Hans-Jürgen Kiebach
Hans-Jürgen Kiebach wurde am 28. August 1930 in Berlin geboren und begann mit 19 Jahren als Assistent des Architekten Gabriel Pellon beim Film zu arbeiten. Die Zusammenarbeit der beiden dauerte bis 1956 an, seit 1951 war Kiebach als Co-Architekt Pellons tätig und zum Beispiel an den Filmen "Grün ist die Heide" von Hans Deppe und Falk Harnacks "Der 20. Juli" beteiligt. Ab 1959 fertigte er gemeinsam mit dem Architekten Otto Erdmann für mehrere Filme, darunter Harald Reinls "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse", die Bauten an. Mit dem Maler Ernst Schomer arbeitete er dann in den Jahren 1962-66 zum Beispiel bei "Der Fluch der gelben Schlange" zusammen.
Zu Beginn seiner Karriere war Kiebach überwiegend für die Ausstattung von Unterhaltungsfilmen wie Kriegsdramen und Komödien sowie Gruselfilmen nach Bryan Edgar Wallace zuständig. Auch an den Karl-May-Adaptionen "Durchs wilde Kurdistan" und "Im Reiche des silbernen Löwen" war Kiebach beteiligt. Mitte der 1960er Jahre wurde er dann auch für internationale Filme engagiert - deutsche Co-Produktionen bzw. an deutschen Schauplätzen gedreht -, etwa für "Man on a String" ("Geheimakte M") von André de Toth. Für seinen künstlerischen Beitrag zum Musicalfilm "Cabaret" erhielt er 1973 gemeinsam mit seinen Kollegen Herbert Strabel und Rolf Zehetbauer einen Oscar.
In den folgenden Jahren arbeitete er dann unter anderem für Volker Schlöndorff bei "Der Fangschuß" oder 1977 für Eberhard Fechner bei "Winterspelt 1944". Ebenfalls für Fechner und andere Regisseure stattete Kiebach in den 1970er Jahren zudem mehrere TV-Serien aus, darunter die Fallada-Verfilmung "Ein Mann will nach oben". Außerdem wirkte Kiebach 1981 an Jacques Rouffios "Die Spaziergängerin von Sans-Souci" mit und war für die Ausstattung von "Otto – Der Film" zuständig.
Hans-Jürgen Kiebach starb am 19. Mai 1995 in Berlin.