Harald Braun
Harald Braun, geboren am 24. April 1901 in Berlin, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Freiburg und Berlin und promovierte 1922 zum Dr. phil. Danach war er kurz als Kaufmann tätig, arbeitete beim Evangelischen Volksbildungswerk und wurde Leiter der Literaturabteilung des Evangelischen Presseverbandes. 1924 gründete er die Literaturzeitschrift Eckart. Er war als Redakteur und Herausgeber beim Scherl-Verlag tätig, 1932 beim Berliner Rundfunk Abteilungsleiter der "Funkstunde" und Hörspielredakteur.
Nachdem Braun über Carl Froelich 1937 zur Ufa gekommen war, arbeitete er als Froelichs Regieassistent und als Autor, unter anderem bei "Das Herz der Königin" (1940). Sein Regiedebüt gab er 1942 mit "Zwischen Himmel und Erde", es folgten der Marika-Rökk-Film "Hab" mich lieb!" (1942) und die Schumann-Biographie "Träumerei" (1944).
Nach Kriegsende wurde Braun Intendant der Heidelberger Kammerspiele, ging dann zu Radio München, wo er als Hörspielregisseur arbeitete. Von Erich Pommer erhielt er 1947 die Lizenz für die Gründung Neuen Deutschen Filmgesellschaft gemeinsam mit dem Autor Jacob Geis. Sein erster Nachkriegsfilm wurde "Zwischen gestern und morgen" (1947), weitaus erfolgreicher war jedoch "Nachtwache" (1949), in dem eine Ärztin, die durch den Verlust ihrer Tochter im Krieg ihren Glauben verloren hat, zu Gott zurückfindet.
In der Folgezeit drehte Braun weitere Dramen um moralisch-ethische Themen wie "Der fallende Stern" (1950) oder "Herz der Welt" (1952) über das Leben der Pazifistin Bertha von Suttner. "Herz der Welt" erhielt zahlreiche Preise, unter anderen den Deutschen Filmpreis. Braun verfilmte außerdem mehrere hochkarätige literarische Vorlagen wie Thomas Manns "Königliche Hoheit" (1953) und "Regine" (1956) nach Gottfried Keller, bei Alfred Weidenmanns Mann-Verfilmung "Buddenbrooks" zeichnete er als Co-Autor verantwortlich.
Als Produzent betreute Harald Braun 1957 Helmut Käutners Erfolgsfilm "Monpti", im gleichen Jahr gründete er gemeinsam mit Käutner und Wolfgang Staudte die Freie Filmproduktion GmbH, die allerdings lediglich Käutners "Der Rest ist Schweigen" produzierte.
Braun war 2. Vorsitzender des Verbands deutscher Filmregisseure und ab 1955 Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Er starb am 24. September 1960 in Xanten.