Bekannte deutsche Filmemacher*innen und spannende Produktionen in Cannes vertreten

Die Spannung war wieder einmal groß, die Spekulationen wurden fleißig im Vorfeld geführt: Das Line-up von Cannes hat erneut ein facettenreiches Programm zu bieten. 

 

Von 13. bis 24. Mai 2025 werden in diesem Jahr die 78. Internationalen Filmfestspiele von Cannes stattfinden. German Films zeigt sich erfreut über den deutschen Beitrag von Mascha Schilinski in der Wettbewerbssektion ebenso wie über die mit Spannung erwarteten weiteren deutschen Produktionen, unter anderem von Fatih Akin und Christian Petzold, die in Cannes ihre Premiere feiern werden.  

Bereits am vergangenen Donnerstag verkündeten Festivalpräsidentin Iris Knobloch und Festivaldirektor Thierry Frémaux das offizielle Line-up in den Hauptkategorien. In der Wettbewerbskategorie In Competition wird die deutsche Regisseurin Mascha Schilinski mit ihrem zweiten Spielfilm "In die Sonne schauen" vertreten sein. Das Drama erzählt von vier Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben auf unheimliche Weise miteinander verwoben sind. Jede von ihnen erlebt ihre Kindheit oder Jugend auf demselben Vierseitenhof in der Altmark, doch während sie ihre eigene Gegenwart durchstreifen, offenbaren sich ihnen Spuren der Vergangenheit – unausgesprochene Ängste, verdrängte Traumata, verschüttete Geheimnisse.

Unter den 19 weiteren Filmen im Wettbewerb sind außerdem sieben Produktionen mit deutscher Beteiligung.

Ebenfalls mit Spannung erwartet wird Fatih Akins "Amrum". In dem Historiendrama, das in der Sektion Cannes Première laufen wird, hat Akin in seiner zwölften Regiearbeit Kindheits- und Jugenderinnerungen von Hark Bohm verfilmt. Mit ihm zusammen hat er auch das Drehbuch geschrieben. Der Film zeigt die Reise eines Jungen, der mit jedem Tag der letzten Woche des Zweiten Weltkriegs etwas mehr von einem dunklen Familiengeheimnis lüftet.

In der unabhängigen Sektion Quinzaine des cinéastes wird Christian Petzold mit "Miroirs No.3" zu sehen sein. Mit dem Film komplettiert Christian Petzold seine mit "Undine" und "Roter Himmel" begonnene Trilogie über Elementargeister in der deutschen Romantik. Darin geht es um eine Musikstudentin, die bei einem Autounfall ihren Freund verliert. Als sie bei einer anderen Familie wieder zurück ins Leben finden will, muss sie feststellen, dass auch mit dieser Familie etwas nicht in Ordnung ist.

In dem Animationsfilm "Meine Großmutter ist Fallschirmspringerin" beschäftigt sich Regisseurin Polina Piddubna mit dem Leben ihrer aus Zentralasien stammenden Großmutter, speziell auch nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Der Kurzfilm ist in der Sektion La Cinef zu sehen.

Ein weiterer deutscher Kurzfilm ist Teil der Sektion Short Film Competition in der Semaine de la Critique. "Critical Condition" von Mila Zhluktenko beschäftigt sich mit Schicksalen der ukrainischen Diaspora in Vergangenheit und Gegenwart, inspiriert von den Ereignissen rund um das Leben und die Ermordung des ukrainischen Schriftstellers und Politikers Lew Rebet. Ebenfalls in dieser Sektion zu sehen ist "Erogenesis", ein Projekt, das Video, Skulptur, Sound und Malerei zusammenbringt. Die Regisseurin Xandra Popescu verbindet darin zwei wiederkehrende Themen der Science-Fiction: das Artenaussterben und die Möglichkeit, Leben künstlich zu erschaffen.

Parallel zum Festival findet außerdem das Industry Programm impACT Lab statt. In diesem Jahr werden die beiden von German Films vorgeschlagenen Produzentinnen Katharina Mumper und Sophia Stier teilnehmen. Das impACT Lab versammelt zukunftsorientierte Experten, die transformative Workshops und Gruppensitzungen leiten. Für die teilnehmenden Produzent*innen ist das die Möglichkeit, ihre Projekte auf den globalen Markt zu bringen.

German Films wird in diesem Jahr ebenfalls wieder in Cannes vor Ort sein. Der German Pavillon (Village International Riviera, Pavillon 128), in Zusammenarbeit mit der FFA, BKM und Focus Germany (FilmFernsehFonds Bayern (FFF), Film- und Medienstiftung NRW, Hessen Film & Medien, Medienboard Berlin-Brandenburg, MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, MV Filmförderung und nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen) soll auch in diesem Jahr wieder für Filmemacher*innen als Plattform zum Treffen und Austausch dienen.

Alle deutschen Produktionen und Koproduktionen in Cannes im Überblick:

In Competition
- "In die Sonne schauen" ("Sound of Falling") von Mascha Schilinski (Studio Zentral)
- "The Phoenician Scheme" by Wes Anderson (US/DE, Studio Babelsberg)
- "Sentimental Value" by Joachim Trier (NO/DE/DK/FR/SE, Komplizen Film)
- "Zwei Staatsanwälte" ("Two Prosecutors") von Sergei Loznitsa (FR/DE/NL/LV/RO, LOOKSfilm)
- "The Secret Agent" von Kleber Mendonça Filho (BR/FR/DE/NL, One Two Films)
- "Romeria" von Carla Simón (ES/DE, Ventall Cinema)
- "La petite dernière" von Hafsia Herzi (FR/DE, Katuh Studio)
- "Eagles of the Republic" von Tarik Saleh (FR/SE/DK/DE, Films Boutique)

Cannes Première
- "Amrum" von Fatih Akin (bombero International, Rialto Film, Warner Bros. Film Productions Germany)
- "Das Verschwinden des Joseph Mengele" ("Disappearance") von Kirill Serebrennikov (FR/MX/DE/UK/ES, Lupa Film)

Un Certain Regard
- "Aisha Can't Fly Away" von Morad Mostafa (EG/TN/SA/QA/SD/FR/DE, Mayana Film)
- "Le città di Pianura" ("The Last One for the Road") von Francesco Sossai (IT/DE, Maze Pictures)
- "The Mysterious Gaze of the Flamingo" von Diego Cespedes (FR/DE/CL/ES/BE, Weydemann Bros.)

La Cinef
- "My Grandmother is a Skydiver" ("Meine Großmutter ist Fallschirmspringerin") von Polina Piddubna (Film University Babelsberg KONRAD WOLF)

Quinzaine des cinéastes
- "Miroirs No.3" von Christian Petzold (Schramm Film)

Semaine de la Critique
- "Critical Condition" von Mila Zhluktenko (Michael Kalb Produktion)
- "Erogenesis" von Xandra Popescu (Angst Film, DFFB)
- "Pee Chai Dai Ka" ("A Useful Ghost") von Ratchapoom Boonbunchachoke (TH/FR/SG/DE, Mayana Film)

Quelle: www.german-films.de