Enno Trebs, Jahrgang 1995, kam eher zufällig zur Schauspielerei. Bei einem (erfolglosen) Vorsprechen für eine Rolle in Detlev Bucks Kinderfilm "Hände weg von Mississippi" (2007) wurde eine Schauspielagentin auf ihn aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag – wie auch seinen ein Jahr älteren Bruder Theo und die ein Jahr jüngere Schwester Lilli. Seine erste Rolle spielte Enno noch im gleichen Jahr in der Fernsehproduktion "Krauses Fest" (Regie: Bernd Böhlich) mit "Polizeiruf 110"-Wachtmeister Horst Krause und Dominique Horwitz.

Eine prägnante Rolle hatte er danach in Michael Hanekes vielfach preisgekröntem Cannes-Gewinnerfilm "Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte" (2009), in dem auch seine Geschwister Lilli und Theo mitwirkten. Danach sah man ihn in TV-Produktionen wie den Serien "Inga Lindström" und "Löwenzahn" sowie in Nebenrollen in dem Gefängnisdrama "Picco" (2010) sowie in Chris Kraus' Historiendrama "Poll" (2010).

In den nächsten Jahren wirkte Trebs in einigen Fernsehproduktionen mit. So spielte er in einer Episode der Krimiserie "Alles Klara" (2013) den Anführer einer Goth-Clique, und in dem Fernsehfilm "Mona kriegt ein Baby" (2014) den 17-jährigen Freund einer 14-Jährigen, die von ihm ungewollt schwanger wird.  

Auf der Kinoleinwand sah man Trebs in dem Rechtsradikalen-Drama "Wir sind jung. Wir sind stark." (2014) in einer kleinen, aber entscheidenden Rolle als perspektivlosen, suizidalen Jugendlichen aus Rostock-Lichtenhagen; in dem Kinofilm "Freistatt" (2015) verkörperte er den Ranghöchsten einer Gruppe Jugendlicher in einem brutalen christlichen Erziehungsheim. In Jakob Lass' Coming-of-Age-Film "Tiger Girl" (2016) war er ein angehender Polizist, der die Trunkenheit einer jungen Frau ausnutzen will, in "Verlorene" (2018) ein Zimmermann und Verehrer der geheimnisvollen Hauptfigur. Das Coming-of-Age-Drama "Raus" (Raus) zeigte ihn als Mitglied einer Jugendclique, die sich gesellschaftlichen Normen entziehen will. 

Daneben wirkte er weiterhin diversen TV-Produktionen mit, zum Beispiel als Mitglied einer regionalen Bürgerwehr in der "Polizeiruf 110"-Folge "Der Preis der Freiheit" (2016), oder als traumatisierter Polizeischüler in der Kieler "Tatort"-Folge "Borowski und der Fluch der weißen Möwe" (2020). 

Zur Spielzeit 2020/21 wurde Trebs festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Dort gab er unter anderem den Baron von Burleigh in Schillers "Maria Stuart" (2020), hatte die Titelrolle in "Woyzeck Interrupted" (2021) und gehörte an der Seite von Corinna Harfouch zur Hauptbesetzung der Familiengeschichte "Birthday Candles" (2022). 

Daneben blieb Enno Trebs aber auch als Filmschauspieler aktiv. Hans-Christian Schmid besetzte ihn in "Wir sind dann wohl die Angehörigen" (2022), über die Entführung Jan Philipp Reemtsmas, als sensiblen Angehörigenbetreuer; unter der Regie von Christian Petzold spielte er eine Hauptrolle in dem Beziehungs- und Freundschaftsdrama "Roter Himmel" (2023), das im Wettbewerb der Berlinale 2023 uraufgeführt wurde.