar.

"Wir möchten uns bei allen Filmteams für ihr Vertrauen bedanken. Dass wir ihre Filme zeigen durften und damit häufig auch das Ergebnis jahrelangen Engagements, bewegt uns sehr und macht uns stolz", so Festivalleiterin Svenja Böttger. "Wir hoffen, dass die Filmschaffenden hier in Saarbrücken positive Rückmeldungen, Wertschätzung für ihre harte Arbeit, Erfahrungen und Motivation für neue Projekte empfangen konnten. Wir fiebern ihrer Zukunft schon jetzt gespannt entgegen. Des weiteren möchten wir uns ganz herzlich bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für ihre Treue, ihre Neugierde und Offenheit bedanken. Es ist wirklich so schön zu sehen, wie sich die Kinosäle die ganze Woche immer wieder füllten."

Die Preisträger*innen im Überblick:

MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SPIELFILM

In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls vergibt das Filmfestival zusammen mit der Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Talenten im deutschsprachigen Raum. Der Max Ophüls Preis 2023, für den Spielfilme mit einer Länge ab ca. 65 Minuten nominiert werden können, ist dotiert mit 36.000 Euro. Er wird von der fünfköpfigen Jury ermittelt und an Beitrag des Wettbewerbs Spielfilm vergeben. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den/die Regisseur*in, den/die Produzent*in und an den Verleih ausgezahlt, der einen deutschen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival realisiert.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SPIELFILM 2023 geht an den Film "Alaska" von Max Gleschinski.

Begründung:
Auf verzweigten Gewässern schicken uns die Figuren auf eine Reise voller unvorhersehbarer Wendungen.

Das Zusammenspiel des herausragenden Ensembles, die poetische Kameraarbeit, die vielschichtige und genaue Inszenierung führen zu einem unverwechselbaren, magischen Kinoerlebnis.

Jurymitglieder: Bella Halben, Henk Handloegten, Lorenz Merz, Viktoria Salcher, Emilia Schüle

MAX OPHÜLS PREIS: BESTE REGIE (Filmpreis der Saarländischen Ministerpräsidentin)

Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger geht an eine herausragende Regieleistung des Wettbewerbs Spielfilm und ist mit 5.500 Euro dotiert. Der Preis wird durch eine Verleihförderung in Höhe von 5.500 Euro ergänzt. Dieser Preis kann auf Empfehlung des/der ausgezeichneten Regisseur*in der Verleihfirma des Films auf Antrag zugesprochen werden, die die Distribution des Films innerhalb von zwölf Monaten nach dem Festival in Deutschland übernimmt.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTE REGIE (Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin) 2023 geht an Lukas Nathrath für "Letzter Abend".

Begründung:
Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen: mit meisterhafter Dramaturgie, beiläufiger Leichtigkeit und großer Liebe zu seinen Figuren wirft uns dieser Film in einen dramatischen Abend voller emotionaler Berg- und Talfahrten.

Mit einfachsten filmischen Mitteln und einem genauen Blick auf zwischenmenschliche Konflikte meldet sich hier eine neue Stimme im deutschen Gegenwartskino.

Jurymitglieder: Bella Halben, Henk Handloegten, Lorenz Merz, Viktoria Salcher, Emilia Schüle

MAX OPHÜLS PREIS: BESTES DREHBUCH (FRITZ-RAFF-DREHBUCHPREIS)

Zur Förderung der Arbeit von Drehbuchautor:innen im Nachwuchsbereich vergeben der Saarländische Rundfunk und das ZDF im Rahmen des Festivals einen mit 13.000 Euro dotierten Drehbuchpreis. Der Preis wird einem/einer Autor*in eines bereits verfilmten Buches aus dem Wettbewerb Spielfilm zugesprochen.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTES DREHBUCH (FRITZ-RAFF-DREHBUCHPREIS) 2023 geht an Clara Stern für "Breaking the Ice"

Begründung:
Das ausgezeichnete Drehbuch besticht durch seine elegante Dramaturgie und erzählerische Perfektion. Es entspinnt sich ein mitreißendes Drama um eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Rolle: als Tochter, Enkelin, Schwester, Geliebte und Kapitänin. Es gibt die Welt auf dem Eis mit ihren festen Regeln, und es gibt die Welt "da draußen", wo alles im Fluss ist, und nichts sicher scheint. Souverän arbeitet die Autorin mit Bildern und Motiven und beschenkt uns gleichzeitig mit großen Kinomomenten. Wir fiebern mit, wir feiern mit, wir lachen und wir weinen.

