Liebe will gelernt sein

BR Deutschland 1962/1963 Spielfilm

Inhalt

Mutter macht sich Sorgen um ihren Sohn Hansgeorg, 22 Jahre alt und Medizinstudent. Wird er im Leben zurechtkommen und ein Mädchen finden, das man heiratet? Sie schickt ihn in die große Stadt nach München zu ihrem Bruder, einem Schriftsteller, der mit einer exzentrischen Schauspielerin zusammenlebt und der Hansgeorg in Liebesdingen unterrichten und ihm so die nötige Erfahrung fürs Leben verschaffen soll. Was Mutter nicht weiß: Hansgeorg hat schon längst eine glückliche Beziehung zu Margot, und die beiden haben zusammen einen zweijährigen Jungen.

 

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Falk Schwarz
Wenn Kästner viele Worte macht
Erich Kästner, hier auch Drehbuchautor, liebt das Bonmot und macht reichlichen Gebrauch davon: „Wer lacht, sündigt nicht“, „Nettsein ist eine Alterserscheinung“, „Erfolg ist die Schönheit des Mannes“. Darumherum flanieren und parlieren in einem Haus der 60er Jahre im Nobelvorort von München: Martin Held, Barbara Rütting und Fita Benkhoff. Die Jüngeren - Götz George, Loni von Friedl und Gritt Böttcher - tun es den Alten nach. Worte, Worte, Worte. Martin Held spielt hier einen berühmten Schrifsteller, der zwar die Rütting mag, aber die Böttcher küsst. Seinem Neffen gibt er ambivalente Ratschläge, damit er mit dem Leben zurechtkommt. Doch der weiss schon alles, was wiederum nur er weiss. Gerede, Gerede, Gerede. Die Substanz des Gesagten verschwindet so schnell wie die Pointen. Grätig das Ganze, wenn Worte nicht filmisch umgesetzt werden. Was wollen die Personen eigentlich? Liebt nun Held die Rütting oder ist die Beziehung bereits am Ende? Held als der große, weltgewandte, ewig zigarrerauchende Liebhaber? Im Gespräch kommt es dann heraus: „Du bist netter, als Du Dich gibst“. Ein Spiel mit Masken, enervierend, dünnblütig, quer zum Leben. Wenn - ja, wenn da nicht die Benkhoff wäre, die die etwas überkandidelte Mutter des Götz George spielt. Sie wird hinter‘s Licht geführt. Denn ihr Filius, der „aus den Händen der Mutter in die Fänge das Onkels“ geraten ist, hat sich längst mit der hübschen und lockeren Loni von Friedl verlobt und ist bereits Vater eines zweijährigen Sohnes (was der Film
ebenfalls bis zur letzten Minute verschweigt). In dieser Schlussszene zeigt Kurt Hoffmann, was in ihm steckt. Alle sind sprachlos und das ist in einem derart verquatschten Film eine Wohltat. Vor allem aber die prächtige Fita Benkhoff, die bei der „Überraschung“ so herrlich pikiert aussieht. Hier beeindrucken die Bilder, der Film kommt zu seinem Recht. So laufen dann zum Schluss ein paar Tränchen der Rührung und des Mitgefühls über die Wangen. Liebe will "gelernt" sein? Drehbuchschreiben auch!

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Länge:
254 m, 93 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Prüfung: 14.02.1963, 29742

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.02.1963, Düsseldorf, Savoy

Titel

  • Originaltitel (DE) Liebe will gelernt sein

Fassungen

Original

Länge:
254 m, 93 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

Prüfung: 14.02.1963, 29742

Aufführung:

Uraufführung (DE): 28.02.1963, Düsseldorf, Savoy