1950
2. Januar
In Strobl (Österreich) stirbt Emil Jannings, 65, einer der großen Darsteller des deutschen Films zwischen 1914 und 1943. Er war ein Körper-Schauspieler. Lubitsch, Murnau und Sternberg nutzten das. 1928 erhielt er den ersten Darsteller-"Oscar". Auch bei den Nazis stand er in hohem Ansehen.
12. Mai
Uraufführung des DEFA-Films "Der Rat der Götter" von Kurt Maetzig in Ost-Berlin. Er behandelt die Verbindung zwischen Kapital und Politik. Der IG Farben-Konzern liefert den Stoff.
15. Mai
Eine späte Premiere: Helmut Käutners "Unter den Brücken", gedreht im Sommer 1944, erlebt in Göttingen seine deutsche Erstaufführung. Ein "Überläufer", dessen stille Poesie auch erst nach Jahren erkannt wird.
11. Juli
In Ost-Berlin wird als staatlicher Filmverleih für die DDR die "Progreß Film-Vertrieb GmbH" gegründet. Pro Jahr werden 120 bis 140 neue Spielfilme angeboten, sowie ausgewählte Dokumentar- und Kurzfilme. Im Zentrum stehen dabei Filme aus den sozialistischen Ländern.
7. September
In Stuttgart wird der Film "Schwarzwaldmädel" uraufgeführt. Sonja Ziemann spielt das Mädel, Rudolf Prack den Maler aus der Großstadt. 14 Millionen Zuschauer machen den ersten Farbfilm nach 1945 zum größten Erfolg der Nachkriegszeit.
8. Dezember
Der Märchenfilm "Das kalte Herz" – erster Farbfilm der DEFA – wird in Ost-Berlin uraufgeführt. Nach Wilhelm Hauff. "Für Kinder ein wenig schreckhaft." (Katholische Filmkommission).
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Hans Helmut Prinzler: Chronik, 1895-2004. In: Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes, Hans Helmut Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2004
© 2004 J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart.