Alexander Fehling
Alexander Fehling, geboren am 29. März 1981 in Berlin, absolvierte von 2003 bis 2007 ein Studium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Bereits während des Studiums stand er in verschiedenen Theaterinszenierungen auf der Bühne und erhielt im Jahr 2006 den O.E.-Hasse-Förderpreis für Nachwuchsschauspieler der Berliner Akademie der Künste. Nach Fernsehrollen in den Serien "Der Kriminalist" (Folge: "Verbranntes Glück"), "KDD – Kriminaldauerdienst" (Folge: "Vertrauen") und "Polizeiruf 110" (Folge: "Resturlaub“) gab er 2007 sein Debüt als Kinoschauspieler mit einer Hauptrolle in Robert Thalheims "Am Ende kommen Touristen" – und wurde für seine Leistung prompt mit dem Förderpreis Deutscher Film ausgezeichnet.
Nach einer kleineren Rolle in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds“ sowie prägnanten Nebenrollen in Hans-Christian Schmids preisgekröntem Drama "Sturm", Heinrich Breloers "Buddenbrooks" und der Studentenkomödie "13 Semester" spielte Fehling 2010 die Titelrolle in Philipp Stölzls "Goethe!". Eine weitere Kinohauptrolle folgte 2011 mit Andres Veiels "Wer wenn nicht wir", in dem er als RAF-Terrorist Andreas Baader zu sehen ist.
Eine dramatische Rolle mit historisch-politischem Kontext hatte er auch in "Wir wollten aufs Meer", der 2012 in die Kinos kam. Zeitgleich startete Jan Zabeils mehrfach preisgekrönter "Der Fluss war einst ein Mensch", ein meditativer Abenteuerfilm mit Fehling als jungem Deutschen, der sich in der Savanne Afrikas verliert. Der Film wurde vor Ort von Zabeil und Fehling gemeinsam geschrieben, teilweise auch improvisiert.
Ebenfalls 2012 sah man Fehling in einer Nebenrolle als korrupten CIA-Agenten in Philipp Stölzls Thriller "Erased" ("Die Logan Verschwörung", USA/CND/BE/GB) sowie in einer kleinen Rolle des britischen Spionagedramas "Restless" ("Ruhelos", TV).
Eine Kino-Hauptrolle hatte er dann wieder in Michael Herbigs Komödie "Buddy" (2013): Darin spielte Fehling einen sorglosen Partylöwen, der plötzlich die familiäre Firma übernehmen soll und dabei Hilfe von einem Schutzengel (Herbig) bekommt. Im Herbst 2014 starteten zwei sehr unterschiedliche Filme mit Alexander Fehling in den Kinos: In der Gesellschaftskomödie "Posthumous" (USA/D) hatte er eine Nebenrolle als reicher Lebensgefährte einer Journalistin; in dem hoch gelobten Drama "Im Labyrinth des Schweigens" spielte er die Hauptrolle eines idealistischen Staatsanwalts, der Ende der 1950er Jahre einen Altnazi zur Rechenschaft ziehen will. Für diese Rolle erhielt er den Bayerischen Filmpreis 2014 als Bester Darsteller.
Einen (fiktiven) Journalisten spielte Fehling auch in dem viel beachteten Fernsehspiel "Der Fall Barschel" (2015), ein zwischen Fakt und Fiktion changierendes Drama über den Tod des Politikers Uwe Barschel. Diese Rolle brachte ihm eine Nominierung für den Darstellerpreis der Deutschen Akademie für Fernsehen ein. Im gleichen Jahr verkörperte er in der fünften Staffel der US-Serie "Homeland" den neuen Freund der Hauptfigur (Claire Danes). Außerdem sah man Fehling in einer Hauptrolle der in Israel spielenden Tragikomödie "Atomic Falafel" (2015), als Atominspektor, der sich in eine jüdische Falafel-Verkäuferin verliebt.
Nachdem er 2016 für Terrence Malicks "Ein verborgenes Leben" (US/DE 2016-2019) vor der Kamera gestanden hatte, starteten 2017 zwei Kinofilme mit Fehling in den Kinos: Er gehörte zum großen Ensemble von Matti Geschonnecks "In Zeiten des abnehmenden Lichts" und spielte eine Hauptrolle in Jan Zabeils Beziehungsdrama "Drei Zinnen". 2018 sah man ihn in einer tragenden Nebenrolle als skeptischer Offizier in Robert Schwentkes "Der Hauptmann" über die Gräueltaten des Kriegsverbrechers Willi Herold in der Endphase des Zweiten Weltkriegs - eine Darstellung, die ihm eine Nominierung zum Deutschen Filmpreis einbrachte.
2019 war Fehling in der Berlin-Serie "Beat" und in Philipp Leinemanns Politthriller "Das Ende der Wahrheit" zu sehen, für den er abermals eine Nominierung zum Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste männliche Nebenrolle erhielt - und diesmal gewann er die Auszeichnung.
Danach sah man Fehling an der Seite von Nora Tschirner in einer Hauptrolle der melancholischen Romanverfilmung "Gut gegen Nordwind" (2019), über eine Liebesbeziehung, die sich auf virtueller Ebene über einen zufälligen E-Mail-Kontakt entwickelt. Im Januar 2020 startete schließlich auch der Malick-Film "Ein verborgenes Leben" in den deutschen Kinos, in dem Fehling den Strafverteidiger des NS-Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter spielte.
Nach einer Hauptrolle in der Freundschaftsgeschichte "Wann kommst du meine Wunden küssen?" (2022) und einem kleineren Auftritt in Robert Schwentkes eigenwilligem "Seneca" (DE/MA/FR 2023), mit John Malkovich in der Titelrolle, übernahm Fehling eine Hauptrolle als Handlanger eines einflussreichen Verbrechers in Thomas Arslans Gangsterfilm "Verbrannte Erde", der im Panorama der Berlinale 2024 uraufgeführt wurde.