Lina Beckmann
Lina Beckmann, geboren am 21. April 1981 in Hagen, absolvierte von 2001 bis 2004 ein Studium an der Schauspielschule Bochum, die zur Folkwang Universität der Künste gehört. Noch als Studentin hatte sie erste Gastengagements am Schauspielhaus Bochum (2003/2004), am Prinzregenttheater (2004) und an den Wuppertaler Bühnen (2004). 2005 ging sie ans Schauspielhaus Zürich, wo sie noch im gleichen Jahr den Solopreis beim Bundeswettbewerb zur Förderung des Schauspielnachwuchses gewann. Zwei Jahre später wurde Beckmann Ensemblemitglied des Schauspiels Köln. Dort erhielt sie 2011 für ihre Leistungen in der Jelinek-Trilogie "Das Werk", "Im Bus", "Ein Sturz" sowie für ihre Darstellung der Warja in "Der Kirschgarten" den Alfred-Kerr-Darstellerpreis; die Fachzeitschrift "Theater heute" kürte sie im gleichen Jahr zur Schauspielerin des Jahres. Im Jahr 2013 wechselte sie ins Ensemble des Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Für ihre Leistung in "Ab jetzt" erhielt sie dort den Rolf Mares Preis 2015. Zu ihren weiteren wichtigen Mitwirkungen gehören "John Gabriel Borkmann" und "Onkel Wanja".
Parallel zu ihrer Theaterarbeit begann Beckmann ab 2008 auch Kino- und Fernsehrollen zu übernehmen. Man sah sie in kleineren Rollen in Lola Randls "Die Besucherin" (2008), Ludi Boekens Historiendrama "Unter Bauern" (DE/FR 2009), Jan Schomburgs "Über uns das All" (2011), Gregor Schnitzlers "Resturlaub" (2011) und Stephan Wagners "Der Fall Jakob von Metzler" (2012, TV).
Ihre erste Hauptrolle vor der Kamera spielte Beckmann in Arne Feldhusens viel gelobter Satire "Vorsicht vor Leuten" (2015, TV), als Ehefrau eines korrupten Baureferenten (Charly Hübner). Ebenfalls mit Hübner als Partner verkörperte sie in Adolf Winkelmanns Ruhrpott-Milieustudie "Junges Licht" (2016) die Mutter des jungen Protagonisten. Lola Randl besetzte das Duo Beckmann und Hübner, das auch im realen Leben ein Paar ist, in den Hauptrollen der Komödie "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?" (DE/NL 2017): Beckmann spielte darin eine Karriere- und Familienfrau, die auf einmal eine (eingebildete?) Doppelgängerin hat. Der Film kam im März 2018 in die deutschen Kinos. Kurz darauf, im April 2018, sah man sie in der Frankfurter "Tatort"-Folge "Unter Kriegern" (2018, TV) als brutal gedemütigte Ehefrau und Mutter.
Im Herbst 2018 erhielt Beckmann für ihre Leistung in "Fühlen Sie sich manchmal ausgebrannt und leer?" den Deutschen Schauspielpreis in der Kategorie Schauspielerin in einer komödiantischen Rolle; Anfang 2019 folgte für diesen Part der Preis der deutschen Filmkritik.
Wenngleich die Bühnenarbeit in Ensemble des Deutschen Schauspielhaus Hamburg Beckmanns Hauptarbeitsfeld blieb, sah man sie in der Folgezeit in mehreren Fernsehproduktionen: Hermine Huntgeburth besetzte sie in "Tödliches Comeback" als Polizistin und Vorgesetzte der Hauptfigur; in Sherry Hormanns zweiteiligem Familienepos "Altes Land" (2020) hatte sie eine tragende Rolle als Landwirtin. Die "Polizeiruf 110"-Folge "Sabine" (2021) zeigte sie an der Seite ihres Ehemannes Charly Hübner – als Halbschwester von dessen Kommissar Bukow.