Désirée Nosbusch

Weitere Namen
Désirée Becker (Weiterer Name) Désirée Nosbusch-Becker (Weiterer Name)
Darstellerin, Regie, Produzent
Esch-sur-Alzette, Luxemburg

Biografie

Désirée Nosbusch wurde am 14. Januar 1965 als Tochter eines Luxemburgers und einer Italienerin in Esch sur Alzette (Luxemburg) geboren, wo sie auch aufwuchs. 1977, im Alter von zwölf Jahren, begann sie ihre Karriere als Radiomoderatorin bei Radio Luxemburg. Anfang der 1980er Jahre moderierte sie gemeinsam mit der gleichaltrigen Anke Engelke die ZDF-Kindersendungen auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin. Einem größeren Publikum wurde sie als Moderatorin der ZDF-Musiksendungen "Hits von der Schulbank" (1980), "Hits mit Desirée" (1980) und "Musicbox" (1982) bekannt. Als erste Jungmoderatorin im deutschen Fernsehen sorgte sie dabei für einiges Aufsehen.

Ihr Schauspieldebüt gab Nosbusch 1981 in Wolf Gremms Romanverfilmung "Nach Mitternacht", über eine Jugendliche, die in Nazi-Deutschland aufwächst und sich bald von der herrschenden Ideologie entfremdet. Im selben Jahr begann Nosbusch eine Schauspielausbildung am New Yorker Herbert-Berghof-Studio, die sie 1984 abschloss. Parallel dazu wirkte sie in weiteren Kino- und Fernsehproduktionen mit.

1981, mit 16 Jahren, ging Désirée Nosbusch eine Beziehung mit ihrem 26 Jahre älteren Manager Georg Bossert ein; die beiden waren bis 1990 ein Paar. Die Beziehung war Anlass medialer Diskussionen. Viele Jahre später erklärte Nosbusch in einer Fernsehsendung, dass sie erst rückblickend realisierte habe, wie sehr sie aufgrund des Altersunterschieds "unterdrückt" und "missbraucht" wurde. 1982 geriet die 17-jährige Nosbusch nach eigener Aussage in eine bedrohliche Situation, als sie in den USA ein Interview mit Klaus Kinski führen sollte, der sie nach dem Vorgespräch bedrängt und in seinem Haus einsperrt habe; über einen Balkon sei ihr schließlich die Flucht gelungen.

Zu einem Skandal führte 1982 ihre Hauptrolle in Eckhart Schmidts Kinofilm "Der Fan", über eine Minderjährige, die nach einer Liebesnacht von ihrem Musikidol fallengelassen wird und ihn daraufhin im Affekt erschlägt, dann zerstückelt und nach und nach kocht und verspeist. Der Film erhielt von der FSK keine Jugendfreigabe und war bis 2003 sogar als "jugendgefährdend" indiziert.

1983 spielte Nosbusch in der italienischen Komödie "Sing Sing" ("Der Superkomiker") an der Seite von Adriano Celentano eine Terroristin. Im Jahr darauf nahm sie mit dem österreichischen Sänger Falco den Song "Kann es Liebe sein?" für dessen Album "Junge Roemer" auf.

Bis Ende der 1980er-Jahre sah man Désirée Nosbusch in drei weiteren Kino-Hauptrollen: in dem italienischen Monumentalfilm "Good Morning, Babylon" (IT 1987) unter der Regie der berühmten Brüder Taviani, in der Kinokomödie "A.D.A.M" (1988) mit Helmut Berger und in Andy Bauschs Drama "A Wopbopaloobop A Lopbamboom" (LU/DE 1989) mit Birol Ünel.

Ab den 1990er-Jahren wirkte Nosbusch fast ausschließlich in Fernsehproduktionen mit. Sie gehörte zum Ensemble von Andy Bauschs Brauerdrama "Ex und hopp – Ein böses Spiel um Liebe, Geld und Bier" (1991) und hatte eine tragende Rolle in Urs Eggers zweiteiligem Thriller "Opernball" (AT 1998) mit Heiner Lauterbach und Franka Potente. 1998 übernahm sie in der zweiten Staffel der italienisch-deutschen Serie "Die Kinderklinik" eine Hauptrolle als deutsche Krankenhausärztin in Rom. Zudem moderierte sie zwischen 1992 und 2005 die Spielsendung "Kinder Ruck Zuck".