Jurymitglieder: Daniel Blum, Oliver Hottong, Shirin Sojitrawalla

MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS

Für herausragende Nachwuchsleistungen im Bereich Schauspiel kürt eine dreiköpfige Expertenjury zwei Preisträger:innen aus den Wettbewerben Spielfilm und Mittellanger Film. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird gestiftet von der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot und den Festivalpat:innen.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS 2023 geht an Augustin Groz in "Wer wir einmal sein wollten" (von Özgür Anil).

Begründung:
Er ist in Not. Er irrt durch sein seelisches Ungleichgewicht. Er sucht nach einer Lösung.

Seine Not und sein Leid sind nie oberflächlich, sie ziehen uns als Zuschauende nie runter, sondern lassen uns hoffen und mitfiebern, dass er seinen Ausweg findet.

Ob er laut lärmend von der Polizei umstellt in der elterlichen Wohnung hockt oder ob er still sitzend im Zuschauerraum realisiert, dass er wohl nie zu einer Künstlerfamilie dazugehören wird – stets sucht er in seinem Spiel hoffnungsvoll nach Auswegen.

Der zweite MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS 2023 geht an Alina Stiegler in "Sprich mit mir" (von Janin Halisch).

Begründung:
Trotzig, beherzt, voller kindlicher Komik – tief berührend.

Mit einem überwältigenden Spielfarbenspektrum nimmt uns die Schauspielerin mit auf eine Reise von der Wut in die Zärtlichkeit. Vom zögerlichen Anfang bis zum entschlossenen Ende: Sie umschifft alle Klippen der Klischees und trägt so den Film in jeder Sekunde.

"Totally brightness from our hearts!" für die Max-Ophüls-Nachwuchsschauspielerin 2023: Alina Stiegler in "Sprich mit mir".

Jurymitglieder: Ute Bergien, Tim Garde, Martina Poel

MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS SPIELFILM

Der Publikumspreis des Wettbewerb Spielfilm geht an den/die Regisseur'in, dessen/deren Film aus dem Wettbewerb um den Max Ophüls Preis die höchste Zuschauerwertung erhält. Der Publikumspreis ist dotiert mit 5.000 Euro. Die Ausstattung des Publikumspreises ist Teil der Förderung durch die Saarland Sporttoto GmbH.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS SPIELFILM 2023 geht an den Film "Eismayer" von David Wagner.

MAX OPHÜLS PREIS: PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM

Die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandfunk Kultur stiften diesen mit 5.000 Euro dotierten Preis seit 2014. Er wird von der Spielfilm-Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. In der Vergabe des Preises ist die Jury frei, sie kann den Preis dem/der Autor*in, dem/der Produzent*in oder dem/der Regisseur*in des ausgezeichneten Films zusprechen.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM 2023 geht an Clara Stern für "Breaking the Ice".

Begründung:
Wer soll man sein, wenn man jede sein kann?

Ein Mädchen in einer Rüstung. Ein Bruder als Clown. Rollenbilder werden gewechselt wie Kleider bis die falschen abgelegt werden.

Dieser Heldinnenfilm im Eishockeymilieu lässt uns fühlen, wie schwer es besonderes für junge Menschen ist, in unserer Gesellschaft der unbegrenzten Möglichkeiten eine Identität zu finden.

Das komplexe Gefühlsgeflecht von Familienkonflikt, verwirrenden Liebesbeziehungen und hartem Sport werden in diesem besonderen Werk auf gekonnte Art verbunden. Hier erzählt die Regisseurin mit spürbarer Notwendigkeit.

Jurymitglieder: Bella Halben, Henk Handloegten, Lorenz Merz, Viktoria Salcher, Emilia Schüle

MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER JUGENDJURY

Eine gemeinsam mit der Volkshochschule des Regionalverbandes einberufene deutsch-französische Jugendjury ermittelt aus den Wettbewerbsfilmen den Preis der Jugendjury. Das Preisgeld beträgt 2.500€ und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung Saarland getragen.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER JUGENDJURY 2023 geht an "Breaking the Ice" von Clara Stern.

Begründung:
Wer bin ich? Wer soll ich sein? Wer will ich sein? Der Film zieht uns in das Leben der Hauptfigur, die mit genau diesen Fragen konfrontiert wird. Zwischen Verantwortung und Selbstbestimmung, auf der Suche nach der eigenen Identität, kommen innere und äußere Konflikte auf. Es werden Personen gezeigt, mit denen man sich identifizieren kann; Themen, in denen wir uns wiederfinden. Ein Wechselspiel zwischen Schnelligkeit und Gefühl. Authentisch, intensiv und emotional mitreißend. Nicht nur in den zwischenmenschlichen Beziehungen wird das Eis gebrochen, der Film macht das auch mit uns.

