Rund 1.600 Gäste feierten heute Abend im Theater am Potsdamer Platz die Verleihung des Deutschen Filmpreises 2024. Als Favorit war mit neun Nominierungen das Familiendrama "Sterben" von Matthias Glasner ins Rennen gegangen, das am Ende unter anderem die Lola für den Spielfilm in Gold entgegennehmen konnte.
Bis zum 30. April hatten die 2.200 Mitglieder der Deutschen Filmakademie Zeit über die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2024 abzustimmen. Glasners dreistündiges Epos erhielt neben dem Hauptpreis drei weitere Auszeichnungen: Corinna Harfouch gewann die "Beste weibliche Hauptrolle", Hans-Uwe Bauer erhielt die Lola in der Kategorie "Beste männliche Nebenrolle" und Lorenz Dangel wurde für die Filmmusik ausgezeichnet.
Das Historiendrama "Der Fuchs" von Adrian Goiginger wurde mit der Lola in Silber ausgezeichnet, zudem erhielt der Hauptdarsteller des Films, Simon Morzé, für seine Darstellung eines Soldaten im Zweiten Weltkrieg, der einen jungen Fuchs aufzieht, die Lola in der Kategorie "Beste männliche Hauptrolle".
Ayşe Polats Politthriller "Im toten Winkel" gewann die Lola in Bronze sowie auch die Preise für das beste Drehbuch und die beste Regie des Films über ein Filmteam, das im Nordosten der Türkei einen Dokumentarfilm drehen will, dabei aber mit ungewöhnlichen Zwischenfällen konfrontiert wird.
Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an "Sieben Winter in Teheran", das berührende und zugleich erschreckend aktuelle Dokumentarfilmdebüt von Steffi Niederzoll über den Kampf und die Hinrichtung der Iranerin Reyhaneh Jabbari wegen der Tötung eines Mannes in Notwehr. In der Kategorie "Bester Kinderfilm" gewann "Sieger sein" von Soleen Yusef, über ein kurdisches Mädchen, das nach der Flucht mit ihren Eltern nach Deutschland im Berliner Wedding an einer "Problemschule" zurechtkommen muss und dabei ihr Fußballtalent unter Beweis stellt.
Als beste Nebendarstellerin wurde Adele Neuhauser für ihre Rolle als resolute Leiterin einer christlichen Sekte geehrt, bei der Hannah Herzsprungs Hauptfigur in "15 Jahre" Unterschlupf findet.
"Die Theorie von Allem" wurde für seine visuellen Leistungen ausgezeichnet: Roland Stuprich erhielt den Kamerapreis, Timm Krögers perfekt inszenierter schwarz-weißer Genre-Mix wurde zudem für Ausstattung und visuelle Effekte geehrt.
Zwei weitere vergebene Preise waren bereits im Vorfeld bekannt: Die Schauspielerin Hanna Schygulla erhlielt den Ehrenpreis für ihre herausragenden Verdienste um den Deutschen Film. Der Kinder- und Jugendfilm "Die drei ??? - Erbe des Drachen" von Tim Dünschede wurde als besucherstärkster Film ausgezeichnet.
Die Gewinner*innen in den einzelnen Kategorien:
Bester Spielfilm in Gold
"Sterben"
Produktion: Jan Krüger, Ulf Israel, Matthias Glasner
Regie: Matthias Glasner
Bester Spielfilm in Silber
"Der Fuchs"
Produktion: Hana Geißendörfer, Malte Can, Gerrit Klein
Regie: Adrian Goiginger
Bester Spielfilm in Bronze
"Im toten Winkel"
Produktion: Mehmet Aktaş
Regie: Ayşe Polat
Bester Dokumentarfilm
"Sieben Winter in Teheran"
Produktion: Melanie Andernach, Knut Losen
Regie: Steffi Niederzoll
Bester Kinderfilm
"Sieger sein"
Produktion: Sonja Schmitt, Christoph Daniel, Marc Schmidheiny
Regie: Soleen Yusef
Beste Regie
Ayşe Polat ("Im toten Winkel")
Bestes Drehbuch
Ayşe Polat ("Im toten Winkel")
Beste weibliche Hauptrolle
Beste weibliche Nebenrolle
Beste männliche Hauptrolle
Simon Morzé ("Der Fuchs")
Beste männliche Nebenrolle
Beste Kamera/Bildgestaltung
Roland Stuprich ("Die Theorie von Allem")
Bester Schnitt
Nicole Kortlüke ("Sieben Winter in Teheran")
Bestes Szenenbild
Cosima Vellenzer, Anika Klatt ("Die Theorie von Allem")
Bestes Kostümbild
Ingken Benesch ("Girl You Know It's True")
Bestes Maskenbild
Alisza Pfeifer, Christina Baier ("Girl You Know It's True")
Beste Filmmusik
Lorenz Dangel ("Sterben")
Beste Tongestaltung
Michael Schlömer, Corinna Fleig, Tobias Fleig ("The Dive")
Beste visuelle Effekte
Kariem Saleh, Adrian Meyer ("Die Theorie von Allem")
Sämtliche Nominierungen finden Sie hier.
Der Deutsche Filmpreis – die renommierteste und höchstdotierte Auszeichnung für den deutschen Film – ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in einer Gesamthöhe von knapp 3 Mio. Euro dotiert und wird nach der Wahl durch die Mitglieder der Deutschen Filmakademie von Kulturstaatsministerin Claudia Roth verliehen. Die Verleihung ist eine Veranstaltung der Deutschen Filmakademie in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), produziert von der Deutschen Filmakademie Produktion GmbH.
Weitere Informationen: www.deutscher-filmpreis.de