Thomas Schubert

Darsteller
Wien, Österreich

Biografie

Thomas Schubert, geboren am 15. August 1993 in Wien, kam durch Zufall zur Schauspielerei: Mit 17 Jahren begleitete er einen Freund zum Casting von Karl Markovics' Kinofilm "Atmen" (AT 2011), für dessen Hauptrolle explizit ein Laiendarsteller gesucht wurde. Nach drei Durchgängen wurde Schubert für die Hauptrolle eines jungen Häftlings ausgewählt, der als Freigänger einen Job in einem Wiener Bestattungsunternehmen annimmt. Da Regisseur Markovics Wert darauf legte, dass Schubert möglichst authentisch spielt, erhielt er lediglich Basistraining in Atmung und Mimik. "Atmen" feierte 2011 beim Cannes Film Festival in der Sektion Quinzaine des réalisateurs Premiere und erhielt sehr positive Kritiken; nicht zuletzt Schuberts Leistung fand viel Beachtung. Beim Sarajevo Film Festival und beim Österreichischen Filmpreis wurde er jeweils als Bester Darsteller ausgezeichnet.

Nach diesem Erfolg brach Schubert die Schule noch vor der Matura (Abitur) ab, um hauptberuflich als Schauspieler zu arbeiten. In Andreas Prochaskas preisgekröntem Alpenwestern "Das finstere Tal" (AT/DE 2014) hatte er eine zentrale Rolle als Bergbauernsohn. Nikolaus Leytner besetzte ihn in dem Familiendrama "Am Ende des Sommers" (AT/DE 2015) als 18-jährigen Schüler, der herausfindet, dass er bei einer Vergewaltigung gezeugt wurde. In dem Coming-of-Age-Film "Chucks" (AT 2015) hatte Schubert eine tragende Rolle als Punk und Hausbesetzer, in der Filmbiografie "Egon Schiele: Tod und Mädchen" (AT/LU 2016) verkörperte er den Maler Anton Peschka. Das auf wahren Begebenheiten beruhende NS-Drama "Nebel im August" (2016) zeigte ihn als willfährigen Assistenten eines Euthanasie-Arztes. Eine wichtige Rolle spielte Schubert auch in dem TV-Vierteiler "Pregau – Kein Weg zurück" (2016), als psychisch labiler junger Mann, der den mysteriösen Unfalltod seiner Schwester aufklären will. Außerdem übernahm er immer wieder Episodenrollen in Serien wie "SOKO Kitzbühel" und "Der Bozenkrimi".

Eine Kinohauptrolle hatte Thomas Schubert in Jan Bonnys düsterem Drama "Wintermärchen" (2018), als junger Asozialer, der mit seiner Freundin und einem Freund eine Mordserie an Migranten und Ausländern beginnt. Danach gehörte Schubert zum Ensemble von Ulrich Köhlers Familiengeschichte "Das freiwillige Jahr" (2019).

Anfang 2020 wurde er für seine Leistung in "Wintermärchen" zusammen mit Jean-Luc Bubert und Ricarda Seifried beim Preis der deutschen Filmkritik mit einem Spezialpreis ausgezeichnet.
Nach mehreren Fernsehrollen, etwa als von einer Mörderin instrumentalisierter Krankenpfleger in der "Tatort"-Folge "Gefangen" (2020), sah man Schubert in dem Kinofilm "Windstill" (2020) als überforderten und untreuen Partner der weiblichen Hauptfigur.

Dominik Graf besetzte ihn in der "Polizeiruf 110"-Folge "Bis Mitternacht" (2021) als mutmaßlichen Serienmörder; in der hoch gelobten Charakterstudie "Axiom" (2022) spielte er den Arbeitskollegen eines notorischen Lügners. Eine Hauptrolle erhielt Thomas Schubert in Jan Bonnys satirischer, an den Wirecard-Skandal angelehnte Streaming-Serie "Kind of Stonks" (2022), als IT-Manager, der kurz vor einem großen Karrieresprung in ein Netz aus Korruption verwickelt wird. Im Wettbewerb der Berlinale 2023 feierte Christian Petzolds "Roter Himmel" Premiere, eine Freundschaftsgeschichte mit Schubert in der Rolle eines mit sich unzufriedenen Autors.

FILMOGRAFIE

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