Fotogalerie
Alle Fotos (40)Biografie
Henriette Confurius, geboren am 5. Februar 1991 in Berlin, gab ihr Schauspieldebüt als Zehnjährige mit einer Nebenrolle in der TV-Komödie "Die Meute der Erben" (2001). Kurz darauf folgte bereits ihre erste Kinohauptrolle in Anne Wilds "Mein erstes Wunder" (2003), als vaterlose Elfjährige, die eine ungewöhnliche Freundschaft zu einem Mann von Mitte vierzig entwickelt. In der Folge "Verloren" aus der Krimiserie "Polizeiruf 110" (2003) verkörperte sie die Tochter eines in Routine erstarrten, lieblosen Ehepaars; in der "Bella Block"-Folge "Das Gegenteil von Liebe" (2004) beeindruckte sie als Mädchen, das sich aus seinem problembelasteten Alltag in eine Traumwelt flüchtet. Für ihre Leistungen in diesen drei Filmen wurde Confurius beim Deutschen Fernsehpreis 2004 mit dem Förderpreis ausgezeichnet.
In den folgenden Jahren hatte sie Nebenrollen in einigen Fernsehspielen, darunter "Der Novembermann" (2007) mit Götz George und "Das Geheimnis im Wald" (2008) mit Pierre Besson und Christoph Waltz, sowie zahlreiche prägnante Gastauftritte in Serien wie "Ein Fall für zwei" und in mehreren "Tatort"-Folgen. In der ersten Folge des TV-Dreiteilers "Die Wölfe" (2009) spielte Confurius eine Hauptrolle als Mitglied einer Jugendbande zur Zeit der Berlin-Blockade 1948/49. Gemeinsam mit dem Rest des jungen Ensembles wurde sie für diesen Film beim Deutschen Fernsehpreises 2009 erneut mit dem Förderpreis ausgezeichnet.
In Friedemann Fromms TV-Drama "Jenseits der Mauer" (2009) sah man sie als Tochter von DDR-Flüchtlingen, die als Baby zwangsweise zur Adoption freigegeben wurde; in dem preisgekrönten Dokudrama "Eichmanns Ende" (TV, 2010) verkörperte sie die Tochter des Holocaust-Überlebenden Lothar Hermann. Leichtere Stoffe waren die Komödie "Familie Fröhlich - Schlimmer geht immer" (TV, 2010), in der Confurius die Tochter der titelgebenden Familie gab, und die Brüder-Grimm-Verfilmung "Allerleirauh" (TV, 2012), in der sie die Hauptrolle der Prinzessin Lotte hatte.
Auf der Kinoleinwand sah man Henriette Confurius seltener. Sie spielte eine kleine Nebenrolle in Julie Delpys Historiendrama "Die Gräfin" (D/F/USA 2009) und hatte in "Der ganz große Traum" (2011) einen größeren Part als Hausangestellte, in die sich der jugendliche Sohn eines Unternehmers verliebt.
Auf der Berlinale 2014 sah man Confurius in dem Wettbewerbsbeitrag "Die geliebten Schwestern". Unter der Regie von Dominik Graf verkörperte sie darin eine von zwei mittellosen Adelsschwestern, die eine Dreiecksbeziehung mit dem aufrührerischen Dichter Friedrich Schiller eingehen.
In Peter Keglevics TV-Drama "Die Fremde und das Dorf" (AT 2014) verkörperte sie eine italienische Lehrerin, die in einem österreichischen Dorf als unerwünschte Außenseiterin behandelt wird. 2015 sah man Confurius in dem epischen Sechsteiler "Tannbach – Schicksal eines Dorfes" als Tochter eines deutschen Grafen, die einen Kommunisten heiratet.
In der aufwändigen Märchen-Neuverfilmung "Das kalte Herz" (2016) spielte sie die Angebetete des jungen Köhlers Peter Munk, in dem TV-Märchenfilm "Rübezahls Schatz" (2017) die Magd Rosa. 2018 schlüpfte sie für die zweite Staffel von Tannbach erneut in die Rolle der eigenwilligen Adelstochter Anna.
Ein Jahr später feierte Sophie Kluges "Golden Twenties" auf dem Filmfest München seine Weltpremiere. Confurius ist im Langfilm-Debüt der Regisseurin in der Hauptrolle einer frustrierten und orientierungslosen Mitt-Zwanzigerin zu sehen, der sich durch eine Hospitanz am Theater und der dort aufkeimenden Liebe zu einem Schauspieler langsam neue Perspektiven eröffnen.
In Stefan Ruzowitzkys Adaption von "Narziss und Goldmund", die im März 2020 in die Kinos kam, spielte sie die große Liebe der Titelfigur Goldmund. Kurz zuvor strahlte das ZDF die bereits 2018 abgedrehte sechsteilige Mini-Serie "Die verlorene Tochter" aus, in der Confurius eine Totgeglaubte spielt, die eines Tages ohne Erinnerungsvermögen wieder auftaucht.
Eine weitere zentrale Rolle in einer Serie hatte sie auch in der Netflix-Produktion "Tribes of Europa" (2021). Hier spielte sie eine von drei Geschwistern, die sich im postapokalyptischen Europa nach dem Fund eines mysteriösen Würfels, den Angriffen von mehreren sich im Krieg miteinander befindenden Völkern, erwehren müssen.
Kinohauptrollen spielte sie in "Generation Beziehungsunfähig" (2021) als Agenturkollegin von Frederick Lau, in dem hoch gelobten Thriller "Schweigend steht der Wald" (2022) als Forstpraktikantin, die einem dunklen Dorfgeheimnis auf die Spur kommt, und in "Die Herrlichkeit des Lebens" (DE/AT 2024) als Franz Kafkas große Liebe Dora Diamant – alle drei Filme basierten auf Romanvorlagen.