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Alle Fotos (6)Biografie
Schauspielschule des Landestheaters in Darmstadt, Debüt am Theater Baden-Baden. Ab 1937 an Bühnen in Kiel, Freiburg (Breisgau) und Leipzig. 1939 von Emil Jannings für den Film entdeckt; als revolutionärer Matrose in "Der letzte Appell", der wegen Kriegsausbruch unvollendet bleibt. 1940-45 Soldat, Gefangenschaft.
1947-55 an den Münchner Kammerspielen; spielt dort u.a. unter Fritz Kortner, Bertolt Brecht und Hans Schweikart. Erster vollendeter Film 1948 bei der DEFA als Mörder in Erich Engels "Affaire Blum". 1951 als Deserteur im Hollywood-Film "Decision Before Dawn" (Anatole Litvak). Erster großer Publikumserfolg als tückischer Wachtmeister Platzek in Paul Mays Kommiss-Trilogie "08/15" nach Hans Helmut Kirst. Im Fernsehen zuerst 1956 als "Schinderhannes" (Peter Beauvais) nach Zuckmayer.
Blechs Gesicht ist durch einen Autounfall von schmissartigen Narben geprägt, so gilt er vielen amerikanischen Produzenten als Prototyp des harten Deutschen. Entsprechende Rollen in internationalen Produktionen: Major Pluskat im Invasions-Epos "The Longest Day" und Hauptmann Karl Schmidt in John Guillermins "The Bridge at Remagen". Die Festlegung auf Uniformträger und ähnliches durchbricht er als geschundener KZ-Häftling in Armand Gattis "L’Enclos" oder als Widerstandskämpfer in Bernhard Wickis US-Film "Morituri".
Als einer der wenigen älteren deutschen Schauspieler in Produktionen des Neuen Deutschen Films; z.B. läßt Wim Wenders ihn in "Falsche Bewegung" einen Außenseiter spielen (1975 Bundesfilmpreis im Gesamtensemble).
Seit Mitte der 70er Jahre wiederholt in großen TV-Rollen, oft gebrochene Charaktere; Titelrollen u.a. in Hans W. Geissendörfers "Theodor Chindler" nach dem Roman von Bernard von Brentano und im Zweiteiler "Meister Timpe" (Hartmut Griesmayr); neben Curd Jürgens in der TV-Bearbeitung von Stefan Heyms Roman "Collin" (Peter Schulze-Rohr), als alkoholkranker Altmime in Egon Günthers "Die letzte Rolle". TV-Präsenz bis kurz vor seinem Tod: "Via Mala" (Tom Toelle), "Die Ringe des Saturn" (Michael Kehlmann). 1976 Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.
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