Biografie
Geboren am 12. April 1930 in Hamburg, wird Wolfgang Treu als Photograph ausgebildet und kommt 1957 zum Film. Bis 1962 ist er als Kamera-Führer unter der Leitung des Chef-Kameramannes Heinz Pehlke an Helmut Käutners Zuckmayer- Verfilmung "Der Schinderhannes" (1958) und "Schwarzer Kies" (1961) beteiligt, ebenso an Georg Tresslers "Das Totenschiff" (1959), William Dieterles "Die Fastnachtsbeichte" (1960) und dem Edgar-Wallace-Film "Der rote Kreis" (1959/1960) unter der Regie von Jürgen Roland. Mit Jürgen Roland arbeitet er 1966 als Kamera- Chef bei "Vier Schlüssel" zusammen.
Titel wie Ulrich Schamonis "Alle Jahre wieder" (1967), Johannes Schaafs "Trotta" (1970) und Hark Bohms "Nordsee ist Mordsee" (1975) markieren Treus Mitwirkung bei Vertretern des Jungen Deutschen Films. 1969 erhält er für seine Schwarzweiß-Photographie zu Rudolf Noeltes Kafka-Verfilmung "Das Schloss" (1968) den Bundesfilmpreis.
Es folgen zahlreiche Filme unterschiedlicher Genres und Qualität, darunter auch Maximilian Schells "Der Fußgänger" (1973), Franz Seitz’ Thomas-Mann-Adaption "Unordnung und frühes Leid" (1976) und "Die wunderbaren Jahre" (1979) nach Rainer Kunze.
Nach "Das Boot" ist Treu auch am US-Streifen "The Little Drummer Girl" (Die Libelle, George Roy Hill, 1983) beteiligt, später bei Danny Hustons "Becoming Colette" (1990/1991), Gerhard Polts "Herr Ober!" (1991), "Otto – Der Liebesfilm" (1992) und Peter Wecks "Diebinnen" (1995). Zahlreiche Arbeiten für das Fernsehen fallen in die 1980er und 90er Jahre, wie etwa die bayerische Gerichtsserie "Café Meineid" (ab 1990).
Seit dem Jahr 2000 widmet sich Wolfgang Treu der Lehre und ist Dozent am Institut für angewandte Medien in Hamburg, Ehrenpräsident des Bundesverbands Kamera (BVK) und Professor an der Filmhochschule Ludwigsburg.
Quelle: "Das Boot. Auf der Suche nach der Crew der U96", hrsg. v. Deutsches Filmmuseum / Deutsches Filminstitut – DIF e.V.; erschienen im Henschel Verlag, Berlin/Leipzig, 2006.