Am Samstag fand in Saarbrücken beim Filmfestival Max Ophüls Preis (21. bis 27. Januar) die feierliche Preisverleihung statt.
Der diesjährige Max Ophüls Preis ging an die österreichische Produktion "Der Glanz des Tages" des Regie-Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel. Die Jury um Ina Weisse und André Hennicke hoben in ihrer Begründung hervor, dass der Film "gewichtige gesellschaftliche Fragen auf poetische wie oft auch tragikomische Weise" beleuchte. Und: "Gerade in seiner Einfachheit ist es ein besonders mutiger Film."
Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin ging an die ebenfalls österreichische Produktion "Talea" von Katharina Mückstein. Aus der Jury-Begründung: "Die Regisseurin Katharina Mückstein vertraut dem Leben der Figuren, auf ihre Spannung, ihre Gesten, auf die Zwischenräume, auf das, was jenseits der Sprache liegt."
Katharina Kress erhielt den Fritz-Raff-Drehbuchpreis für ihr Drehbuch zu "Scherbenpark" und Mareille Klein den Kurzfilmpreis für "Gruppenfoto".
Dragan von Petrovic und Lena Müller sind mit ihrem Film "Dragan Wende – West Berlin" die Gewinner des diesjährigen Dokumentarfilmwettbewerbs. Die Jury bezeichnete den Film in ihrer Begründung als "ein Stück irrwitzige Weltgeschichte, erzählt aus der Küche eines abgehalfterten Bordell-Türstehers." Eine lobende Erwähnung sprach die Jury für den Film "Cesars Grill" von Dario Aguirre aus.
Der Förderpreis der DEFA-Stiftung ging an den Dokumentarfilm "Der Kapitän und sein Pirat" von Andy Wolff, der an die Entführung des Frachtschiffs "Hansa Stavanger" im Jahr 2009 durch somalische Piraten erinnert, und dabei eine doppelte Perspektive einnimmt: die des Kapitäns und die des Anführers der Piraten. Auszug aus der Jury-Begründung: "Weitab von den üblichen Schlagzeilen und medialen Bildern fragt der Film nach wichtigen Themen wie Vertrauen, Verrat, Enttäuschung – und vor allem nach menschlichem Respekt."
Jasna Fritzi Bauer wurde für ihre Rolle in Bettina Blümners Film "Scherbenpark" als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. In der Jury-Begründung heißt es: "Sie ist immer intensiv und glaubwürdig, besonders auch in den Momenten, in denen sie nichts sagt." Bauers männlicher Gegenpart, Bester Nachwuchsdarsteller 2013, wurde Max Mauff für seine Rolle im Film "In der Überzahl" von Carsten Ludwig. Er lässt, so die Jury, "den Amokläufer mit erschreckender Selbstverständlichkeit als fast normalen Jugendlichen erscheinen, mit dem man beinahe Mitleid bekommt, obwohl er Ungeheuerliches verbrochen hat."
Der Interfilm-Preis ging an "Fünf Jahre Leben" von Stefan Schaller, ebenso der Preis der Jugendjury. Den Publikumspreis Langfilm erhielt "Kohlhaas oder Die Verhältnismäßigkeit der Mittel" unter der Regie von Aron Lehmann. Die Publikumspreise beim Mittellangen Film und beim Kurzfilm gingen an "Stufe Drei" und "Meine Bescheidung".
Weitere Informationen: www.max-ophuels-preis.de