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Alle Fotos (33)Biografie
Sebastian Blomberg, geboren am 24. Mai 1972 in Bergisch Gladbach, besuchte das renommierte Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach seiner Ausbildung war er zunächst hauptsächlich am Theater beschäftigt, so etwa als festes Ensemblemitglied in Basel, stand aber auch wiederholt in TV-Filmen wie "Dunckel" (1997) oder "Himmlische Helden" (2000) vor der Kamera. Einen größeren Bekanntheitsgrad erreichte er 1999 an der Seite von Franka Potente in der erfolgreichen Horrorfilmproduktion "Anatomie" von Stefan Ruzowitzky.
Es folgten Auftritte in Filmen wie Gregor Schnitzlers Kinodebüt "Was tun, wenn's brennt?" (2001, mit Til Schweiger), "Väter" (2002) oder Dani Levys preisgekröntem Kinoerfolg "Alles auf Zucker!" (2004). In Florian Hoffmeisters Langfilmdebüt als Regisseur "3 Grad kälter" (2005) spielte Blomberg den nonkonformistischen Ausreißer Jan. Höchstes Lob erhielt Blomberg für seine Hauptrolle als Lehrer zwischen Idealismus und Selbstaufgabe in Lars Kraumes Grimme-preisgekröntem TV-Drama "Guten Morgen, Herr Grothe" (2007).
In Uli Edels aufwändiger RAF-Chronik "Der Baader Meinhof Komplex" verkörperte Blomberg in kurzen, doch einprägsamen Auftritten Rudi Dutschke. Ebenfalls 2008 war er in Wim Wenders' "Palermo Shooting" und in einer Hauptrolle in Nicolai Rohdes "10 Sekunden" über die traumatischen Folgen eines Flugzeugunglücks zu sehen.
2009/2010 spielte Blomberg an der Seite von Ulrich Thomsen eine Nebenrolle in der dänischen Krimiserie "Blekingegade". Ebenfalls mit Ulrich Thomsen als Schauspielpartner sah man ihn 2010 in dem psychologischen Thriller "Das letzte Schweigen" in einer Hauptrolle auf der Kinoleinwand, gefolgt von einer Nebenrolle in "Wer wenn nicht wir" (2011), dem Spielfilmdebüt des renommierten Dokumentarfilmers Andres Veiel.
Einen nicht ganz so ernsten Part hatte er 2012 in Christoph Schaubs Komödie "Nachtlärm": Darin spielt er einen entnervten Vater, dessen Auto eines Nachts gestohlen wird – mit seinem kleinen Baby darin.
Im gleichen Jahr gehörte er als deutscher Marine-Offizier Hellmuth von Mücke zum hochkarätigen Ensemble des Historiendramas "Die Männer der Emden". 2014 spielte Blomberg eine Hauptrolle in Johannes Nabers vielfach preisgekrönter Satire "Zeit der Kannibalen" als abgeklärter Unternehmensberater, dem eine ehrgeizige Kollegin zur Seite gestellt wird, die ihre Ideale noch nicht verloren hat. Für diesen Auftritt wurde Blomberg mit dem Preis der deutschen Filmkritik als Bester Darsteller sowie, gemeinsam mit Katharina Schüttler und Devid Striesow, mit dem Günter Rohrbach Filmpreis ausgezeichnet.
In dem Drama "Verfehlung" (Kinostart: März 2015) verkörperte er einen katholischen Gefängnisseelsorger, dessen bester Freund in den Verdacht des sexuellen Missbrauchs gerät.
In Lars Kraumes "Der Staat gegen Fritz Bauer" (2015) spielte er einen intriganten Oberstaatsanwalt; Johannes Naber besetzte ihn in der Märchenverfilmung "Das kalte Herz" (2016) als Vater von Peter Munks großer Liebe. Zusammen mit den anderen Darstellern der improvisierten Gesellschaftssatire "Wellness für Paare" (2016) gewann Blomberg den Deutschen Schauspielerpreis für das Beste Ensemble.
Hans-Christian Schmids hoch gelobte und mehrfach preisgekrönte Serie "Das Verschwinden" (2017) zeigte ihn in einer intensiven Rolle als vermeintlich unterkühlten Vater einer drogensüchtigen Tochter. In der "Tatort"-Folge "Zeit der Frösche" (2018) gab er einen Ermittlerkollegen von Heike Makatschs Hauptkommissarin. Erneut unter der Regie von Lars Kraume verkörperte er in der Bauhaus-Serie "Die neue Zeit" (2019) den Pädagogen und späteren Politiker Max Greil.
Wieder mit Johannes Naber drehte Blomberg anschließend den Kinofilm "Curveball" (2020): Nach einer realen Begebenheit erzählte das grotesk-satirische Politdrama von einem BND-Biowaffenexperten (Blomberg), der Ende der 1990er von der Idee besessen ist, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen besitzt. Der Film feierte im Rahmen der Berlinale 2020 Weltpremiere.
Neben seiner Film- und Fernseharbeit ist Sebastian Blomberg aber auch weiterhin am Theater tätig.