Dominic Raacke
Dominic Raacke wurde am 11. Dezember 1958 in Hanau geboren, sein Vater ist der Kunstprofessor und Designer Peter Raacke, seine Stiefmutter war die Bildhauerin Angela Kurrer. Nach dem Abitur war Raacke zwei Jahre als Hospitant bei den Städtischen Bühnen Frankfurt tätig und ging daraufhin in die USA, wo er am Actors Studio in New York bei Lee Strasberg und am Stella Adler Conservatory of Acting studierte.
Erste Rollen beim Fernsehen folgten Anfang der 1980er Jahre, beispeilsweise in Vivian Naefes "Zuckerhut" und Ute Wielands "Tango im Bauch". Einen großen Erfolg feierte Raacke in Peter F. Bringmanns TV-Produktion "Gambit", für den er 1987 den Deutschen Darstellerpreis "Chaplin-Schuh" des Bundesverbandes deutscher Film- und Fernsehregisseure als bester Nachwuchsschauspieler erhielt. In diesem TV-Zweiteiler, in dem Terroristen drohen, ein deutsches Atomkraftwerk in die Luft zu jagen, verkörperte er den Chef der von Despina Pajanou gespielten Hauptfigur.
Im Kino sah man Dominic Raacke dann etwa in Klaus Lemkes "Bibos Männer" (1986) und "Beim nächsten Mann wird alles anders" (1988) von Fassbinders ehemaligem Kameramann Xaver Schwarzenberger. In der erfolgreichen Kino-Komödie "Der Papagei" (1992) war er an der Seite von Harald Juhnke und Veronica Ferres zu sehen. Zudem hatte er immer wieder Auftritte in TV-Serien, darunter "Rote Erde" (1983), "Arbeitersaga (1989) und "Eurocops" (1993) an der Seite von Heiner Lauterbach.
Die Vielseitigkeit Raackes zeigt sich auch bei seinen Erfolgen als Drehbuchautor, immer wieder in Zusammenarbeit mit Regisseur und Co-Autor Ralf Huettner. Für die TV-Serie "Um die 30", in der er auch selbst mitspielte, erhielt Raacke 1996 den "Telestar" für das beste Drehbuch. Ebenso stammen der Thriller "Der kalte Finger" (1996) mit Gruschenka Stevens und ihm selbst, die erfolgreiche und preisgekrönte Kino-Krimikomödie "Die Musterknaben" (1997) sowie ihre Fortsetzungen "Musterknaben 2" (1998) und "Die Musterknaben 3 – 1000 und eine Nacht" (2003) aus seiner und Huettners Feder.
Weiterhin spielte er Rollen in diversen TV-Filmen, wie etwa "Männer und andere Katastrophen" (1999), als Bühnenbildner, der heimlich in die von Heike Makatsch gespielte Hauptfigur verliebt ist, in "Lovetrip" (2000) an der Seite von Désirée Nosbusch, sowie in "Meine Frau, meine Freunde und ich" (2004), "Liebe ist die beste Medizin", "Wie nagelt man sich seine Chefin" oder "Das Leben ist ein Bauernhof".
Besonders bekannt ist Raacke aber durch die "Tatort"-Reihe, in der er von 1999 bis 2014 in 36 Folgen den Berliner Kommissar Till Ritter verkörperte, der dem weiblichen Geschlecht zugeneigt ist, gerne mal dem Glücksspiel frönt und seit dem Tod des Ex-Partners so gut es geht auf den Einsatz von Gewalt verzichtet. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass er Auseinandersetzungen scheut. Den Kommissar an Raackes Seite spielte in den ersten Jahren Stefan Jürgens, ab 2001 dann Boris Aljinovic.
Neben weiteren Gastauftritten in TV-Serien wie "Kommissar Rex" oder "Der Doc und die Hexe" war Dominic Raacke im Thriller-Vierteiler "Blackout – Die Erinnerung ist tödlich" in einer der Hauptrollen zu sehen.
In Brian De Palmas Kinofilm "Passion" (2012) spielte er den Chef der Werbeagentur, in der die von Rachel McAdams und Noomi Rapace gespielten Protagonistinnen arbeiten. In Thomas Siebens "Staudamm" spielte er einen Staatsanwalt.
2014 hörte man Raacke in der Deutschen Synchronisation des Animationsfilms "Drachenzähmen leicht gemacht 2" als Wikinger-Häuptling Haudrauf, dem er bereits im ersten Teil seine Stimme geliehen hatte.
Von 1988 bis 1993 war Raacke mit der Schauspielerin Natja Brunckhorst liiert. Aus dieser Beziehung stammt eine gemeinsame Tochter.