Michael Degen

Weitere Namen
Michael Max Degen (Geburtsname)
Darsteller, Drehbuch
Chemnitz Hamburg

Biografie

Michael Max Degen, geboren am 31. Januar 1932 in Chemnitz. Besuch der Jüdischen Schule in Berlin. 1942-45 drohte Degens jüdischer Familie die Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Gemeinsam mit seiner Mutter überlebte Michael Degen Krieg und Verfolgung in einem Versteck in einer Berliner Laubenkolonie, der Vater wurde im KZ Sachenhausen ermordet. Seine Erlebnisse aus dieser Zeit dokumentierte Degen Jahrzehnte später in dem vielbeachteten Buch "Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin", das 1999 veröffentlicht und von Jo Baier 2006 für die ARD verfilmt wurde.

1946 Bühnendebüt, später Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Ostberlin. Nach einem zweijährigen Aufenthalt in Israel kehrte Degen ans Berliner Ensemble zurück. Engagements an zahlreichen deutschsprachigen Theatern folgten, u.a. in Köln, Wien, Hamburg, Frankfurt, Mannheim und West-Berlin. Degen, der ab Ende der 1960er Jahre auch selbst inszenierte, kehrte auch während seiner späteren künstlerischen Laufbahn regelmäßig als Schauspieler und Regisseur ans Theater zurück.

In den 1970er Jahren trat Michael Degen vermehrt auch als Kinodarsteller in Erscheinung, u.a. in Roland Klicks Großstadtkrimi "Supermarkt" und in "Jenseits von Gut und Böse" von Liliana Cavani. 1978 wirkte er in Franz Peter Wirths Fernseh-Mehrteiler "Die Buddenbrooks" mit. 1982 gehörte Degen zur Besetzung von Egon Monks TV-Film "Die Geschwister Oppermann"; 1985 übernahm er eine Hauptrolle in dem Film "Die Kolonie", der die despotischen Verhältnisse in der deutschen "Colonia Dignidad" in Chile thematisierte.

Degen gehörte ab den 1980er Jahren zu den profiliertesten Darstellern im deutschen Fernsehen, er arbeitete u.a. mit Peter Beauvais und Dieter Wedel zusammen. Aufsehen erregte Degen durch seine Verkörperung Adolf Hitlers in Michael Kehlmanns Fernsehfilm "Geheime Reichssache" (1987), zu großer Popularität gelangte er weiterhin durch sein Mitwirken in dem Quotenerfolg "Diese Drombuschs".

Obschon vielbeschäftigt als Bühnen- und Fernsehdarsteller, fand Degen dennoch Zeit für Kinoarbeiten: Unter der Regie von Claude Chabrol spielte er in der europäischen Co-Produktion "Dr. M", mit Regisseur Romuald Karmakar drehte er in den 1990ern die Spielfilme "Das Frankfurter Kreuz" und "Manila".

Des weiteren übernahm er Hauptrollen in Joseph Vilsmaiers "Leo und Claire" und in dem von Artur Brauner produzierten Holocaust-Drama "Babij Jar". 2002 veröffentlichte Michael Degen den Roman "Blondi", der aus der Perspektive von Hitlers gleichnamigem Schäferhund die Gräuel der NS-Zeit schildert.

Als Schauspieler wirkte er in den folgenden Jahren wieder vor allem in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wo er häufig Vaterfiguren unterschiedlichster Ausprägung verkörperte. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen hier der liebevolle Vater von Alexandra Maria Laras Hauptfigur in der dreiteiligen historischen Familiensaga "Der Wunschbaum" (2004), ein standesbwusstes Familienoberhaupt in dem Zweiteiler "Die Sturmflut" (2006) und ein autoritärer Patriarch in der "Tatort"-Folge "Satisfaktion" (2007). Degen war der Vater der Titelfigur (Veronica Ferres) in "Die Patin – Kein Weg zurück" (2008) und spielte einen in Israel lebenden, geheimnisvollen Holocaust-Überlebenden in dem viel gelobten Kriminaldrama "Die Seele eines Mörders" (2009).

Erst 2012 sah man Degen wieder in einem Kinofilm, als Firmendirektor in Ralf Huettners Culture-Clash-Komödie "Ausgerechnet Sibirien" mit Joachim Król in der Hauptrolle. Im Jahr darauf verkörperte er in Margarethe von Trottas "Hannah Arendt" (2013) den deutsch-israelischen Zionisten Kurt Blumenfeld.  

Danach wurden seine Auftritte seltener. Er übernahm vereinzelte Gastrollen in Serien und spielte eine Hauptrolle in dem Kinofilm "Das letzte Mahl" (2018), über die konfliktreiche Zusammenkunft einer jüdischen Familie am Tag der Machtübernahme Adolf Hitlers im März 1933.  

Ende 2019 endete die Serie "Donna Leon", in der Degen knapp 20 Jahr lang den Vorgesetzten des erst von Joachim Król und ab Folge fünf von Uwe Kockisch verkörperten Kommissars Brunetti gespielt hatte.

Michael Degen starb am 9. April 2022 in Hamburg, wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag.

FILMOGRAFIE

2016-2018
  • Darsteller
2016/2017
  • Darsteller
2014-2016
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2011/2012
  • Darsteller
2008/2009
  • Darsteller
2009
  • Darsteller
2007
  • Darsteller
2005/2006
  • Vorlage
2004-2006
  • Darsteller
2004/2005
  • Darsteller
2003
  • Darsteller
2001-2003
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
2001
  • Darsteller
2000/2001
  • Darsteller
2000
  • Darsteller
1998-2000
  • Darsteller
2000
  • Darsteller
1999/2000
  • Darsteller
1997/1998
  • Darsteller
1996/1997
  • Darsteller
1997
  • Darsteller
1996
  • Darsteller
1989
  • Darsteller
1993/1994
  • Darsteller
1993
  • Darsteller
1992/1993
  • Darsteller
1992
  • Darsteller
1991
  • Darsteller
1991
  • Darsteller
1990
  • Darsteller
1989/1990
  • Darsteller
1987
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1985
  • Darsteller
1985
  • Darsteller
1983
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1980/1981
  • Darsteller
1978/1979
  • Darsteller
1979
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1977/1978
  • Darsteller
1976/1977
  • Darsteller
1973/1974
  • Darsteller
1974
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1972
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1970
  • Darsteller
1968
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1967
  • Darsteller
1964
  • Darsteller