Biografie
Die Österreicherin Monika Willi ist seit Mitte der 1990er Jahre als Cutterin tätig. Für ihren Schnitt bei Florian Flickers Tragikomödie "Suzie Washington" wurde sie 1998 beim Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Femina Filmpreis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr arbeitete sie bei dem Dokumentarfilm "Frankreich, wir kommen!" erstmals mit Michael Glawogger zusammen, für den sie im Lauf der Jahre mehrmals die Montage von Filmen übernahm.
Eine wiederholte Zusammenarbeit verbindet Willi auch mit dem Regisseur Michael Haneke: So zeichnete sie bei dem Cannes-Gewinner "Die Klavierspielerin" (2001), bei "Wolfzeit" (2003), bei "Funny Games U.S." (2007) und bei dem vielfach preisgekrönten "Das weisse Band – Eine deutsche Kindergeschichte" (2009) für die Montage verantwortlich. Für ihre Arbeit an "Das weisse Band" wurde Willi 2010 für den Deutschen Filmpreis nominiert. Außerdem erhielt sie bei Filmplus, dem Kölner Forum für Filmschnitt und Montagekunst, den Schnitt-Preis der Filmstiftung NRW.
Ihre Arbeit bei Michael Glawoggers Dokumentarfilm "Whores' Glory" (AT/DE 2011), über Prostitution in Thailand, Mexiko und Bangladesch, brachte ihr 2012 eine Nominierung für den Österreichischen Filmpreis ein. Diesen Preis gewann sie im Jahr darauf für Barbara Alberts Drama "Die Lebenden" (2012), über eine rumänisch-österreichische Studentin, die der NS-Vergangenheit ihres Großvaters auf die Spur kommt.
Bei dem vielfach preisgekrönten Drama "Liebe" (FR/DE/AT 2012) arbeitete Willi erneut mit Michael Haneke zusammen – und erhielt dafür eine Nominierung für den französischen Filmpreis César. Für Michael Glawogger montierte sie dessen Beitrag zu dem Episodenfilm "Kathedralen der Kultur" (Episode: "Die Russische Nationalbibliothek", 2014). 2016 wurde sie für "Thank You for Bombing" gemeinsam mit Claudia Linzer zum zweiten Mal mit dem Schnitt-Preis ausgezeichnet.
Nach dem Tod von Michael Glawogger, der während der Dreharbeiten zu seinem Dokumentarfilm "Untitled" im April 2014 in Liberia gestorben war, nahm Willi sich des Materials an, das Glawogger während seiner viereinhalbmonatigen Reise durch den Balkan, Italien und Afrika gedreht hatte. "Untitled" feierte im Februar 2017 im Panorama der Berlinale Weltpremiere. Ebenfalls bei der Berlinale 2017 wurde im Wettbewerb Josef Haders Tragikomödie "Wilde Maus" uraufgeführt, bei der Willi für die Montage verantwortlich zeichnet.