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Alle Fotos (36)Biografie
Pegah Ferydoni wurde am 25. Juni 1983 in Teheran, Iran, geboren. Als sie zwei Jahre alt war, flüchteten ihre Eltern, beide Künstler von Beruf und politisch aktiv, mit ihr nach Deutschland, wo sie dann in Berlin-Reinickendorf aufwuchs und 2002 am Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner ihr Abitur machte. An der Universität Potsdam studierte sie in der Folge drei Semester lang Philosophie. Nach Hospitanzen bei verschiedenen Theatern erhielt sie 2003 eine Hauptrolle in dem Kurzfilm "Skifahren unter Wasser". In den folgenden Jahren hatte die Autodidaktin zahlreiche Auftritte in deutschen Krimiserien wie "Großstadtrevier", "SOKO 5113" oder "Tatort". Neben ihrer Schauspieltätigkeit spielte sie in einer Band namens "Shanghai Electric"; ab 2006 stand Ferydoni zudem an verschiedenen Berliner Theatern auf der Bühne.
Der große Durchbruch gelang Pegah Ferydoni im Jahr 2006 mit der vielfach preisgekrönten Serie "Türkisch für Anfänger", die bis Ende 2008 lief und in der sie eine selbstbewusste und streng gläubige Muslima verkörperte. Darüber hinaus war sie in Kino- und Fernsehfilmen wie dem preisgekrönten Drama "Folge der Feder!" (2004), dem märchenhaften Weihnachtsfilm "Wenn wir uns begegnen“ von Sigi Rothemund (2007, TV), dem Jugenddrama "Sklaven und Herren" von Stefan Kornatz (2008, TV) und Til Schweigers "Zweiohrküken" (2009) zu sehen. Im September 2009 wurde der Film "Women without Men" von Shirin Neshat, in dem Ferydoni eine der Hauptrollen spielte, in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.
Im Jahr 2010 spielte sie in dem Liebes- und Familiendrama "Ayla" eine weitere Kinohauptrolle, gefolgt von einer tragenden Nebenrolle in dem Kinderfilm "Hexe Lilli: Die Reise nach Mandolan“, der Anfang 2011 in den deutschen Kinos startete. Im Jahr darauf sah man sie in dem Kinofilm "Türkisch für Anfänger" als Schwester von Elyas M'Bareks Hauptfigur. Ernsterer Stoff war das Gesellschaftsdrama "Mit geradem Rücken" (2012); darin wird ihre Figur vom Direktor des Hotels, in dem sie als Zimmermädchen arbeitet, sexuell belästigt. Neben der Schauspielerei moderierte Ferydoni von Mai 2011 bis Anfang 2013 das junge TV-Kulturmagazin "zdf.kulturpalast" (Sender: ZDFkultur und 3sat).
Zu Pegah Ferydonis weiteren TV-Arbeiten gehörten die Darstellung der Cosima Wagner in der Dokumentation "Wagnerwahn" (2013) aus der Reihe "Die Kulturakte", sowie die Kleopatra in einer Folge der Doku-Reihe "Frauen, die Geschichte machen" (2013). In dem viel gelobten TV-Drama "Tödliche Geheimnisse" hatte sie eine Nebenrolle als investigative Journalistin, in "Fluss des Lebens: Geboren am Ganges" (2017, TV) spielte sie eine indische Leihmutter. Außerdem hatte sie Gastrollen in Serien wie "Mordkommission Istanbul", "Notruf Hafenkante" und "Pastewka".
Auf der Kinoleinwand machte Ferydoni sich dagegen eher rar. Sie hatte eine Hauptrolle als Deutschtürkin in Züli Aladags Culture-Clash-Komödie "300 Worte Deutsch" (2015) und einen kleineren Part in der Berliner Independent-Komödie "Hey Bunny" (2016). Auf der Berlinale 2018 sah man sie in der Sektion Perspektive Deutsches Kino in einer Hauptrolle des Beziehungsdramas "Die defekte Katze". Im Oktober 2018 startete der Film regulär in den Kinos.
Bei den Hofer Filmtagen 2018 feierte das Sozialdrama "Der letzte Mieter" Premiere; Ferydoni spielte darin eine Hauptrolle als Polizistin, die in einen eskalierenden Streit zwischen einem Makler und einem verzweifelten Vater hineingezogen wird. Der Film startete im August 2020 in den Kinos.
Ansonsten wirkte Ferydoni vor allem in Fernsehproduktionen mit, zum Beispiel als hochsensible Psychiatriepatientin in der Komödie "Echte Bauern singen besser" (2019), als Staatsanwältin in der "Tatort"-Folge "Die harte Kern" (2019), als Musikerin in der Midlife-Crisis-Komödie "Der Sommer nach dem Abitur" (2019) und als Lehrerin in der Netflix-Liebeskomödie "Isi & Ossi" (2020). Ab 2019 übernahm Ferydoni in der Serie "SOKO Hamburg" die feste Rolle der Kriminalrätin Sarah Khan.
Ein großer Erfolg war ihre Rolle in dem Kinofilm "Stand Up! Was bleibt, wenn alles weg ist" (2021): Für ihre Verkörperung der Ehefrau eines abgehalfterten Stand-Up-Komikers wurde sie beim New York City International Film Festival und beim Virgin Spring Cinefest in West Bengal (Indien) als Beste Darstellerin ausgezeichnet.
Das Fernsehspiel "In falschen Händen" (2022) zeigte sie als berufstätige Mutter, die sich unwissentlich mit einer scheinbar hilfsbereiten Psychopathin (Katharina Schlothauer) anfreundet. Das poetische Wasserweg-Roadmovie "Alaska", in dem Ferydoni eine Hauptrolle spielte, wurde im Januar 2023 beim Filmfestival Max Ophüls Preis mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.