Matti Geschonneck

Darsteller, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Bauten, Sonstiges
Potsdam-Babelsberg

Biografie

Matti Geschonneck, geboren am 8. Mai 1952 in Potsdam-Babelsberg als Sohn des Schauspieler-Paares Erwin Geschonneck und Hannelore Wüst, studierte Regie am Sergej-Gerassimov-Filminstitut (VGIK) in Moskau, wurde von der DDR-Führung jedoch nach zwei Jahren wieder abberufen, da er sich nicht von dem ausgesiedelten Liedermacher Wolf Biermann distanzieren wollte. 1978 siedelte er mit einem Arbeitsvisum in die Bundesrepublik über, wo er als langjähriger Assistent von Regisseuren wie Thomas Langhoff und Eberhard Fechner praktische Erfahrungen sammelte.

Sein Regiedebüt gab Geschonneck 1992 mit dem surrealen Mystery-Drama "Moebius" nach einer Kurzgeschichte des amerikanischen Astronomen A. J. Deutsch – es blieb für sehr lange Zeit sein einziger Kinofilm: Geschonneck wendete sich dem Fernsehen zu, wo er in den kommenden 18 Jahren eine Vielzahl ambitionierter, teils mehrfach preisgekrönter Spielfilme inszenierte. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehörten die Altenheim-Komödie "Matulla und Busch" (1995), in dem sein Vater Erwin eine Hauptrolle spielte, das Psychodrama "Der Mörder und sein Kind" (1995), mit Ulrich Tukur als seelisch gemartertem Triebtäter, und "Die Mutter" (2002), über das mysteriöse Verschwinden einer Teenagerin.

Das Drama "Die Nachrichten" (2005), über einen prominenten Reporter aus der ehemaligen DDR, der eines Tages mit seiner Stasi-Vergangenheit konfrontiert wird, erhielt unter anderem den Grimme-Preis, den Bayerischen Fernsehpreis sowie einen Deutschen Fernsehpreis für die "Beste Regie". Auch der Thriller "Todsünde", mit Hanns Zischler und Lisa Potthoff als Ermittler-Duo auf der Suche nach einem verschwundenen Kind, stieß bei der Kritik auf positives Echo.

2010 meldete Matti Geschonneck sich wieder als Kinoregisseur zurück: In der Berliner Milieu-Komödie "Boxhagener Platz" erzählte er im Rahmen einer Mordgeschichte von der Freundschaft einer rüstigen Rentnerin zu ihrem introvertierten Enkel. Beim Deutschen Filmpreis wurde "Boxhagener Platz" in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Meret Becker) nominiert. Beim Preis der deutschen Filmkritik erhielt er Nominierungen als Bester Film und für die Beste Kamera (Martin Langer).

Trotz dieses Erfolgs drehte Matti Geschonneck in den nächsten Jahren wieder ausschließlich fürs Fernsehen, dafür aber umso mehr: pro Jahr zwei bis drei Filme, oftmals Krimis und Thriller, aber auch das mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Beziehungsdrama "Liebesjahre" (2011, TV). Sein vielschichtiges Gerichts- und Justizdrama "Das Ende einer Nacht" (2012) erhielt ebenfalls einen Grimme-Preis sowie den Hamburger Krimipreis und den Deutschen Fernsehpreis als Bester Fernsehfilm.

Viel Aufmerksamkeit bekamen der Krimi "Tod einer Polizistin" (2012, TV), mit Götz George, Jürgen Vogel, Rosalie Thomass und Uwe Kockisch in den Hauptrollen, und das Nachkriegsdrama "Das Zeugenhaus" (2014, TV): Der Film handelte von NS-Funktionären, KZ-Überlebenden und Antifaschisten, die als Zeugen bei den Nürnberger Prozessen aussagen sollen und gemeinsam in einer großen Villa untergebracht sind. Beim World Media Festival im kanadischen Banff erhielt "Das Zeugenhaus" den Hauptpreis 'Rockie Award'.

2015 wurden Geschonnecks Jugend- und Familiendrama "Der verlorene Bruder" und das Melodram "Ein großer Aufbruch" im Fernsehen gezeigt; letzterer Film erhielt den Preis der Studentenjury beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden sowie Deutsche Fernsehpreise für die Beste Schauspielerin (Ina Weisse) und das Beste Drehbuch (Magnus Vattrodt).

Mit "In Zeiten des abnehmenden Lichts" (2017) meldete Matti Geschonneck sich nach sieben Jahren wieder als Kinoregisseur zurück. Die im Ost-Berlin des Jahres 1989 spielende Tragikomödie erzählt von einem überzeugten Kommunisten, der an seinem 90. Geburtstag eine Rückschau auf sein Leben hält. Der Film feierte bei der Berlinale 2017 in der Sektion Berlinale Special Premiere und startete im Juni 2017 regulär in den Kinos.

 

FILMOGRAFIE

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2000/2001
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1995
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1995/1996
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1994
  • Regie
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  • Regie
1992/1993
  • Regie
1992/1993
  • Regie
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1991/1992
  • Regie
  • Drehbuch
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  • Regie-Assistenz
1980/1981
  • Außenrequisite
1978/1979
  • Regie-Assistenz
1974
  • Darsteller