Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Hauptkommissarin Olga Lenski
- Polizeihauptmeister Horst Krause
- Michaela Stolze
- Ludwig Stolze
- Jens Petzold
- Petra Weingart
- Ernst Rickert
- Gisbert Franke
- James Lempert
- Grazyna Miller
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Standfotos
Licht
Kamera-Bühne
Szenenbild
Außenrequisite
Maske
Garderobe
Schnitt
Synchron-Ton-Schnitt
Ton-Design
Ton
Stunt-Koordination
Darsteller
- Hauptkommissarin Olga Lenski
- Polizeihauptmeister Horst Krause
- Michaela Stolze
- Ludwig Stolze
- Jens Petzold
- Petra Weingart
- Ernst Rickert
- Gisbert Franke
- James Lempert
- Grazyna Miller
- Felix
- Polizist Wolle
Produktionsfirma
im Auftrag von
Dreharbeiten
- 28.10.2012 - 25.11.2012
Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 05.05.2013, ARD
Titel
- Originaltitel (DE) Vor aller Augen
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
Fassungen
Original
Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 05.05.2013, ARD
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
Seit der Seniorchef Ludwig Stolze die Geschäftsführung an seine Tochter abgegeben hat, macht sich der Konstrukteur Franke Hoffnungen, die Werkleitung übernehmen zu können – und das in erster Linie aus privaten Gründen. Doch Michaela Stolze hat ihr Verhältnis mit ihm abrupt beendet und es bei der Personalentscheidung ihres Vaters für den fachlich höher qualifizierten Jens Petzold belassen. Seitdem liegt sie im Dauerstreit mit ihrem Werkleiter, der ein Großprojekt mit einem kroatischen Auftraggeber zu den von ihr vereinbarten Konditionen für fatal, weil völlig unterfinanziert, hält.
Am anderen Morgen hat Michaela Stolze Probleme beim Schwimmen im See. Was sie allen verheimlicht hat: Sie ist als starke Diabetikerin auf Insulin-Spritzen angewiesen, die sie stets bei sich trägt, so in ihrem Bademantel. Den aber Jens Petzolds Sohn Andreas (Lennart Betzgen), der die Nacht am Lagerfeuer unweit des Badestegs verbracht hat, versteckt: ein Streich aus Rache dafür, dass sie ihrem Vater in letzter Zeit so stark zugesetzt hat, dass die Ehe mit Marion Petzold (Claudia Geisler) ernsthaft in Gefahr ist.
So schleppt sich die Firmenchefin nackt in den Saloon, bricht aber beim Versuch, um Hilfe zu telefonieren, zusammen. Erst als „die kleine Polin“ Grazyna Miller den Frühstücks-Kaffee auf die Tische stellt, kann die Rettung herbeigerufen werden: Mindestens ein Mitarbeiter hat sich davongestohlen ohne Hilfe zu leisten. Kriminal-Hauptkommissarin Olga Lenski und Polizeihauptmeister Horst Krause treffen zwar erst im Freizeitpark ein, als mit Buchhalter Ernst Rickert nur noch ein Belegschaftsmitglied anwesend ist. Sie erfahren aber dennoch von den enormen wirtschaftlichen Problemen der Werft – und davon, dass Gisbert Franke noch in der Nacht überhastet abgereist ist.
Während Michaela Stolze in der Uniklinik Potsdam um ihr Leben kämpft, ist ihr Vater bereit, wieder die Geschäftsführung zu übernehmen und wird von „seiner“ Sekretärin Petra Weingart und anderen langjährigen Mitarbeitern herzlich empfangen. Sie misstrauen der neuen Zeit und ihren als Zumutungen empfundenen Umbrüchen im Zeichen der als Kapitalismus empfundenen Marktwirtschaft und hoffen, dass Ludwig Stolze das Rad der Geschichte noch einmal zurückdrehen kann – in eine Zeit, in der noch keine englischen Sprachkenntnisse verlangt wurden und die Aufträge von ganz allein hereinkamen.
Als Taucher im See Michaela Stolzes Zimmerschlüssel finden und Horst Krause hinter den „dummen Jungenstreich“ mit dem Bademantel kommt, scheint die Sache geklärt – und die Patientin auf dem Weg der Besserung zu sein. Doch dann wird auf sie ein Attentat verübt: Jemand hat Lösungsmittel zur Verdünnung von Farben und Lacken in ihren Infusionsbeutel am Klinikbett geschüttet…
„Vor aller Augen“ ist der zehnte „Polizeiruf 110“ des zweifachen Grimme-Preisträgers Bernd Böhlich, seinen ersten Film „Eifersucht“ (1988) noch für das Fernsehen der DDR eingeschlossen. Gedreht im El Dorado, der Templiner Westernstadt in der Uckermark, sowie in Beelitz und in Gröben, setzt er sich gut zehn Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung mit den nach wie vor brisanten wirtschaftlichen Folgen für Betriebe wie die privat geführte kleine Bootswerft Stolze auseinander, der schlichtweg das Kapital fehlt für notwendige Investition. Und junge, motivierte Mitarbeiter, die sich den Anforderungen des Marktes stellen. Sven Lehmann und Otto Sander sind in ihren letzten TV-Rollen zu sehen: Beide Schauspieler verstarben 2013.
Pitt Herrmann