Berlin is in Germany

Deutschland 2000/2001 Spielfilm

Inhalt

Nach mehr als elf Jahren Haft wird Martin Schulz, 36, in die Freiheit entlassen. Den Mauerfall hat der ehemalige DDR-Bürger hinter Gittern erlebt. Voller Witz und Elan versucht Martin, sich in der für ihn neuen Welt zurecht zu finden. Zögerlich nimmt er Kontakt zu seiner Frau und seinem elfjährigen Sohn auf.

Mit Hilfe seines Knastkumpels Victor findet Martin schließlich ein Job in einer Videothek. Gleichzeitig meldet er sich zu einer Schulung als Taxifahrer an. Endlich scheint es mit seinem Leben wieder bergauf zu gehen. Dann aber wird er wegen seiner Vorstrafen nicht zur Taxiprüfung zugelassen. Und durch Victors halbseidene Geschäfte gerät Martin zusehends in Bedrängnis.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Der gelernte Schlosser Martin Schulz sitzt noch seit DDR-Zeiten wegen versuchter Republikflucht und angeblichen Mordes im Gefängnis. Aus dem er erst entlassen wird, als die Freiheit urplötzlich grenzenlos erscheint – zehn Jahre nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands. Mit Hilfe der verständnisvollen Bewährungshelferin Karin Koch, gespielt von Carmen-Maja Antoni, dem Urgestein des Berliner Ensemble, und seines kubanischen Freundes Enrique Cortés noch aus den Zeiten hinter Gittern, der jetzt als Taxifahrer arbeitet, muss Martin mühsam lernen, sich im „Westen“, zu dem der einstige Osten Berlins nun gehört, zurechtzufinden.

Erschwert wird ihm das durch die Tatsache, dass seine Gattin Manuela nun eine neue, quasi-eheliche Verbindung eingegangen ist mit dem aus Westdeutschland zugezogenen Lehrer Wolfgang Riedel. Zudem lernt Martin erstmals seinen inzwischen elfjährigen Sohn Rokko kennen, dessen Existenz Manuela ihm bisher verheimlicht hat. Dabei war sie einst nicht unbeteiligt an der versuchten Republikflucht mit so ungewolltem wie tragischem Ausgang.

Über Rokko knüpft Martin behutsam neue familiäre Bande. Als diese jedoch im Sand zu verlaufen droht, freundet er sich mit der attraktiven südosteuropäischen Studentin Ludmilla an. Diese arbeitet in einem Sex-Shop, bei dem auch Martin, unter den väterlichen Fittichen eines ehemaligen Zellennachbarn Victor Valentin, einen Job gefunden hat. Doch ausgerechnet jetzt kommt der noch unter Bewährung stehende Martin erneut mit dem Gesetz in Konflikt.

Während die Polizei (Udo Kroschwald als rüder Beamter) nur alte Vorurteile tradiert, schafft Martins „Ex“ Manuela die eigene Bewährung: Sie gibt dem erneut Inhaftierten einen Halt und die Aussicht auf rasche Rehabilitation – gesellschaftlich wie familiär…

Jörg Schüttauf spielt in „Berlin is in Germany“ einen Mann, der mit den aufgerissenen, ungläubigen Augen eines staunenden Naivlings durch die neue, grenzenlose Konsumwelt des westlichen Kapitalismus läuft – und sich ständig dabei zu verlaufen droht. Jede Ost-West-Larmoyanz ist dem Streifen von Hannes Stöhr fremd. Es geht hier nicht um Täter und (Wende-) Opfer, sondern um trotzige Zivilcourage in – innerlich wie äußerlich - völlig neuen, fremden Verhältnissen.

Hannes Stöhrs Debutstreifen, die Abschlussarbeit an der Berliner Filmhochschule dffb, wurde nach der Uraufführung im Panorama-Wettbewerb der 51. Berlinale mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Er kann glatt als unmittelbarer Vorgängerstreifen des Kassenschlagers „Good bye, Lenin“ von Wolfgang Becker durchgehen. Auf den Kinostart folgte zum Auftakt der verdienstvollen Reihe „Ostwind“, einer erstmaligen Gemeinschaftsproduktion der öffentlich-rechtlichen Sender ZDF und ORB, mit der das „Zweite“ sein Ost-Profil stärken wollte, am 9. März 2003 die TV-Erstausstrahlung gleichzeitig in beiden Anstalten.

Die Hoffnung, dass „Ostwind“ keine Eintagsfliege bleiben sollte, erfüllte sich nach der gegen den Willen des Publikums erzwungenen Senderfusion des ORB mit dem Sender Freies Berlin (SFB) zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) nicht. Besonders der Mainzer Sender hätte angesichts bis dato marginaler Einschaltquoten in den neuen Bundesländern davon profitiert. Für mich schlägt dieser Low-Budget-Streifen die Großproduktion „Good bye, Lenin“ um Längen!

Pitt Herrmann

Credits

Drehbuch

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Drehbuch

Kamera-Assistenz

Material-Assistenz

Standfotos

Licht

Außenrequisite

Innenrequisite

Maske

Kostüme

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Negativ-Schnitt

Ton-Assistenz

Mischung

Casting

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Redaktion

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 03.06.2001 - 12.07.2001: Berlin, Mark Brandenburg
Länge:
2662 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.10.2001, 89001, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 08.02.2001, Berlin, IFF - Panorama;
Kinostart (DE): 01.11.2001;
TV-Erstsendung: 09.03.2003, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Berlin is in Germany

Fassungen

Original

Länge:
2662 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.10.2001, 89001, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 08.02.2001, Berlin, IFF - Panorama;
Kinostart (DE): 01.11.2001;
TV-Erstsendung: 09.03.2003, ZDF

Auszeichnungen

Internationales Festival Poitier 2002
  • Prix Spécial de Jury
Verband der Deutschen Kritiker 2002
  • Bester Film
Preis der deutschen Filmkritik 2002
  • Bester Hauptdarsteller
Internationalen Filmfestspiele Berlin 2002
  • Publikumspreis
Studio Hamburg Nachwuchspreis 2001
  • Bester Film
Internationales Festival Cinema Jove Valencia 2001
  • Luna De Plata
11. Filmkunstfestspiele Schwerin 2001
  • Publikumspreis