Fanfaren der Liebe

BR Deutschland 1951 Spielfilm

Inhalt

Die deutsche Vorlage zu Billy Wilders unsterblichem Komödienklassiker "Some Like It Hot". Die beiden Musiker Hans und Peter, "Bass" und "Klavier", sind ständig auf der Suche nach Arbeit. Die einzige Truppe, wo sie jedoch Beschäftigung finden könnten, ist eine Damenkapelle. Also verkleiden sich die Herren der Schöpfung als Frauen und begeben sich mit der Kapelle auf Tournee. Natürlich fällt es den beiden immer schwerer ihre wahre Natur zu verbergen – in diesem "Paradies der Junggesellen" –, aber gleichzeitig müssen sie sich des lüsternen Hotelbesitzers Hallinger erwehren.

Fortsetzung: "Fanfaren der Ehe", 1951, von Hans Grimm.

 

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Falk Schwarz
Unter die Perücke geschaut
Brüllendes Gelächter im Zuschauerraum (so wird berichtet): Direktor Hallinger (Oskar Sima) steht da mit großen Glupschaugen, starrt Hansi (Dieter Borsche) an, den er eben noch amourös anhimmelte, der aber nimmt die Perücke ab und - ist ein Mann. Hallinger fasst es nicht. Dann kommt die „Freundin“ (Georg Thomalla), lupft ebenfalls ihre Perücke und Hallinger ist entsetzt: Männer als Frauen! Dann erscheint Grethe Weiser. Hallinger schaut sie an und reißt an ihrem Haar, in der irrigen Annahme, dass sie vielleicht auch ein verkleideter Mann sein könnte. Da tobte der Kinosaal. So einfach war das. Heute ist nach der Genderdebatte das Thema Mann/Frau erheblich weniger komisch. Dabei ist dieser Film sowieso nicht naiv anzuschauen, weil sich ständig Billy Wilders „Some like it hot“ (nach derselben Vorlage von Robert Thoeren) dazwischenschiebt, der mit einer ganz anderen komödiantischen Verve aufwartete. Es ist eine der Ironien der Filmgeschichte, dass Georg Thomalla in Wilders Film Jack Lemmon die deutsche Stimme leiht und damit eine burleske Meisterleistung an Einfühlung und komödiantischem Talent hinlegt, die hier leider fehlt. - Der Film von Kurt Hoffmann ist brav und konventionell. Eher stellt sich der Eindruck ein, dass Borsche und Thomalla, beide noch am Anfang ihrer Karriere, Angst davor haben, sich in Frauenkleidern allzu lächerlich zu machen. Inge Egger (die hier die Rolle übernimmt, die bei Wilder dann Marilyn Monroe spielte) ist brav, leutselig, kaum sexy, sehr deutsch, ein wenig spießig und durchschaut die ganze Travestie von Anfang an. Das Hin und Her und das Hinterslichtführen waren damals ein Supererfolg, weil die Leute lachen wollten, wo es sonst nicht viel zu lachen gab. Das macht es heute schwer, diesem Film Gerechtigkeit werden zu lassen. Trotzdem - Hoffmann wäre nicht Hoffmann, wenn er nicht sein Handwerk beherrschen würde, gut erdachte Szenen aneinander setzt, dem Film Tempo und eine Spur von Ironie mitgibt und sich auf seine Komikerriege verlassen kann, die clever und pointensicher spielt.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 14.06.1951 - Juli 1951: Berchtesgaden, München
Länge:
2486 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.08.1951, 03123, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.09.1951, Berlin, Delphi

Titel

  • Originaltitel (DE) Fanfaren der Liebe
  • Weiterer Titel (US) Fanfares of Love

Fassungen

Digitalisierte Fassung

Länge:
91 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Centermono

Original

Länge:
2486 m, 91 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.08.1951, 03123, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 14.09.1951, Berlin, Delphi