Hüseyin Tabak

Regie, Drehbuch, Sonstiges, Produzent, Aufnahmeleitung
Lemgo

Biografie

Hüseyin Tabak wurde am 15. Juli 1981 in Lemgo als Sohn türkisch-kurdischer Einwanderer geboren und wuchs in Bad Salzuflen auf. Mit 22 zog er nach Hamburg, wo er durch Praktika bei Fernsehproduktionen Erfahrungen sammelte und sich bis zu Jobs als Aufnahmeleiter und Regie-Assistent hocharbeitete. Daneben drehte er eine Reihe eigener Kurzfilme.

Im Jahr 2006 begann Tabak an der Filmakademie Wien ein Studium in den Fächern Regie und Drehbuch; zu seinen Professoren gehörten unter anderen Michael Haneke und Peter Patzak. Sein erster studentischer Kurz-Spielfilm "Cheese…" (DE/AT 2008), über das Schicksal einer kurdischen Familie während des Irak-Kriegs, lief auf zahlreichen internationalen Festivals und wurde mehrfach preisgekrönt.

Nach diesem Erfolg drehte Tabak in der zweiten Jahreshälfte 2008 seinen ersten abendfüllenden Kinofilm: den Dokumentarfilm "Kick Off", über die österreichische Obdachlosen-Nationalmannschaft auf ihrem Weg zum Homeless World Cup in Melbourne, Australien. Knapp zwei Jahre später feierte "Kick Off" bei der Diagonale in Graz Premiere und gewann den Publikumspreis sowie den Preis der Jugendjury für den Besten Nachwuchsfilm. Wenige Monate später folgte bei der Viennale der Wiener Filmpreis für den Besten österreichischen Dokumentarfilm.

2012 stellte Tabak beim Filmfestival von Karlovy Vary (Tschechien) seinen ersten langen Spielfilm vor: "Deine Schönheit ist nichts wert" (AT/TR), über die schwierige Integration eines türkisch-kurdischen Flüchtlingsjungen in Wien. Der Film lief auf zahlreichen weiteren Festivals und wurde beim Antalya Golden Orange Film Festival mit sechs Preisen ausgezeichnet, unter anderem für den Besten Film, das Beste Drehbuch und den Besten Hauptdarsteller. Beim Österreichischen Filmpreis 2014 gewann "Deine Schönheit ist nichts wert" in vier Kategorien (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Beste Musik). Der deutsche Kinostart folgte im April 2014.

Schon lange vorher, nämlich Ende 2012, war Tabaks zweiter langer Spielfilm in den österreichischen Kinos gestartet, "Das Pferd auf dem Balkon" (AT), über einen Jungen mit Asperger Syndrom, der ein Pferd vor skrupellosen Geschäftemachern bewahren will. Beim Kinder-Medien-Festival Goldener Spatz 2013 gewann der Film die Preise für das Beste Drehbuch und den Besten Hauptdarsteller (Enzo Gaier); beim Internationalen Kinderfilmfestival Lucas in Frankfurt am Main wurde er mit dem Publikumspreis und auf dem Chicagoer Kinderfilm Festival als Bester Film ausgezeichnet. Deutscher Kinostart war im September 2013.

Danach drehte Hüseyin Tabak wieder einen Dokumentarfilm – und auch dieser war ein Festivalerfolg: "Die Legende vom hässlichen König" (2017), über das bewegte Leben des kurdisch-türkischen Schauspielers, Regisseurs und Autors Yılmaz Güney, gewann bei den Hofer Filmtagen den Dokumentarfilmpreis und beim Filmfestival Türkei/Deutschland 2018 den Öngören Preis für Demokratie und Menschenrechte. In seinem nächsten Spielfilm "Gipsy Queen" (2019) erzählte Tabak von einer allein erziehenden Rumänin in Hamburg St. Pauli, die ihr Talent als Boxerin entdeckt. Fürs deutsche Fernsehen inszenierte er die "Tatort"-Folge "Borowski und der Fluch der weißen Möwe" (2020), in der Krimireihe "Strafe - nach Ferdinand von Schirach" drehte er die Folge "Der Dorn", die im April 2022 beim Cannes International Series Festival uraufgeführt wurde.

Schon lange vorher, im Juni 2021, hatte Tabak seinen nächsten Kinofilm abgedreht, der allerdings erst im Dezember 2022 startete: "Oskars Kleid", eine von Florian David Fitz geschriebene Tragikomödie zum Thema Transgender, handelt von einem liebevollen Vater, dessen aufgewecktes Kind namens Oskar eines Tages erklärt, es sei kein Junge, sondern ein Mädchen.

FILMOGRAFIE

2020-2022
  • Regie
2021/2022
  • Regie
  • Drehbuch
2017-2019
  • Regie
  • Drehbuch
2014-2017
  • Regie
  • Drehbuch
  • Co-Produzent
2011/2012
  • Regie
  • Drehbuch
2008
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
2006/2007
  • Produktionsfahrer
2005
  • Aufnahmeleitung