Jurymitglieder: Diego Baer, Leni Kaurin, Clara Niesporek, Karl Schwab, Mizgin Zerey

MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY

Ausgezeichnet wird ein Film aus dem Wettbewerb Spielfilm, dem es mit ausgesprochen künstlerischer Begabung gelingt, die Zuschauer für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte zu sensibilisieren. Der Preis von INTERFILM und SIGNIS ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland-Landesarbeitsgemeinschaft e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung im Saarland e.V., vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland, gemeinsam gestiftet.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY 2023 geht an "Franky Five Star" von Birgit Möller.

Begründung:
Was bedeutet es, man selbst zu sein? Darf man auch Viele sein? Im Kopf der jungen Franky wohnen eine ganze Reihe schräger Vögel, wie die strenge Concierge, das verführerische Zimmermädchen und ein kauziger Liftboy. Kaum glaubt Franky, ihr reales Leben auf die Reihe zu bekommen, mischt sich das Hotelpersonal ein und bringt alles durcheinander. Die Realität und Frankys fantastisches Kopfhotel sind durch einen Aufzug miteinander verbunden – bis dieser kaputtgeht.

Trotz ihrer Besonderheit möchte Franky einfach Liebe finden.

Mit spielerischer Hand führen uns Regisseurin Birgit Möller und Hauptdarstellerin Lena Urzendowsky durch Frankys Achterbahn der Gefühle. Der Film verleiht dem komplexen und aktuellen Thema der psychischen Belastungen eine Leichtigkeit. Diese macht es uns möglich, Frankys Kopfkino zu besuchen und sich dort wohlzufühlen. Ein außergewöhnlicher, lebenssatter Film, der eine Brücke baut zwischen den Welten.

Jurymitglieder: Tom Alesch, Sabrina Maas, Christa Miranda, David Sedlácek

MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER SPIELFILM

Zum zweiten Mal lobt das Filmfestival Max Ophüls Preis gemeinsam mit dem Verband der deutschen Filmkritik und der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten sowie den Filmkritikverbänden aus Österreich und der Schweiz zwei Preise für je einen Film aus den Wettbewerben Spielfilm und Dokumentarfilm aus. Über die Vergabe entscheidet eine von den Filmkritikverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einberufene dreiköpfige Jury. Die Preise sind undotiert.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER SPIELFILM 2023 geht an "Eismayer" von David Wagner.

Begründung:
Manchmal meint man, schon von der zweizeiligen Beschreibung eines Films zu wissen, worum es geht. Und dann kommt es doch ganz anders als es den Anschein hat. Eine streng regulierte Welt, bestimmt von Härte, Drill, Brutalität und einem falschen Verständnis von Männlichkeit, wird glaubhaft unterminiert und aufgebrochen. Das System Militär ist in jedem Land mehr oder weniger gleich strukturiert. Es herrscht ein bestimmter Ton, eine strenge Hierarchie und eine unerbittliche Disziplin. Für Liebe ist an diesem Ort kein Platz. Durch das überzeugende Spiel von Gerhard Liebmann, der den Vizeleutnant Eismayer verkörpert, und Luka Dimić als Rekrut Mario Falak bekommt der Kasernenhofton eine zärtliche Note. Aus einem "Ich bring Sie um!" wird ein: "Es ist alles so schön mit dir". Macho-Tyrann Eismayer outet sich. Die Liebe zwischen diesen beiden Männern hat es im österreichischen Bundesheer tatsächlich gegeben. Es ist nicht immer eine Erfolgsgarantie, auf eine wahre Begebenheit zurückzugreifen. Hier ist es wunderbar nachvollziehbar und filmisch präzise umgesetzt worden.

Jurymitglieder: Rolf Breiner, Julia Schafferhofer, Dr. Ulrich Sonnenschein

MAX OPHÜLS PREIS: BESTER DOKUMENTARFILM

Der Dokumentarfilmpreis wird von der Jury an einen Film aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm vergeben. Der Preis wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 7.500 Euro.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER DOKUMENTARFILM 2023 geht an "Good Life Deal" von Samira Ghahremani.

Begründung:
Der Preis für den Besten Dokumentarfilm geht an einen Film, der uns auf eine wendungsreiche Reise mitnimmt – eine Reise von Österreich nach Thailand, und noch viel mehr auf eine Reise der vorschnellen Urteile und Zuschreibungen. Denn der 'Good Life Deal' entpuppt sich im Laufe des Filmes als Betrug, in dem Vertrauen verletzt und Bankkonten geplündert wurden, wo ein gutes Herz dem Wunsch nach einem schnellen Mercedes weichen muss. Aus der dokumentarischen Beobachtung entwickelt sich ein Krimi, bei dem die Regisseurin Samira Ghahremani gekonnt auch mit dem Wissen und der Empathie des Publikums spielt. Sie vertraut dabei ebenso auf die Kraft der Bilder und ihrer Geschichte wie den Zuschauer*innen. Sie bleibt unaufgeregt an ihren Protagonist*innen und lässt deren Erlebnisse für sich sprechen.

Wir gratulieren Samira Ghahremani und ihrem Filmteam herzlich und wünschen ihr für diesen Film sowie ihr weiteres Filmschaffen viele und vor allem echte 'Good Deals'

Jurymitglieder: Katharina Bergfeld, Susanne Regina Meures, Benedikt Schiefer

MAX OPHÜLS PREIS: BESTE MUSIK IN EINEM DOKUMENTARFILM

Für die beste kompositorische Leistung, die Originalität von Songwriting und Interpretation sowie für die Integration von Sounddesign und Filmmusik zeichnet der Filmmusikpreis eine Leistung aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm aus, um innovative Musik- und Tongestaltung im Dokumentarfilm zu honorieren. Ausgeschrieben von der Saarland Medien GmbH wird das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gestiftet von der Strecker Stiftung. Es geht zu gleichen Teilen an den beteiligten Komponist*innen sowie an den/die Filmemacher*in zur Verwendung im Musik- und Soundbereich seines nächsten Projekts.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTE MUSIK IN EINEM DOKUMENTARFILM 2023 geht an Marcus Thomas für "Independence" (Regie: Felix Meyer-Christian).

Begründung:
Der Preis für die Beste Musik im Dokumentarfilm geht an einen Film, der uns in Gänze überzeugt und begeistert hat. Die Musik- und Tonebene liefert einen außerordentlichen Beitrag zur Poesie und Strahlkraft dieses rundum starken Werkes, das ein an sich abstraktes Thema mit Leben und Emotionen füllt: Regisseur und Autor Felix Meyer-Christian und Komponist Marcus Thomas bringen uns in "Independence" die psychische und physische Wucht von Identitäts- und Unabhängigkeitsfragen nahe.

Elemente aus Theater-Performance, Installation, field recording, Musik und Sound Design werden hier eindrücklich verwoben und bilden zusammen einen archaischen Klangkörper, der durch seinen dramaturgischen Einsatz – in Verbindung mit dem Bild – zur Identität des Filmes wesentlich beiträgt.

Die vielschichtige emotional ergreifende Tongestaltung, die Musik und Sound Design in ihrer Klangqualität geschickt verbindet, wird zum Protagonisten, spiegelt die innere Suche nach Identität wider und hat uns als Jury überzeugt.

Jurymitglieder: Katharina Bergfeld, Susanne Regina Meures, Benedikt Schiefer

MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM

Zum zweiten Mal lobt das Filmfestival Max Ophüls Preis gemeinsam mit dem Verband der deutschen Filmkritik und der Berufsvereinigung deutscher Medienjournalisten sowie den Filmkritikverbänden aus Österreich und der Schweiz zwei Preise für je einen Film aus den Wettbewerben Spielfilm und Dokumentarfilm aus. Über die Vergabe entscheidet eine von den Filmkritikverbänden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz einberufene dreiköpfige Jury. Die Preise sind undotiert.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM 2023 geht an "Independence" von Felix Meyer-Christian.

Begründung:
Wenn es sich ein Dokumentarfilm zur Aufgabe macht, einen abstrakten Begriff mit Leben zu füllen, dann ist das eine fast unlösbare Herausforderung. Eine junge afrodeutsche Frau aus Berlin begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Dabei wird nicht nur die wechselvolle Beziehung zwischen der DDR und Mosambik verdeutlicht, sondern vor allem die Frage nach Identität, Zugehörigkeit und Unabhängigkeit gestellt. Ausgehend von dieser persönlichen Geschichte geht der gelungene Essay-Film weiteren Unabhängigkeitsbewegungen nach, lässt Menschen aus dem Süd-Sudan zu Wort kommen, aus Katalonien, Großbritannien und auch aus Bayern. Das Ringen um Unabhängigkeit, sei es beim Brexit oder der nationalen Bayernpartei, wird dabei aber weder bewertet noch lächerlich gemacht, sondern ernst genommen. Indem er Unabhängigkeit auf drei Ebenen, der persönlichen, der politischen und der symbolischen auf der Theaterbühne durchspielt, entwickelt der Film einen ungeheuren Sog und wirkt dadurch unangestrengt und unmittelbar. Nur wenn die Frage der Zugehörigkeit geklärt ist, kann man wirklich unabhängig sein.

Jurymitglieder: Rolf Breiner, Julia Schafferhofer, Dr. Ulrich Sonnenschein

MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM

Dillinger und Saarstahl statten den Max Ophüls Preis: Publikumspreis Dokumentarfilm mit 5.000 Euro aus. Vergeben wird der Preis durch Stimmabgabe des Festivalpublikums an einen Beitrag aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM 2023 geht an "Für immer Sonntag" von Steven Vit.

MAX OPHÜLS PREIS: BESTER MITTELLANGER FILM

Der Max Ophüls Preis für den besten Film aus dem Wettbewerb Mittellanger Film wird von der Jury Wettbewerb Kurzfilm/ Mittellanger Film vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Preisstifterin ist die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER MITTELLANGER FILM 2023 geht an den Film "Wherever Paradise Is" von Roman Wegera.

Begründung:
Wie oft sehen wir eine weibliche Hauptfigur, die nicht gefällig ist, vielschichtig bleibt und sich traut weich zu sein trotz unfassbarer Härte? Muss eine Frau Kinder wollen, um vollwertig sein zu können? Dieser Film traut sich uns zu konfrontieren und mit offenen Fragen zurückzulassen. Der Zauber liegt zwischen den Zeilen der messerscharfen Dialoge. Die Kamera schafft es den engen Raum der Wohnung in ein warmes, zeitloses Refugium für Schwester und Bruder zu verwandeln, in dem trotz seiner Trostlosigkeit auch Humor Platz findet. Dieser Film ist ohne Kalkül aus einer inneren Notwendigkeit heraus geboren. Er ist rau, verwegen und dennoch zärtlich. Dieser Film ist Kino in seiner reinsten Form.

I love you Rainbow. I love you thunder.

Jurymitglieder: Halima Ilter, Hüseyin Tabak, Saralisa Volm

MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS MITTELLANGER FILM

Der mit 5.000 Euro dotierte Publikumspreis wird von der Sparkasse Saarbrücken ausgestattet. Vergeben wird der Preis durch Stimmabgabe des Festivalpublikums an einen Beitrag aus dem Wettbewerb Mittellanger Film.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS MITTELLANGER FILM 2023 geht an den Film "Istina (Wahrheit)" von Tamara Denić.

MAX OPHÜLS PREIS: BESTER KURZFILM

Die Jury vergibt einen Kurzfilmpreis an eine Regisseurin / einen Regisseur für einen Film aus dem Kurzfilmwettbewerb (Kurzfilme bis ca. 25 Min.). Der Preis wird von der Stadtwerke Saarbrücken GmbH gestiftet und ist dotiert mit 5.000 Euro.

Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER KURZFILM 2023 geht an den Film "Das andere Ende der Straße" von Kálmán Nagy. 

Begründung:
Vom ersten Moment des Films an spüren wir die unterdrückte Anspannung. Die daraus resultierende Aggression entlädt sich in einer ruhigen und präzise geführten Kamera. Unterstützt durch einen auffällig mutigen Schnitt, wird der Konflikt zwischen den Figuren ins Unerträgliche gesteigert. Wie gehen wir damit um, wenn unser eigenes Kind uns anlügt? Dank eines grandios besetzten Ensembles, dessen feines Spiel uns mitfühlen lässt, führt uns dieser Film an die Grenzen unserer eigenen Moral.

Jurymitglieder: Halima Ilter, Hüseyin Tabak, Saralisa Volm

MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS KURZFILM

Der Publikumspreis für Kurzfilme wird von der Energie SaarLorLux AG mit 5.000 Euro ausgestattet. Vergeben wird der Preis durch Stimmabgabe des Festivalpublikums an einen Beitrag aus dem Wettbewerb Kurzfilm.

Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS KURZFILM 2023 geht an den Film "Das andere Ende der Straße" von Kálmán Nagy.

Quelle: www.ffmop.de