Auch in den Jahren danach wirkte Nosbusch in zahlreichen Fernsehspielen mit, so zum Beispiel in der Liebesgeschichte "Eine Liebe in Saigon" (2005), in dem Krimi "Der Tod meiner Schwester" (2007) und in der Hamburger "Tatort"-Episode "Vergissmeinnicht" (2010).

Zusammen mit Alexandra Hoesdorf gründete Nosbusch 2010 in Luxemburg die Filmproduktionsfirma Deal Productions. Dieser war auch an der luxemburgischen Sitcom "Weemseesdet" beteiligt, zu deren Hauptensemble Nosbusch von Oktober 2011 bis März 2012 gehörte. Danach trat sie für einige Jahre kaum noch als Schauspielerin in Erscheinung. Ab 2017 übernahm sie die Moderation der Sendung "The Story of My Life", in der prominente Paare über ihre Beziehung und das Thema Älterwerden sprechen.

2018 feierte Désirée Nosbusch in der preisgekrönten Serie "Bad Banks" (DE/LU 2018-2020) ein Schauspiel-Comeback: Für ihre Verkörperung einer machtgierigen Investmentbankerin erhielt sie den Deutschen Fernsehpreis, den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen, einen Grimme-Peis sowie den österreichischen Film- und Fernsehpreis Romy.

2019 übernahm sie in der TV-Reihe "Der Irland-Krimi" die Hauptrolle einer deutschstämmigen Polizeipsychologin. In der Serie "Sisi" (DE/AT 2021-2024) verkörperte sie die Erzherzogin Sophie. Für diese Rolle wurde sie zusammen mit ihren Hauptrollen als Familienoberhaupt in "Süßer Rausch" (2022) und als Staranwältin in dem Krimi "Conti - Meine zwei Gesichter" (2023) für den Deutschen Fernsehpreis 2023 nominiert. 2022 erschien unter dem Titel "Endlich noch nicht angekommen" ihre Autobiographie.

Daneben sah man Désirée Nosbusch weiterhin als Moderatorin sowie regelmäßig in Fernseh- und gelegentlich Kinoproduktionen. Häufig verkörperte sie dabei unterkühlte Charaktere und Machtmenschen: In dem investigativen Spielfilm "Meister des Todes 2" (2020), über die Machenschaften der deutschen Waffenlobby, spielte sie eine korrupte Richterin; in "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (2021) gab sie die distanziert-herablassende Madame Kuckuck, in dem satirisch angehauchten Drama "15 Jahre" (2023) eine über Leichen gehende TV-Produzentin; die sechsteilige Serie "Turmschatten" (2024), über einen jüdischen Vater, der die Neonazi-Mörder seiner Tochter festsetzt, zeigte sie als skrupellose Journalistin.

Nachdem Nosbusch seit 2011 vereinzelt bei TV-Produktionen Regie geführt hatte, stellte sie beim Münchner Filmfest 2024 ihr Kinodebüt vor: Die internationale Koproduktion "Poison - Eine Liebesgeschichte" handelt von einem Ex-Ehepaar (Tim Roth, Trine Dyrholm), das sich nach zehn Jahren am Grab des gemeinsamen Sohnes trifft, wobei schmerzvolle Konflikte aufbrechen. Der Film startete im Januar 2025 in den deutschen Kinos.

Désirée Nosbusch, die seit 2018 mit dem Kameramann Tom Alexander Bierbaumer verheiratet ist, lebt wechselweise in Luxemburg und Berlin

FILMOGRAFIE

2023/2024
  • Darsteller
2022-2024
  • Regie
  • Produzent
2023/2024
  • Darsteller
2022/2023
  • Darsteller
2021/2022
  • Darsteller
2021
  • Darsteller
2020/2021
  • Darsteller
2018-2020
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
2019/2020
  • Darsteller
2018/2019
  • Produzent
2016-2018
  • Darsteller
2009/2010
  • Darsteller
2008
  • Darsteller
2001/2002
  • Darsteller
1997/1998
  • Darsteller
1995/1996
  • Darsteller
1992/1993
  • Darsteller
1990/1991
  • Darsteller
1988/1989
  • Darsteller
1987/1988
  • Darsteller
1986/1987
  • Darsteller
1984
  • Darsteller
1981/1982
  • Darsteller
1981
  • Darsteller