Alibi

BR Deutschland 1955 Spielfilm

Inhalt

Der Reporter Peter Hansen verfolgt als Geschworener einen Gerichtsprozess, zunächst ohne großes Interesse. Die Frau des einflussreichen Dr. Overbeck ist tot, und ihr junger Liebhaber Meinhardt ist als Mörder angeklagt. Die Indizienkette scheint lückenlos; doch Hansen wird misstrauisch und ahnt, dass Meinhardt Opfer einer Intrige ist. Er beginnt sich für den vermeintlichen Täter zu engagieren. Auch nach dessen Verurteilung setzt er seine Bemühungen fort und kann seine Redaktion überzeugen, den Fall neu zu recherchieren. Die Pressekampagne fördert ein gefälschtes Alibi von Dr. Overbeck zu Tage und treibt ihn zu einem Fluchtversuch, mit dem er sich als der wahre Schuldige zu erkennen gibt. Meinhardt erlangt seine Freiheit wieder.

 

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Falk Schwarz
Gleichgültigkeit tötet
Journalisten können zynisch, kalt, berechnend, empathielos und nur am schnellen Erfolg interessiert sein. Stimmt alles für Peter Hansen (O.E. Hasse), der besinnungslos um die Welt reist. Zur Selbstreflexion ist keine Zeit. Bis er auf den Reporter Roland (Peer Schmidt) stößt, den das kühle Verhalten des Kollegen in einer Mordsache abstößt. Er sagt es ihm. Die Krankheit Gleichgültigkeit tötet - auch im Journalismus. Die Lektion dieses jungen Kollegen beeindruckt Hansen. Er engagiert sich für den Fall des Meinhardt. Die Indizienkette ist zwar lückenlos, aber Hansen wittert, dass irgendetwas nicht stimmt. Sein journalistischer Instinkt springt an. Er versucht, seine Kollegen zu überzeugen, einen Artikel über den Fall zu veröffentlichen. Denn was ist die Aufgabe der Presse? Hansen sagt es wie zu sich selber: „Wenn einer nirgendwo mehr Recht bekommt, dann bleibt immer noch ein Ausweg: ich schreib an meine Zeitung. Und wenn er das nicht mehr kann, dann machen wir die Zeitung, dass die Leute was zum Einwickeln haben“. Engagement im Journalismus - die Kollegen sehen betreten beiseite. Sollen wir uns in einen Mordfall einmischen? Diesen schmalen Grad beschreibt das Drehbuch von Herbert Reinecker, der zugleich die Geschichte in filmisch kluge Bilder umsetzt. Die Szenenabfolge ist dramaturgisch so aufgebaut, dass der Spannungsbogen bis zuletzt trägt. Hat Dr. Overbeck (Martin Held) wirklich ein Alibi? Als er dann doch überführt wird, legt Overbeck kühl ein Geständnis ab, und anstatt sich zu stellen, flieht er und verunglückt. Diese Szenen leben von dem Talent Martin Helds. Er ist dieser zerfurchte Charakter des wütend-unbesonnenen Ehemanns, der durch die Untreue seiner Frau den Boden unter den Füßen verliert. Glänzend der fragwütige Kommissar von Ernst Waldow, anrührend die stille und verzweifelte Figur des Meinhardt, gespielt von Hardy Krüger. Ein deutscher Film Noir, der optisch lebendig wird durch die geschickte Lichtregie eines einfallsreichen Kameramannes.

Credits

Darsteller

Alle Credits

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 17.09.1955
Länge:
2979 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.01.1956, 11277, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.12.1955, Hannover, Theater am Aegi

Titel

  • Originaltitel (DE) Alibi
  • Verleihtitel Kein Alibi

Fassungen

Original

Länge:
2979 m, 109 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 06.01.1956, 11277, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.12.1955, Hannover, Theater am Aegi