Ula Stöckl

Darstellerin, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Schnitt, Sonstiges, Produzent, Produktionsleitung
Ulm

Biografie

Ula Stöckl, geboren am 5. Februar 1938 in Ulm als Tochter des Klarinettisten Alfons Stöckl und seiner Frau Katharina, absolviert nach der Mittleren Reife 1954 eine Ausbildung zur Sekretärin. 1958 nimmt sie in Paris und London ein Sprachstudium auf, ab 1961 arbeitet sie in Paris und Stuttgart als Fremdsprachen- und Direktionssekretärin. 1963 ist sie kurzzeitig Redaktionsassistentin beim DM-Verlag in Sandweyer bei Baden-Baden. 1963 nimmt sie ein Studium am Institut für Filmgestaltung in Ulm auf. Nach ersten Kurzfilmen gründet sie 1968 ihre eigene Produktionsfirma Ula Stöckl Filmproduktion und dreht ihren Abschlussfilm "Neun Leben hat die Katze", in dem sie in essayistischer Form die Situation der Frau in der bundesrepublikanischen Gesellschaft reflektiert. Damit wird Stöckl eine der ersten eigenständigen Filmemacherinnen der Bundesrepublik.

1969 dreht sie gemeinsam mit Edgar Reitz "Geschichten vom Kübelkind", einen Episodenfilm mit 22 Moritaten unterschiedlicher Länge mit Christine de Loup als rebellisch-rätselhaftes Mädchen. Wegen "Verunglimpfung religiöser Werte" und "Darstellung des Sexuellen in abstoßender Form" gibt die FSK den Film nur mit Schnittauflagen frei.

Es folgen einige Auftragsarbeiten für das Fernsehen, die sich meist mit der Lebensrealität von Frauen oder von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen. "Das Goldene Ding" (1971) etwa, bei dem sie mit Reitz, Alf Brustellin und Nikos Perakis zusammenarbeitet, erzählt die Argonautensage mit 11- bis 17-jährigen Jungen in den Hauptrollen. "Erikas Leidenschaften" (1976) schildert den Streit zweier Frauen nach längerer Trennung – mit deutlich kritischer Haltung trotz grundsätzlicher Sympathie für die Protagonistinnen.

Einen weiteren Kinofilm kann Stöckl – nach langem Kampf um die Finanzierung - erst 1983/1984 mit "Der Schlaf der Vernunft" realisieren, der in eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bildern von den Konflikten und Widersprüchen einer Frau an einem Wendepunkt ihres Lebens erzählt. Stöckl wird für dieses Werk 1985 mit dem Preis der Deutschen Filmkritik und dem Filmband in Silber beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Mit "Das alte Lied" (1992) nimmt sich Stöckl früh des Themas der deutschen Wiedervereinigung an.

Neben ihrer Filmtätigkeit ist Stöckl zwischenzeitig auch als Theaterregisseurin tätig und inszeniert 1974 im Frankfurter Theater am Turm Strindbergs "Fräulein Julie". Seit den 80er Jahren nimmt sie auch immer wieder Lehraufträge an, so an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin (dffb), in den USA an der Hollins University in Roanoke, Virginia, und an der University of Central Florida in Orlando. Auch bei Filmfestivals engagiert sie sich vielfältig, beispielsweise seit dessen Gründung 1978 beim internationalen Festival Films de Femmes in Paris und bei der Berlinale. Seit 2002 ist sie im Auswahlgremium der Filmfestspiele von Venedig tätig.

1999 wurde Ula Stöckl mit dem Konrad-Wolf-Preis für ihr bisheriges Lebenswerk geehrt.

Im Jahr 2014, rund 20 Jahre nach ihrem letzten eigenen Film, wendet sie sich noch einmal dem Filmemachen zu: Basierend auf jahrelangen Vorarbeiten und Interviewmaterial der 2012 verstorbenen Regisseurin Katrin Seybold vollendet sie auf Wunsch von Seybolds Angehörigen den Dokumentarfilm "Die Widerständigen 'also machen wir das weiter ...'". Er wird 2015 im Panorama der Berlinale uraufgeführt und startet im Mai 2015 in den Kinos.

 

 

 

FILMOGRAFIE

1992/1993
  • Regie
  • Drehbuch
1991/1992
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1988/1989
  • Produzent
1985/1986
  • Darsteller
1984
  • Regie
1983/1984
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1981/1982
  • Co-Produzent
1981
  • Darsteller
1981
  • Darsteller
1979/1980
  • Darsteller
1977/1978
  • Regie
  • Drehbuch
1976
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1975
  • Regie
  • Drehbuch
1974
  • Drehbuch
1973/1974
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1974
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1972
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1971
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1969/1971
  • Regie
  • Drehbuch
1971/1972
  • Regie
  • Drehbuch
1968
  • Regie
  • Drehbuch
  • Produzent
1968
  • Sonstiges Sonstiges
1966/1967
  • Regie-Assistenz
1965/1966
  • Sonstiges
1966
  • Regie
  • Drehbuch
1965
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt
  • Produktionsleitung
1964/1965
  • Regie
1965
  • Regie
1964
  • Regie
  • Drehbuch
  • Schnitt