Eine mörderische Liebe

Deutschland 1995 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Anna (in jeder Hinsicht ein Lichtblick: die Italienerin Stefanie O. Garello) ist Polin, eine möglichst unscheinbar lebende Krankenschwester in der Altenpflege und erst auf den zweiten Blick eine aparte Schönheit. Sie führt im Sündenbabel Frankfurt/Main ein Doppelleben als Callgirl, um ihren Mann Olaf Reger (tragische Figur eines vergeblich Liebenden: Jürgen Tonkel), der zwecks Einbürgerung mit ihr eine Scheinehe eingegangen ist, nach drei Jahren auszahlen zu können. Als der junge Notarzt Marcel Vandegen auf die attraktive Polin aufmerksam wird, ja sich in sie verliebt, droht ihr Geheimnis aufzufliegen – und damit der Verlust ihrer Aufenthaltsgenehmigung.

Zumal Marcels „Ermittlungen“, der in dem Polizisten Jan Becker seinen besten Freund hat, immer gruseligere Fakten zutage fördern. Denn die Frankfurter Polizei befasst sich mit einer Reihe von Mordfällen, die allesamt die gleiche Handschrift tragen: Bei den Opfern handelt es sich durchweg um Männer, die mit einer Prostituierten verabredet waren. Auf Marcels Hausboot kommt es zu einem dramatischen Showdown...

Thomas Kirdorfs psychologisch stringenter Plot, von dem noch jungen Regisseur Friedemann Fromm (Jahrgang 1963), der mit seinem Münchner HFF-Abschlussfilm „Freispiel“ eindrucksvoll debütierte, spannend in Szene gesetzt, lebt zum einen von der ungewöhnlichen Perspektive: Bezugspunkt ist immer wieder der außenstehende Marcel, der sich, etwa aus den Texten auf Annas Anrufbeantworter, die Zusammenhänge mühsam wie ein Puzzle zusammensetzen muss. Zum anderen von überraschenden Wendungen bis hin zum verblüffenden und hier naturgemäß nicht preisgegebenen Schluss, der aus dem Liebes-Krimi einen Psycho-Thriller macht.

Das gut gebaute Psychopathen-Horrorstück passt, als absoluter Ausreißer zum ansonsten eher familientauglich-flauen Durchschnitt, so recht zum ARD-Serientitel „Wilde Herzen“, dort erstausgestrahlt am 8. Oktober 1995. Im Mittelpunkt steht die italienische Schauspielerin Stefanie O. Garello, die der Polin Anna etwas Geheimnisvolles gibt, von dem nicht nur Hannes Jaenicke als Marcel fasziniert ist: Gewohnt an ein Leben voller Extremsituationen, verlangt Anna auf der Suche nach einem Menschen, dem sie (sich) bedingungslos (an-) vertrauen kann, nach nicht weniger extremen Vertrauensbeweisen. Und das geht soweit, dass sie von dem Mann, der sie liebt, verlangt, dass er sich mit verbundenen Augen der Gefahr aussetzt, vom Dach eines mehrstöckigen Hauses in die Tiefe zu stürzen...

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 08.10.1995

Titel

  • Originaltitel (DE) Eine mörderische Liebe

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Format:
1:1,78
Bild/Ton:
Farbe, Stereo
Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 08.10.1995