Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Sörensen
- Jennifer Holstenbeck
- Malte Schuster
- Martina Braasch
- Gesche Schuster
- Menka
- Dr. Satu
- Jette
- Linus Hoekstra
- Dierk Lorenzen
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Vorlage
Kamera
Kamera-Assistenz
Standfotos
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Innenrequisite
Kostüme
Schnitt
Ton
Ton-Assistenz
Casting
Musik
Darsteller
- Sörensen
- Jennifer Holstenbeck
- Malte Schuster
- Martina Braasch
- Gesche Schuster
- Menka
- Dr. Satu
- Jette
- Linus Hoekstra
- Dierk Lorenzen
- Jürgen
- Rensche
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Produktions-Koordination
Dreharbeiten
- 08.11.2022 - 08.12.2022: Landkreise Friesland (Varel) und Wesermarsch (Butjadingen, Brake)
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DE): 30.09.2023, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 18.10.2023, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Sörensen fängt Feuer
Fassungen
Original
Länge:
89 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
Uraufführung (DE): 30.09.2023, Hamburg, Filmfest;
TV-Erstsendung (DE): 18.10.2023, ARD
Auszeichnungen
Deutscher Schauspielpreis 2024
- Deutscher Schauspielpreis, Bestes Schauspiel-Duo
Filmfest Hamburg 2023
- Hamburger Produzentenpreis, Deutsche Fernsehproduktionen
Fair Film Awards 2023
- Fair Film Award, Spielfilm
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
In der nach „Sörensen hat Angst“ (2020) zweiten Verfilmung eines Romans von Sven Stricker, der Bestseller-Autor hat das Drehbuch erneut selbst verfasst, ist der einstige Hamburger LKA-Kriminalhauptkommissar zwar endgültig in die friesische Provinz gezogen, hat aber weiterhin genug mit sich selbst zu tun: Er leidet nach wie vor unter seiner Angststörung – und zunehmend auch unter Einsamkeit hinterm Deich in Katenbüll.
In einer solchen Nacht voller innerer Unruhe hätte er beinahe eine junge Frau auf der allerdings stockfinsteren Allee überfahren, hätte Cord nicht wie wild gebellt auf dem Rücksitz: „Bist du der Teufel?“ fragt das verstörte, nur im Nachthemd auf der Landstraße stehende Mädchen, das offenbar blind und von daheim weggelaufen ist. „Ist das hier ein Gefängnis?“ fragt die stark geschwächte, offenbar unterernährte Jette, die lange Zeit ihre Identität nicht preisgibt, auf der Wache.
„Ich will dahin, wo der Hund ist“: Sörensen bekommt gegen seinen Willen eine Mitbewohnerin, weil Jette partout nicht in ein Heim will: Im Haus ihres Vaters, der sie fast ihr ganzes Leben lang im Keller eingesperrt und nur nachts nach draußen gelassen hat, ist eine Leiche mit 17 Messerstichen gefunden worden. Es handelt sich nicht um den Hausherrn Dierk Lorenzen, sondern, wie später ein DNA-Abgleich belegt, um einen seit Jahren in Neuseeland verschollenen Katenbüller, den biologischen Vater Jettes: Lüder Petersen.
„Wie kann die Welt schlecht sein und der Schöpfer gut? Das ist doch ein Widerspruch“: Jette stellt Sörensen, dessen Stärke nicht gerade verständnisvolles Sozialverhalten ist, auf eine harte Probe. Wie soll er ihrer Überzeugung, von Gott mit Blindheit bestraft worden zu sein, entgegentreten? Petersen und Lorenzen gehören zu neun Ortsansässigen, die zwanzig Jahre zuvor gemeinsam aus der Evangelischen Kirche ausgetreten sind. Sie haben eine eigene evangelikale Gemeinschaft gegründet, welche die Bibel wörtlich nimmt und sich regelmäßig bei Linus Hoekstra trifft. Sind nun auch die kinderreiche Martina Braasch und ihr Mann Guido sowie die bettlägerige, weil nach dem Tod ihres Sohnes Moritz psychisch erkrankte Mutter des Polizeianwärters Malte, Gesche Schuster, in Gefahr?
„Manchmal ist ein Gefängnis auch ein geschützter Raum“ bekundet Lorenzen im Verhör mit Sörensen: „Ich bin nichts als ein Werkzeug Gottes.“ Angesichts des schier undurchdringlichen Geflechtes aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Dorf-Geheimnissen kriegt Sörensen, der schon die Pillen gegen die Angst absetzen wollte, die Krise. Erst als sich Martina mit Gesche ausspricht, Regisseur Bjarne Mädel inszeniert die Begegnung wie ein Theaterstück, kann Sörensen einen vierten Mord verhindern…
„Sörensen fängt Feuer“ nach dem gleichnamigen, 2018 erschienen zweiten Roman der Rowohlt-Reihe „Sörensen ermittelt“, ist unabhängig vom nicht wirklich originellen Plot eine Hommage des Autors Sven Stricker an Bjarne Mädel, dem er den stets um Worte ringenden Titelhelden auf den Leib geschrieben hat. Die sprachkritische, immer wieder Sprichwörter und Küchenweisheiten hinterfragende Tragikomödie gipfelt in einem realsatirischen Epilog: Jenny hat nicht ohne eigenes Kalkül Sörensen dazu überredet, am sonntäglichen Speed-Dating in Brake teilzunehmen. Mit einer so kurzen wie knackigen Selbstdarstellung der selbstbewussten Karrierefrau Menka (56 Wochenstunden Arbeit, sehr gut im Bett beim Sex viermal die Woche, Kinder und Tiere eher schwierig, allmorgendlich Pilates, wenig Alkohol, keine Drogen). Im krassen Gegensatz dazu Jennys Steckbrief: Alleinerziehende Mutter, stressiger Vollzeitjob bei der Polizei. Und doch besteht nach 89 Minuten Hoffnung – für Jenny. Und für alle Sörensen-Fans: Es müssen ja nicht wieder Jahre vergehen, bis der Roman „Sörensen am Ende der Welt“ (2021) adaptiert wird.
Pitt Herrmann
Was ist gut, was ist Geborgenheit, Glück, Gerechtigkeit und dann die Frage nach Gerechtigkeit nach dem Gesetz - insgesamt die großen Sinnfragen.
Mein Urteil: Sehr gut gespielt, inszeniert und filmisch entwickelt mit eigenständiger Bilderwelt und insgesamt herrlich ironisch distanzierend und durch diese bruchlose gekonnte Machart fesselnd. Ich habe große Lust auf mehr Sörensen....