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Bevor es die Mauer gab, war die Berliner Grenze zu Ostberlin noch durchlässig. Ostberliner konnten im Westen ins Kino gehen und die Schaufensterauslagen am Kurfürstendamm bestaunen. Kaum bekannt ist, dass ostdeutsche Schüler auch im Westen ihr Abitur machen konnten. So ein Pendler zwischen den Welten ist Rüdiger, der jeden Tag mit der S-Bahn zur Schule fährt. In der DDR durfte Rüdiger nicht auf die höhere Schule. Mit einer größeren Gruppe in ähnlicher Situation – seiner "Ostklasse" – schreibt er im Juli 1961 die letzten Abiturarbeiten und bereitet sich aufs Mündliche vor, das im September stattfinden soll. Schon länger gab es Gerüchte, dass die Grenze zwischen Ost und West geschlossen werden soll. Als aber dann am 11. August Grenzsoldaten aufmarschieren, Stacheldraht ziehen und mit dem Bau der Berliner Mauer beginnen, ist das für Rüdiger und die anderen ziemlich überraschend.
So wird er nicht nur wie alle DDR-Bürger eingesperrt im eigenen Land, sondern auch das Abitur scheint ihm nun verwehrt. Er wird als Hilfsarbeiter zur VEB Tiefbau Berlin abkommandiert. Doch die Schulleitung hat ein Einsehen. Rüdiger besteht das Abitur ohne eine weitere mündliche Prüfung. In einem bewegenden Moment zeigen ihm seine Klassenkameraden durch den Stacheldraht ihre Zeugnisse. Die Freude währt nicht lange. Rüdiger wird bei einem Fluchtversuch durch einen Tunnel erwischt und wandert ins Stasigefängnis. Seinem Klassenkameraden Christian hingegen gelingt die Flucht durch die Havel.
Die Schüler der Kepplerschule haben Kontakt gehalten, was der Regisseur dazu nutzt, Teile der Story durch echte Statements der heute 70-Jährigen zu erzählen. Das verstärkt noch die Authentizität dieser absurden Geschichte aus dem Kalten Krieg.
Quelle: 11. Festival des deutschen Films 2015
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