Ralf Richter
Ralf Richter wurde am 17. August 1957 in Essen geboren und wuchs in einem Bochumer Arbeiterviertel auf. Nach einer Schreinerlehre studierte er an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum. Der große Durchbruch gelang ihm 1981 mit einer tragenden Rolle in Wolfgang Petersens Kriegsdrama "Das Boot". Seither gehört Richter zu den bekanntesten Darstellern des deutschen Films. Im Lauf seiner Karriere hat er mit einigen der renommiertesten Regisseure des deutschen Films gearbeitet, darunter Dominik Graf ("Die Katze") und Oskar Roehler ("Suck My Dick").
Populär wurde Richter als halbseidener Hallodri oder liebenswerter "Prolo", wie er ihn etwa in der Urlaubs-Satire "Super-Stau" (1991) oder der Fußball-Komödie "Fussball ist unser Leben" (1999) verkörperte. Seine kokett zur Schau gestellte Ruhrpott-Herkunft und sein derber Charme brachten ihm denn auch Schlüsselrollen in der so genannten "Unna-Trilogie" des Regisseurs Peter Thorwarth ein: In "Bang Boom Bang" (1999) verkörpert er einen cholerischen Ganoven, in "Was nicht passt, wird passend gemacht" (2002) einen schnodderigen Bauarbeiter und in "Goldene Zeiten" (2005) einen skurrilen Zuhälter.
In den nächsten Jahren sah man Richter vor allem in markanten Nebenrollen, so etwa als Sexshop-Besitzer in der Komödie "Finnischer Tango" (2008) und als Polizist in "Vorstadtkrokodile" (2009). Eine seltene Hauptrolle hatte er als korrupter Polizist in dem Krimi "Kopf oder Zahl" (2009). Paraderollen spielte Richter unter anderem auch als Macho namens Tarzan in der Geschlechterkampf-Komödie "Ohne Gnade" (2013), als krimineller Schrottplatzbesitzer in Peter Thorwarths Buddy-Komödie "Nicht mein Tag" (2014), als Barkeeper in der Komödie "Halbe Brüder" (2015) und als Onkel in der Ruhrpott-Milieustudie "Radio Heimat" (2016) – allesamt halbseidene oder schrullige, aber meist liebenswerte Typen.
Neben seinen Kinoauftritten war (und ist) Richter häufig auch in Serien-Gastrollen zu sehen: Etwa in "Tatort", "Der Fahnder", "Alarm für Cobra 11" und "Heldt". 2017 und 2018 spielte er sich selbst in der Web-Serie "Offscreen", die einen satirischen Blick hinter die Kulissen des deutschen Show- und Fernsehbusiness warf. 2019 gehörte Richter als Sprüche klopfender Söldner zum Ensemble des Low-Budget-Actionfilms "Tal der Skorpione".
Ralf Richter hat zwei Kinder und lebt in Köln. Sein Sohn Maxwell Richter ist ebenfalls Schauspieler.