Martin Feifel
Martin Feifel, geboren am 16. Juni 1964 in München, absolvierte eine Ausbildung an der Tessiner Scuola Teatro Dimitri und besuchte anschließend die Westfälische Schauspielschule in Bochum. Ab 1989 gehörte er sechs Jahre lang zum Ensemble des Bochumer Schauspielhauses, bis er 1995 ans Hamburger Thalia Theater wechselte. Im gleichen Jahr wurde er von der renommierten Fachzeitschrift "Theater Heute" zum "Besten Nachwuchsschauspieler" gewählt.
Nach einer ersten kleinen Rolle in Helmut Dietls Satire "Schtonk" (1992) war Feifel in den neunziger Jahren immer wieder in tragenden Nebenrollen zu sehen, etwa in Dominik Grafs Erfolgskomödie "Dr. Knock" (1997) und Sherry Hormans "Die Cellistin" (1998). Seine erste Kinohauptrolle spielte er 1998 in Nina Grosses "Feuerreiter" (1998), in dem er den Dichter Friedrich Hölderlin verkörpert, eine Leistung, für die Feifel viel Kritikerlob erntete. Es folgten zahlreiche TV-Rollen in Fernsehspielen wie dem hoch gelobten "Mein Bruder, der Idiot" (2000) und Serien wie "Tatort", "Der Bulle von Tölz" und "Doppelter Einsatz".
Im Jahr 2001 war Feifel in Gregor Schnitzlers "Was tun wenn's brennt?" zu sehen. Die Rolle eines ehemaligen Hausbesetzers, der mit seiner Anarcho-Vergangenheit konfrontiert wird, brachte Feifel 2002 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Im gleichen Jahr wurde er für seine Darstellung eines verdeckten Ermittlers in dem TV-Politthriller "Operation Rubikon" für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.
Neben vereinzelten Kinorollen, etwa in Oskar Roehlers "Agnes und seine Brüder" (2004), Hans W. Geissendörfers "Schneeland" (2004), Sven Taddickens "Emmas Glück" (2006), Heinrich Breloers "Buddenbrooks" (2008) oder Roehlers "Jud Süß – Film ohne Gewissen" (2010) war Feifel auch in den folgenden Jahren in erster Linie im Fernsehen zu sehen, in Serien wie "Die Rosenheim-Cops" oder "Pfarrer Braun" sowie in Fernsehfilmen wie "Sie hat es verdient" (2010), "Riskante Patienten" (2012) oder Dani Levys "Der Liebling des Himmels" (2015). Zu seinen eindrucksvollsten Leistungen zählte die Verkörperung eines Vergewaltigers in Dominik Grafs preisgekröntem "Polizeiruf 110 – Der scharlachrote Engel" (2004).
Für den TV-Krimi "Kommissar Süden und der Luftgitarrist", ebenfalls in der Regie von Dominik Graf, erhielt Feifel (gemeinsam mit dem Team) im Jahr 2010 den Grimme Preis. 2017 wurde er für seine Darstellung eines abgehalterten Rocksängers mit Drogenproblemen in Dani Levys Kinokomödie "Die Welt der Wunderlichs" für den Deutschen Filmpreis als Bester Darsteller in einer Nebenrolle nominiert.
Auch auf der Bühne ist Martin Feifel noch hin und wieder zu sehen, so spielte er 2011 im Münchner Gasteig den Rotpeter in Franz Kafkas "Bericht für eine Akademie".