Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Vera
- Vera (jung)
- Marlene
- Karl Eckhoff
- Karl (jung)
- Hinni
- Hinni (jung)
- Anne
- Hildegard von Kamcke
- Christoph
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Vorlage
Kamera
Kameraführung
Standfotos
Licht
Beleuchter
Szenenbild
Art Director
Kostüme
Schnitt
Musik
Darsteller
- Vera
- Vera (jung)
- Marlene
- Karl Eckhoff
- Karl (jung)
- Hinni
- Hinni (jung)
- Anne
- Hildegard von Kamcke
- Christoph
- Burkhard Weißwerth
- Ida Eckhoff
- Britta zum Felde
- Dirk zum Felde
- Heinrich Lührs
- Fritz Jacobi
- Hinnis Mutter
- Carola
- Hinnis Mutter (jung)
- Mutter der Reiswaffel
- Elisabeth
- Eva Weißwerth
- Heini
- Enno
- Bernhard
- Schreinermeister Drewe
- Sakura
- Paul
- Fotograf
- Blumenfrau
- Mutter auf dem Spielplatz
Produktionsfirma
im Auftrag von
Produzent
Redaktion
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Länge:
2 x ca. 90 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Titel
- Originaltitel (DE) Altes Land
- Originaltitel (DE) Ankommen
- Gesamttitel (DE) Altes Land
- Originaltitel (DE) Bleiben
- Gesamttitel (DE) Altes Land
Fassungen
Original
Länge:
2 x ca. 90 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Teilfassung
Abschnittstitel
- Originaltitel (DE)
- Ankommen
Länge:
90 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 15.11.2020, ZDF
Abschnittstitel
- Originaltitel (DE)
- Bleiben
Länge:
92 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 16.11.2020, ZDF
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Vera ist fünf Jahre jung, als sie nach einer traumatischen Flucht aus Ostpreußen mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke auf dem Hof der Ostbäuerin Ida Eckhoff im idyllischen Alten Land zwangseingewiesen wird. Als „Polackenkind“ gescholten hat sie es mit der Bäuerin nicht leicht, doch als deren Sohn Karl Eckhoff zwei Jahre später mit kaputtem Bein aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, könnte sie sich vorstellen, hier heimisch zu werden. Zumal sie sich rasch mit dem Nachbarsjungen Hinni anfreundet, dem Sohn der Lührs. Hildegard von Kamcke aber hat Karl rein aus Versorgungsgründen geheiratet: Nachdem Ida sich aus Gram über die sich zu vornehm für eine Bäuerin dünkende Schwiegertochter auf dem Dachboden aufgeknöpft hat, und Vera zu einer lebensfrohen jungen Frau herangewachsen ist, kehrt sie im schicken Cabrio des wohlhabenden Fritz Jacobi dem Alten Land den Rücken.
An der Seite ihres Stiefvaters Karl wird der Hof zu ihrem Zuhause. Ganz im Gegensatz zum Aussteiger-Ehepaar Burkhard und Eva Weißwerth, das vor zwei Jahren aus Hamburg zugezogen ist im Glauben, hier eine romantische Vorstellung vom Landleben verwirklichen zu können. Dass das idyllische Bild trügt, weiß niemand besser als die kinderreiche Landwirtsfamilie Britta und Dirk zum Felde: Sie müssen alles daransetzen, ihre Existenz zu sichern, wenn sie dem neumodischen städtischen Bio-Hype trotzend ihren Vorstellungen eines konventionellen Obstanbaus treu bleiben wollen. Und dann steht plötzlich Veras Nichte Anne von Kamcke mit ihrem vierjährigen Sohn Leon vor der Tür…
II. Bleiben. Anne lässt sich von Veras schroffer Art nicht aus dem Konzept bringen: Musikalisch begabt hat sie dennoch eine Schreinerlehre absolviert und bringt Vera tatsächlich dazu, „ihren“ Hof von ihrem Ausbilder, Meister Drewe, und seinen Leuten auf Vordermann bringen zu lassen. Anne packt kräftig mit an, was dem zunehmend schwächeren, kränkelnden Karl mächtig imponiert. Hinni Lührs, zur Überraschung der Zuschauer mit Elisabeth verheiratet, die bei einem Fahrradunfall ums Leben kommt, und Vera blicken nun mit gewisser Altersmilde auf die verpassten Gelegenheiten ihrer nur räumlich gemeinsamen Vergangenheit zurück.
„Wir sind jetzt wie die anderen“ hatte sie als kleines Mädchen stolz verkündet, wie sich Vera erinnert – und dafür von Mutter Hildegard eine schallende Ohrfeige kassiert. Die hatte sich zuvor mit Ida Eckhoff solchermaßen handgreiflich auseinandergesetzt – und dann heftig das neu angeschaffte Klavier traktiert, dem eine altes Familien-Erbstück von Schrank hatte weichen müssen. Nun hat Vera sich mit Anne arrangiert, lässt sogar bauliche Veränderungen zu. Als Annes Mutter, ihre Halbschwester Marlene, ihre Hamburger Elbchaussee-Villa verlässt, um im Alten Land in der eigenen Familienvergangenheit zu forschen, brechen alte Wunden wieder auf…
Dörte Hansen, 1964 in Husum geborene promovierte Linguistin, die mit Familie in Steinkirchen im Alten Land lebt, zur Adaption ihres gleichnamigen Romans von 2015 im ZDF-Presseheft: „Sherry Hormann hat wunderbare Bilder für 'Altes Land' gefunden und großartige Schauspielerinnen und Schauspieler. Ihr Film erzählt eine Geschichte von Einsamkeit, Entwurzelung und Heilung, wie mein Roman. Aber er erzählt sie anders. Im Zentrum des Films stehen drei Frauenschicksale, die einander bedingen und auf ihre Art vom Ankommen und Bleiben erzählen. Die Erzählung ihrer Schicksale im Film ist sehr berührend. Andere Geschichten meines Romans treten dabei zurück und verändern sich, besonders das Porträt des Lebens auf dem Lande, das in meinem Buch einen größeren Raum hat.“
Im Mittelpunkt der erstmals am 15. und 16. November 2020 ausgestrahlten Literaturadaption stehen Vera ihre Halbschwester Marlene und deren Tochter Anne. Dabei werden, was vom Feuilleton zu Recht kritisiert worden ist, die Lebensläufe zweier Generationen durch Parallelität auch optisch auf eine Stufe gestellt: der Ankunft von Veras Mutter Hildegard 1945 mit der fünfjährigen Vera (Emilia Kowalski) nach der verlustreichen Flucht aus Ostpreußen auf dem Hof folgt nahtlos und in gleicher Kameraperspektive das Erscheinen Annes 2015 mit ihrem vierjährigen Sohn Leon (Maren Dilger) aus dem Hamburger Szeneviertel Ottensen. Hildegard von Kamcke hat Haus und Hof, Mann und Sohn verloren, Anne von Kamcke dagegen nur ihren Gatten, den Krimischriftsteller Christoph beim Seitensprung mit seiner Lektorin Carola erwischt. „Die aufdringliche Parallelführung erweist sich als geradezu obszön“, so Sandra Kegel in der FAZ (vom 14. November 2020).
Der Zweiteiler spielt, wie der Roman, auf mehreren Zeitebenen, die besonders in den ersten neunzig Minuten derart ineinander verwoben sind, dass der Zuschauer zumal bei Zwei- und Dreifachbesetzungen einer Rolle große Schwierigkeiten hat, der auf der Zeitebene wild hin und her springenden Handlung zu folgen. Was das ZDF offenbar auch erkannt hatte, flankierte es „Altes Land“ in der Mediathek doch mit einem halben Dutzend Erklär-Videos, von denen mit „Darum geht’s“, „Die Rollen in drei Generationen“ und „Vom Bestseller zum Film“ zumindest drei vorab angeschaut werden sollten. Was noch bis zum 13. November 2021 möglich ist.
Pitt Herrmann