Geliebte Feindin

BR Deutschland 1954/1955 Spielfilm

Inhalt

Liebes- und Spionagegeschichte mit Ruth Leuwerik als Gattin des englischen Konsuls im zur Jahrhundertwende von England besetzten Ägypten. Sie verliebt sich in einen französischen Fremdenlegionär, und ihr Ehemann nutzt dies aus, um Geheimpläne über einen von den Franzosen angezettelten Aufstand auszuspionieren. Eine Aktion der Franzosen in der Wüste wird daraufhin von den Engländern blutig niedergeschlagen. Der Legionär überlebt, aber er kann es der Frau, die ihn liebt, nicht verzeihen, dass durch ihren Verrat viele seiner Kameraden ums Leben gekommen sind.

 

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Falk Schwarz
Ohne Wenn und Aber
Wie vom Blitz wird der Sergeant (Thomas Holtzmann) von der Liebe getroffen, als er zum ersten mal Violante (Ruth Leuwerik) zu Gesicht bekommt. Er ist entflammt. Es kommt zu weiteren Treffen, in denen Violante merkt, dass sie an der Seite ihres Mannes (Werner Hinz) ein leeres, unerfülltes und leidenschaftsloses Leben führt. So entwickelt sich eine Romanze, die Violante dazu bringt, ihr komfortables, aber langweiliges Leben aufzugeben. - Soweit der Vorwurf dieses Films, der auf sehr Konventionelles hinauszulaufen scheint. Aber das ist er nicht - vor allem weil hier nicht der weichlich-weinerliche Dieter Borsche Leuweriks Partner ist, sondern der viel männlichere, voll ungestümer Leidenschaft geradezu sich verzehrende Thomas Holtzmann. Als Sergeant stolpert er in das Leben der Violante, ist ungeschickt, nickt ein, als es zum Rendezvous kommt, aber er bringt eine Frische und Direktheit der Attacke in dieses Spiel (man könnte auch sagen: Erotik), dass die Scheiben klirren. Holtzmann, der als Schauspieler sich vor allem Bühnenerfolge errang - zuletzt im Resi in München - ist allerdings nicht der Typ, den die häkelnde Hausfrau gerne als Leinwandliebhaber hätte, denn der Holtzmann zeigt Charakter, Schärfe, Konturen, Unbedingtheit - soviel Engagement kann auch ängstigen. Der Sergeant will diese Liebe leben - ohne Wenn und Aber. So entwickelt sich dieses Melodram eher ungewöhnlich. Friedl Behn-Grund, der Kameramann, zeigt hier wirklich, was ein „alter Hase“ (er war seit 1925 Chefkameramann) aus Licht und Schatten herausholen kann. Als die Leuwerik im Wald auf dem Boden liegt, dosiert er das Licht und lässt es fein ziseliert durch die Blätter und Zweige zarte Schatten werfen, die den inneren Zustand Violantes bildhaft machen. Was sorgsame Kameraarbeit vermag! - Zum Schluss, als alles aus ist und der Sergeant nach Europa fährt und Violante zurücklässt, da bleibt die Kamera dicht an Leuweriks Gesicht - wie hübsch, wie unverbraucht, wie jugendlich, wie einfach atemberaubend schön und harmonisch diese Frau aussehen konnte. Wenn das nichts ist...

Credits

Regie

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Länge:
2692 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.07.1955, 09410, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (AT): 18.03.1955, Wien;
Erstaufführung (DE): 28.07.1955

Titel

  • Originaltitel (DE) Geliebte Feindin

Fassungen

Original

Länge:
2692 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 08.07.1955, 09410, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (AT): 18.03.1955, Wien;
Erstaufführung (DE): 28.07.1955