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Alle Fotos (3)Biografie
Helmuth Fischer-Ashley, geboren am 17. September 1919 Wien, kam bereits während seiner Schulzeit am Realgymnasium durch eine Assistenten-Tätigkeit bei der Modefotografin Kitty Hoffmann mit den visuellen Medien in Berührung. Von 1934 bis 1938 absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen an der Graphischen Staats-, Lehr- und Versuchsanstalt Wien. Im Anschluss arbeitete er als Porträtfotograf in Berlin, bevor er 1939 zum Militärdienst eingezogen wurde, wo er eine Ausbildung zum Luftfotografen erhielt. Nachdem er am so genannten "Frankreich-Feldzug" teilgenommen hatte, blieb er bei einer Einheit in Frankreich und eröffnete in der Normandie ein Kino.
1941 ließ Ashley sich in Berlin zum Kriegsberichterstatter ausbilden – der Beginn einer rasanten Karriere als "Kriegsberichter" und Kameramann des deutschen Propagandaministeriums. So flog er zahllose Stuka-Einsätze, drehte Luftaufnahmen zu dem Tobis-Dokumentarfilm "Luftwaffe Westen" und wurde zum Leutnant befördert. Ende 1942 jedoch endete seine militärische Karriere auf Grund einer politisch motivierten Verurteilung seines Vaters: Helmuth Ashley wurde als "politisch unzuverlässig" entlassen.
Bis Anfang 1945 verdingte Ashley sich als Kameraassistent und -schwenker bei der Berlin-Film, wo er an Publikumsfilmen wie "Die Zaubergeige" arbeitete. Durch eine Diphterie-Lähmung war er gezwungen, diese Tätigkeit aufzugeben; er kehrte nach Wien zurück, wo er nach dem Ende des 2. Weltkriegs als Zeitungsjournalist bei Paul Hörbigers Zeitung "Neues Österreich" und schließlich als Reporter der englisch-amerikanischen Wochenschau arbeitete.
Ende der vierziger Jahre begann er, wieder als Schwenker zu arbeiten und ging 1950 erneut nach Deutschland, wo er als Chefkameramann für Regisseure wie Helmut Käutner, Georg Tressler, Rudolf Jugert und Alfred Weidenmann tätig war. Im Lauf der Jahre avancierte er zu einem der gefragtesten und bestbezahlten Kameramänner des deutschen Films. Dabei drehte Ashley nicht alles, was man ihm anbot: Komödien und seichte Klamotten lehnte er ab und spezialisierte sich auf Dramen und Stoffe mit ernsten Untertönen.
1960 gab Helmut Ashley sein Debüt als Spielfilmregisseur: Heinz Rühmann, den er bei den Dreharbeiten zu Robert Siodmaks "Mein Schulfreund" kennengelernt hatte, engagierte ihn, um den Kriminalfilm "Das schwarze Schaf" zu inszenieren. Obwohl der Film ein großer Kassenerfolg wurde, arbeitete Ashley als Regisseur in den kommenden Jahrzehnten fast ausschließlich fürs Fernsehen, hier vor allem für das ZDF. Bis 2005 inszenierte er zahlreiche Folgen der Krimireihen "Der Alte" und "Derrick" sowie TV-Filme wie "Nachtzug D 106" oder "Tamara Bunke".
Helmuth Ashley starb im Alter von 101 Jahren am 2. Juli 2021 in München.