Auftakt für das Filmfest München 2014

Das 32. Internationale Filmfest München 2014 startet am heutigen Freitag Abend mit "Die Karte meiner Träume", dem neusten Film von Regisseur Jean-Pierre Jeunet. Bereits 2001 hatte Jeunet das Festival mit "Die fabelhafte Welt der Amélie" eröffnet.

Deutschlands größtes Sommer-Filmfestival präsentiert vom 27. Juni bis 5. Juli insgesamt 158 aktuelle Filme aus 51 Ländern. 38 Filme werden auf dem Filmfest München ihre Weltpremiere feiern und acht weitere ihre internationale bzw. europäische Premiere. Die Hommage-Reihe zeigt Filme des deutschen Schauspielers und diesjährigen CineMerit-Award-Preisträgers Udo Kier sowie der Regisseure Klaus Lemke und Willy Bogner. Die Retrospektive ist dem US-amerikanischen Regisseur Walter Hill gewidmet, dessen Filme erstmals in Deutschland in einer vollständigen Werkschau gezeigt werden. Als Deutschlandpremieren zeigt das Filmfest München unter anderem Wim Wenders neuen Film "Das Salz der Erde", und den Western "The Homesman" von und mit US-Star Tommy Lee Jones.

Dreizehn neue Filme namhafter internationaler Regisseure konkurrieren im CineMasters-Wettbewerb um den ARRI/Osram Award. Der türkische Regisseur Tayfun Pirselimoglu wandelt in "I Am Not Him" mit einer Geschichte um Schein-Identitäten und doppelte Frauen auf Hitchcocks Spuren. Weitere Kandidaten sind u.a. Olivier Assayas mit seinem Psychodrama "Clouds of Sils Maria" und Jean-Luc Godard mit seinem experimentellen 3-D-Film "Adieu au Langage".

Internationale Regie-Talente aus zehn Ländern, die mit ihren ersten oder zweiten Filmen ästhetisch neue Wege beschreiten, stehen im Wettbewerb der Festival-Sektion CineVision. In "Le Meraviglie - Die Wunder" der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher beginnen die strengen Regeln, die ein Vater um seine vier Töchter wie Mauern gebaut hat, plötzlich zu bröckeln. In "Beneath The Harvest Sky" schmieden zwei 17-Jährige gefährliche Pläne, um endlich ihrem Provinzkaff zu entkommen. In "Ruin" muss ein junges Liebespaar in den Dschungel Kambodschas fliehen. Und in "White Shadow" ist es ein Albino in Tansania, der sich vor Wunderheilern in Sicherheit bringen muss, die aus seinem Körper Zaubertränke fabrizieren wollen.

Weitere Entdeckungen gibt es in der Reihe International Independents, die junges, innovatives Kino aus der ganzen Welt zeigt. Neue, noch weniger bekannte Regisseure aus allen Kontinenten präsentieren hier ihre Filme. Viele der Filme handeln von Träumern und Helden im Kampf gegen den aussichtlosen Alltag; Träumer wie das Mädchen mit der pflegebedürftigen Mutter, das sich in Fantasiewelten flüchtet ("I Believe In Unicorns"), oder die drei Kinder, die sich mit ihrem toten Goldfisch auf eine magische Odyssee durch Los Angeles begeben ("Little Feet") oder der brotlose Künstler, der sich durch eine französische Couch-Surferin aus dem Alltag mit Frau und Kindern zaubern lässt ("Swim Little Fish Swim").

In der Reihe Neues Deutsches Kino präsentiert sich traditionell der deutsche Regienachwuchs. Zwölf Spiel- und vier Dokumentarfilme konkurrieren in diesem Jahr um den Förderpreis Neues Deutsches Kino. "Wir zeigen, wie vielfältig und hervorragend deutsche Filme sein können: von Komödien mit witziger Leichtigkeit bis hin zu spannenden Thrillern", äußerte sich Festival-Leiterin Diana Iljine zum diesjährigen Programm. Mit den eher komischen Aspekten des Lebens beschäftigen sich dieses Jahr zum Beispiel die Regisseure Ralf Westhoff und Vanessa Jopp. Ralf Westhoff zeigt in seiner Komödie "Wir sind die Neuen" mit Gisela Schneeberger und Heiner Lauterbach das Aufeinanderprallen von Alt-68ern und Studenten in zwei benachbarten Wohngemeinschaften. Vanessa Jopp erzählt in ihrer Liebes-Tragikomödie "Lügen" mit Florian David Fitz, Jeanette Hain und Meret Becker  von der Unmöglichkeit, ehrlich zu sein. Andere Filme setzen auf Spannung und Gänsehaut: "Wir waren Könige" mit Ronald Zehrfeld und Mišel Matičević zeigt hart und action-reich Korruption und moralische Abgründe in einem Polizei-Sonderkommando. Und in "Das Hotelzimmer" liefern sich Mina Tander und Godehard Giese ein spannendes Psycho-Duell auf engstem Raum. Die Dokumentarfilme der Reihe folgen z.B. dem Schauspieler und Kunstfanatiker Udo Kier durch die Museen Europas ("Arteholic") oder Ikonen der 68er-Bewegung nach Indien ("Good Luck Finding Yourself").

In der Reihe Spotlight zeigt das Festival Filme, die mit großen Geschichten, starken Bildern und Stars vor und hinter der Kamera aufwarten. Dieses Jahr gehören dazu neue Filme mit Christoph Waltz und Tilda Swinton ("The Zero Theorem", R: Terry Gilliam) oder William Hurt und Jean Reno ("Days and Nights"), aber auch mit Stars des indischen Kinos wie Irrfan Khan ("Qissa"). Zu den weiteren Spotlight-Regisseuren gehören unter anderen Bertrand Tavernier, Andrzej Wajda, Hayao Miyazaki.

Das internationale Filmfest München präsentiert darüber hinaus eine Reihe zu deutschen TV-Filmen, eine Familienfilmreihe des Kinderfilmfests und ein Open Air Programm.

Zu den Gästen des Festival gehören unter anderem Udo Kier, Walther Hill, Irrfan Khan, Isabelle Huppert, Willy Bogner, Walter Hill, Jean-Pierre Jeunet, Klaus Lemke und Wim Wenders. Zur Premiere ihrer neuesten Filme kommen deutsche Stars wie Mišel Matičević und Ronald Zehrfeld, ("Wir waren Könige"), Tobias Moretti und Jonas Nay ("Hirngespinster"), Gisela Schneeberger und Heiner Lauterbach ("Wir sind die Neuen"), Eva Löbau, Laura Tonke und Samuel Finzi ("Worst Case Scenario"), Mina Tander ("Das Hotelzimmer"), Anna Loos ("Helen Dorn - Unter Kontrolle").

Zum Abschluss des Festivals wird am 5. Juli der Science-Fiction-Film "I Origins" von US-Regisseur Mike Cahill gezeigt, in dem ein junger Molekularbiologe (Michael Pitt) alles riskiert, um seine Forschung und seine Gefühle unter einen Hut zu bringen.

Informationen zum Ablauf und allen Veranstaltungen gibt es auf:
www.filmfest-muenchen.de