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Alle Fotos (20)Biografie
Maren Eggert, geboren am 30. Januar 1974 in Hamburg, absolvierte von 1994 bis 1998 eine Schauspielausbildung an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule und stand anschließend in Zürich sowie von 1998 bis 2000 am Schauspielhaus Bochum in verschiedenen Inszenierungen auf der Bühne. 2002 wurde sie ins Ensemble der Hamburger Thalia-Theaters aufgenommen, dem sie sieben Jahre lang angehörte. Seit der Spielzeit 2009/10 gehört sie zum festen Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin.
Ihr Kinodebüt gab Maren Eggert 1997 mit einer kleinen Nebenrolle in Rainer Kaufmanns Krimi "Die Apothekerin". Seither ist sie neben ihrer Theaterarbeit immer wieder in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. 2001 gehörte sie zum großen Ensemble von Oliver Hirschbiegels Thriller "Das Experiment", in dem sie die Freundin des von Moritz Bleibtreu verkörperten Protagonisten spielte. In Angela Schanelecs preisgekröntem Liebesfilm "Marseille" (2004) sah man sie als Berliner Fotografin in der französischen Hafenmetropole erstmals in einer Kinohauptrolle. Einem größeren Publikum wurde Eggert jedoch vor allem durch ihre prägnante Rolle in den NDR-Beiträgen der Krimireihe "Tatort" an der Seite von Axel Milberg bekannt: Von 2003 bis 2010 verkörpert sie darin die Polizeipsychologin Frieda Jung.
Für ihre Leistung in dem Fernsehspiel "Die Frau am Ende der Straße" (2006), in dem sie eine psychisch labile Frau spielt, die verzweifelt um ein normales Leben kämpft, wurde Eggert gemeinsam mit Matthias Brandt mit dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Eine prägnante Rolle hatte sie auch als Bettina von Arnim in Dominik Grafs Historienfilm "Das Gelübde" (2007), über Clemens Brentanos folgenreiche Begegnung mit der Nonne Anna Katharina Emmerick. Unter der Regie der "Marseille"-Regisseurin Angela Schanelec spielte Eggert 2009 in dem Ensemble-Film "Orly", der im Forum der Berlinale 2010 Premiere feierte. Im gleichen Jahr wurde sie für ihre Rolle als Polizeipsychologin in der "Tatort"-Folge "Borowski und die Sterne" (2009) für den Bayerischen Fernsehpreis nominiert.
Eine zentrale Rolle hatte sie als schüchtern wirkende Femme Fatale in dem TV-Thriller "Das Ende einer Maus ist der Anfang einer Katze" (2011). Robert Thalheim besetzte sie in der Tragikomödie "Eltern" (2013) in einer kleinen, aber wichtigen Rolle als vermeintliche Affäre eines Theaterregisseurs. Viel Kritikerlob bekam Eggert für ihre Rolle in der bitteren Tragikomödie "Nichts passiert" (CH 2015), als Ehefrau, die an der Konfliktscheue ihres Mannes verzweifelt und sich gefühlsmäßig längst aus der Beziehung zurückgezogen hat.
Eine weitere Kinohauptrolle spielte Maren Eggert in Angela Schanelecs poetischem Beziehungsfilm "Der traumhafte Weg" (DE/GB/GR 2016), über zwei Paare zwischen Griechenland und Berlin, deren Wege sich auf schicksalhafte Weise kreuzen. Der Film feierte beim Locarno Filmfestival 2016 Premiere und startete im April 2017 in den deutschen Kinos.
Im gleichen Jahr gehörte sie in einer Nebenrolle als Widerstandskämpferin Helene Jacobs zum Ensemble von "Die Unsichtbaren - Wir wollen leben". Anna Justice besetzte sie in dem Fernsehspiel "Das Leben vor mir" (2018) als Tochter eines schwulen Vaters (Matthias Habich), der nach 25 Jahren seine vereinsamte Ex-Frau bei sich aufnimmt.
Im Wettbewerb der Berlinale 2019 feierte "Ich war zuhause, aber" Premiere, bei dem Eggert erneut unter Angela Schanelecs Regie arbeitete. Sie spielt darin eine allein erziehende Mutter, die durch die allmähliche Abnabelung ihres jugendlichen Sohnes ihr Leben neu denken und arrangieren muss. Der Kinostart erfolgte im August 2019.
Unter der Regie von Anna Sofie Hartmann spielte sie in der mehrfach preisgekrönten Sozial- und Gesellschaftsstudie "Giraffe" (DE/DK 2019) eine zentrale Rolle als Fährfrau zwischen Deutschland und Dänemark. In Claudia Gardes Filmbiografie "Ottilie von Faber-Castell" (2019, TV) verkörperte sie Bertha von Faber.
Im Wettbewerb der Berlinale 2021 sah man Eggert in der Hauptrolle von Maria Schraders "Ich bin dein Mensch", einer melancholischen Komödie über das testweise Zusammenleben einer Wissenschaftlerin mit einem humanoiden Roboter. Für ihre Darstellung wurde sie dort mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet und erhielt dann im Oktober des gleichen Jahres bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises die Lola in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle.