Biografie
Herbert Strabel, geboren am 14. Oktober 1927 in Berlin, absolvierte ab 1942 eine Lehre am Preußischen Staatstheater, bevor dieses 1944 geschlossen und Strabel zur Wehrmacht eingezogen wurde. Von 1945 bis 1949 befand er sich in sowjetischer Gefangenschaft, in der er einige Jahre als Kulissenmaler am Dramatischen Theater in Petrosawodsk im Nordwesten Russlands arbeiten konnte.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1949 setzte er seine Lehre am Staatstheater fort und arbeitete nach erfolgreichem Abschluss dort als Maler. Zum Film kam er 1953 als Kunstmaler für den Film "Das Bad auf der Tenne", bei dem er den Filmarchitekten Rolf Zehetbauer kennen lernte und bald darauf eine regelmäßige Zusammenarbeit mit ihm begann. In den frühen 1960er Jahren zog Strabel nach München, wurde dort zum Ausstatter und war dann als Zehetbauers Co-Architekt überwiegend für die Umsetzung von dessen Entwürfen zuständig. So waren sie beispielsweise gemeinsam für die Ausstattung von "Max, der Taschendieb" mit Heinz Rühmann und "Das hab ich von Papa gelernt" von Axel von Ambesser verantwortlich.
1971/72 arbeitete Strabel an dem Filmmusical "Cabaret" mit, welches unter anderem an vielen Münchener Schauplätzen gedreht wurde, und erhielt dafür 1973 gemeinsam mit Zehetbauer und dem Architekten Hans-Jürgen Kiebach den Oscar für das beste Szenenbild. In den folgenden Jahren übernahm er mehrfach die Ausstattung von englischsprachigen Filmen, die ebenfalls bei der Bavaria und in der Umgebung Münchens gedreht wurden, z.B. bei "Das Schlangenei" und "Aus dem Leben der Marionetten" des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman.
Ebenfalls Ende der 1970er zeichnete Strabel für Rainer Werner Fassbinders "Eine Reise ins Licht – Despair" sowie 1980 für "Lili Marleen" für die Bauten verantwortlich. Bei der Verfilmung von Michael Endes Kinderbuchklassiker "Die unendliche Geschichte" von Wolfgang Petersen war er dann 1983 für die Ausstattung zuständig und arbeitete auch bei "Enemy Mine" wieder mit Petersen zusammen.
Daneben erstellte er Dekorationen für literarische Fernsehstoffe und Unterhaltungssendungen, bevor er sich 1988 aus der Öffentlichkeit zurückzog.
Herbert Strabel starb nur wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag am 21. Oktober 2017.